P.O.V Paulo:
Mein Wecker klingelte. Es war Montag, 6:30 Uhr. Heute begann mein erster Tag in meiner eigenen Praxis. Ich war glücklich auf Rick gehört zu haben und ins Bett gegangen zu sein, denn ich hatte den Schlaf wirklich gebraucht.
Ich streckte mich noch einmal und drehte mich dann zu Lilly um. Leise flüsterte ich ihr ins Ohr: „Guten Morgen Schatz.", und gab ihr einen Kuss auf die Wange. Sie lächelte. „Bonjour mon cœur.", „Ich mach Kaffee. Willst du auch einen?", „Gerne."
Damit machte ich mich auf den Weg in die Küche und schaute kurz ins Gästezimmer. Rick und Mena lagen aneinander gekuschelt im Bett und schliefen noch tief und fest. Leise ging ich zu ihnen. „Hey ihr zwei. Aufstehen." Langsam regten sich Beide und Rick schlug die Augen auf. „Na gut geschlafen Knautschgesicht?", fragte ich ihn belustigt. „Die paar Stunden, die ich geschlafen habe, Ja." Verwundert fragte ich ihn: „Wie viel hast du denn geschlafen?", „Etwa 5 einhalb Stunden. Wir hatten hier gestern noch eine kleine Ausnahmesituation. Leander musste Marilena festhalten damit sie sich den Zugang nicht rausreißt. Aber mach dir darum keine Sorgen. Es ist alles gut gegangen. Wenn das für dich okay ist, dann kann ich heute bei Mari bleiben. Ich nehme an, dass du sie erstmal nicht in die Schule lässt und ich habe Montags keinen Unterricht. Dann kannst du dich voll um deine Patienten kümmern und Lilly um ihr Unizeug. Wir wollen ja schließlich, dass sie ihren Abschluss bald machen kann.",
Ich war sehr erleichtert. Tatsächlich hatte ich schon gestern überlegt wie ich das lösen könnte. Definitiv würde ich Marilena erstmal nicht zur Schule schicken. Erstens, hätte sie absolut keine Kraft dazu, ich fragte mich sowieso wie sie das in den letzten Tagen hinbekommen hatte, und zweitens musste ich sie dazu bringen überhaupt erstmal drei mal am Tag zu essen.
„Gracias Hermano. Du bist echt wundervoll. Kannst du Mena langsam mal aufwecken. Wir wollten zusammen frühstücken.", „Ja klar. Mach ich.", „Super. Danke."
Ich verließ das Gästezimmer und schlurfte Richtung Küche. An dieses frühe aufstehen musste ich mich erst wieder gewöhnen. Ich stellte mich vor den Kühlschrank und holte alles mögliche zum frühstücken raus und stellte es auf den Tisch. Danach ging ich zur Kaffeemaschine und machte drei Tassen Kaffee. Lilly kam gähnend in die Küche getrottet.
„Hier mein Schatz. Kaffee für dich.", „Danke Liebling.", „Gehst du heute zur Uni? Rick bleibt bei Marilena, weil er Montags keinen Unterricht hat.", „Dann ja. Ich hab ein paar Vorlesungen und wollte noch in die Bib um an meiner Abschlussarbeit zu schreiben.", „Du weißt, dass du das auch hier in meinem Büro machen kannst.", „Ja, aber ich kann mich da besser konzentrieren.", „Okay gut. Kannst du ein paar Toastscheiben in den Toaster stecken?", „Ja klar."
Rick kam in die Küche, ohne Marilena. „Wo hast du denn unseren Engel gelassen?", „Keine Chance. Ich hab sie nicht aus dem Bett gekriegt.", „Okay... Ich geh schon. Fangt gerne an. Ich komme gleich."
