~Kein guter Start~

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Eijiros Körper setzte sich sofort in Bewegung. Blitzschnell rannte er zur Nachtkommode und schnappte sich den Kerzenständer, welchem er den Prinzen wie eine Waffe entgegen hielt. Ihm war klar dass es absolut dunkel im Raum werden würde wenn die brennenden Kerzen darauf ausgehen würden, doch dachte er in diesem Moment nicht darüber nach. Sein ganzer Körper war angespannt, bereit zu kämpfen wenn es sein musste. Ihm war nicht klar wie haushoch überlegen Katsuki ihm war. Und über ihre ganzen Fähigkeiten wusste er genauso wenig bescheid.

Der Prinz, welcher beide Hände in den Hosentaschen vergraben hatte, blickte ihn nur gleichgültig an.

„Leg den Kerzenständer zurück", befahl er mit genervtem Unterton. Eijiro würde den Teufel tun und die einzige Waffe die er nun besaß zurücklegen. Der Rothaarige war eigentlich stets von sanfter Natur gewesen, doch wenn es wirklich sein müsste, würde er dieses ganze Zimmer in Schutt und Asche brennen. Eijiro selbst hatte vor ein paar Jahren mal Kraftsport gemacht, doch seid seinem Studium, und den vielen Nebenjobs, hatte er kaum noch Zeit dafür. Dennoch ließ er es sich nicht nehmen, Zuhause mit ein paar Hanteln und Sit ups, seinen Körper fit zu halten.

„Bleib bloß stehen!", drohend streckte er ihm den brennenden Kerzenständer entgegen.

„Ich sagte du sollst stehen bleiben! Ich fackel dich und das ganze Zimmer ab! Ich schwörs!"

Eijiro versuchte das zittern in seiner Stimme zu unterdrücken, doch man konnte deutlich heraus hören welch große Panik er verspürte. Ein arrogantes Grinsen bildete sich auf den Lippen des Prinzen als er seine Hände aus der Hose schob und anfing die Ärmel seines Hemdes hochzukrempeln.

„Ich glaube du verstehst nicht ganz in welcher Lage du dich gerade befindest" Die tiefe und raue Stimme des Prinzen triefte nur so vor Spott, als er mit ihm Sprach. Er hatte nicht mal seinen Blick auf Eijiro gerichtet während er Sprach, stattdessen krempelte er seelenruhig seine Ärmel weiter hoch.

„Ich meine es ernst...Du lässt mich und dieses andere Mädchen auf der Stelle gehen!" Eijiro machte nervös einen Schritt zur Seite. Sein Blick huschte blitzschnell von Katsuki zur Tür und zurück.
Ob sie wohl wieder verschlossen war? Doch einen anderen Weg hier raus gab es für ihn nicht.

Der Blonde ging jedoch auf sein gesagtes nicht drauf ein. Stattdessen hob er nur seinen Blick und starrte ihn nun aus hungrigen Augen an. Moment mal, fingen seine Augen gerade an zu leuchten?Die Augenbrauen des Rothaarigen zogen sich kaum merklich zusammen als er den Blick des Prinzen erwiderte. Eijiro wollte ihm gerade erneut drohen , als er plötzlich spürte wie ihn sämtliche Kräfte verließen. Er konnte weder seinen Blick von dem Prinzen abwenden, noch konnte er sich bewegen. Das einzige was ihm geblieben war, war sein Verstand.

Im Augenwinkel bemerkte er noch wie ihm der Kerzenständer entglitt. Eijiro hatte den Großbrand schon vor seinem inneren Auge gesehen als sich der Ständer in seiner Hand zur Seite neigte, doch statt eines Aufpralls, war da plötzlich die Hand des Blonden. Wie hatte er so schnell danach greifen können? Und hatten sie nicht noch eben einen viel größeren Abstand zueinander gehabt?
Der Prinz musste in unfassbarer Geschwindigkeit nach vorne geschossen und den Kerzenständer aufgefangen haben. Stillschweigend wandte er sich von Eijiro ab um diesen zurück an seinen Platz zu stellen. Eijiro wollte zur Tür blicken, er wollte sich bewegen und dort hinrennen. Doch seine Gliedmaßen schienen ihm nicht länger zu gehorchen.

Trotz dessen das der Blonde Prinz aus seinem Sichtfeld verschwunden war, und ihn nicht mehr mit diesen Rot leuchtenden Augen anstarre, war Eijiro in seiner Bewegung erstarrt. Ihm war es nicht einmal Möglich eine Regung in seinem Gesicht zu vernehmen. Nicht einmal die Zähne konnte er aufeinander schlagen.

Wie macht er das!? Ich bin zwar bei Verstand aber mein Körper gehorcht mir nicht..

Gerade als er sich fragte was der Prinz als nächstes vor hatte, spürte er schon einen heftigen Tritt in seiner Kniekehle, welcher ihn sofort zu Boden sacken ließ.

„Ihr Menschen seid alle gleich...", setzte der Blonde an und stellte seinen Fuß oben auf Eijiros Rücken ab. Allmählich kehrte auch wieder leben in Eijiros Körper zurück. Er konnte sich selber am Boden abstützen und sich wieder frei bewegen. Was auch immer der Prinz mit ihm getan hatte, es ließ nach. „ ...denkt ihr würdet ganz oben an der Nahrungskette stehen. Doch kaum bringt man euch hier her...bettelt ihr um eurer erbärmliches Leben."

„Ich habe nicht gebe- ...Argh..!!!" Voller Wucht wurde ihm in die Rippen getreten. Schmerzerfüllt ließ er sich auf die Seite fallen und hielt sich sein Rippenbogen fest. Das würde definitiv einen blauen Fleck geben.

„Wer zur Hölle hat dir erlaubt zu reden!?", fauchte der Blonde ihn an. Erst jetzt erinnerte Eijiro sich wieder an die 3 Goldenen Regeln die ihm die Wache mitgeteilt hatte. Verflucht.

„Zur Hölle damit...", knurrte der Prinz wütend. „ Du kannst froh sein das ich so einen Hass auf meine Eltern habe... wenn sie glauben dass sie sich mit dir als Geschenk bei mir einschleimen können haben sie sich geschnitten!" Eijiro konnte beobachten wie sich