Damit stiefelte ich Richtung Gästezimmer und öffnete die Tür. „Hey Schlafmütze, aufwachen. Wir wollen frühstücken.", „Ich hab keinen Hunger.", „Ich weiß, aber du musst frühstücken. Eher kann ich nämlich nicht runter in die Praxis gehen. Also komm jetzt bitte Engel, Ja?", „Nö. Keinen Bock.", motzte sie. „Gut, dann muss ich dich wohl oder übel entführen.", meinte ich belustigt, packte sie und „schmiss" sie über meine Schulter. „Hey, lass mich los! Das kitzelt!", meinte sie und versuchte sauer zu klingen. Es gelang ihr nicht, da sie andauernd lachen musste. „Lass mich runter Pau. Ich mein es ernst.", „Klar. Deswegen lachst du auch so viel.", sagte ich trocken.
Als wir in der Küche ankamen setzte ich sie auf den Stuhl neben meinen. „Ich will hier nicht sitzen. Kann ich nicht woanders sitzen?", „Nein mein Engel. Erstmal bleibst du hier sitzen.", „Du nervst Paulo.", quengelte sie. „Ich weiß. Was willst du essen?", „Nix.", „Nichts gibt's nicht." Sie schwieg. „Gut dann Müsli mit Joghurt.", entschied ich einfach für sie. „Was wollt ihr essen?", fragte ich Lilly und Riccardo. „Ich nehm nen Toast mit Marmelade, wenn du hast.", antwortete Rick. „Ich hab irgendwie keinen Hunger. Kannst du mir ne Banane und das Erdnussmus geben?", „Geht's dir gut Schatz?", fragte ich Lilly besorgt, während ich ihr die Banane und das Mus mit nem Löffel gab. „Ich glaube ich werde bald krank, aber noch geht es mir eigentlich ganz gut."
Ich stellte Marilena und mir zwei Schüsseln mit Müsli und Joghurt hin und reichte Rick zwei warme Toast und die Marmelade. Danach stellte ich mich hinter Lilly und legte meine Hand an ihre Stirn. „Hm, Fieber hast du keins.", „Ich sag's ja. Noch geht es mir gut. Ich hab nur so ein Gefühl.", meinte sie und aß ihre Banane. „Na dann. Wenn das Gefühl sich bestätigt rufst du mich aber bitte an und kommst nach Hause, ja? Ich will nicht, dass du krank in der Weltgeschichte rumläufst.", „Ja mein Schatz. Dein Wille geschehe.", antwortete Lilly etwas miesepetrig. „Ich hör ja schon auf.", konterte ich ergeben und widmete mich meiner Müslischüssel. „Wieso muss ich jetzt Müsli essen und Lilly darf nur eine Banane essen?", meckerte Mena. „Weil Lilly schon erwachsen ist und normalerweise genug isst. Sie kann einschätzen wie viel sie isst. Du bist dazu gerade nicht in der Lage mein Engel.", antwortete ich ganz ruhig. „Und wieso muss es ausgerechnet Müsli sein? Wieso kann ich nichts Anderes essen?", „Hättest du ja, wenn du nicht so stur gewesen wärst. Und jetzt iss bitte dein Müsli mit Joghurt.", „Aber das ist so viel.", „Das ist nicht zu viel. Sieh mal, ich hab dir fast die Hälfte von dem gegeben was ich esse.", entgegnete ich ihr.
Sie schien zwar immer noch nicht einverstanden, widmete sich jetzt aber endlich ihrem Frühstück.
„Und bist du schon gespannt?", wollte Riccardo von mir wissen. „Ein bisschen. Es ist doch nochmal was Anderes jetzt Hausarzt zu sein. Außerdem bin ich gespannt ob das Alles so funktionieren wird, wie wir es uns gedacht haben.", „Du und Leander werden super Hausärzte für Groß und Klein sein. Euer Team, mit Mia und Luis, wird das rocken.", meinte Lilly.
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Ich, Lilly und Mena
Teen FictionDie „Ich und..." Reihe: 1. „Ich und meine 5/3 Brüder" 2. „Ich, Lilly und Mena" (dieser Teil) 3. „Ich und meine Gedanken" ---------- Ich bin Paulo Romero, der Bruder von Marilena Romero. Ja richtig, der Arztbruder. Mittlerweile habe ich eine Freundin...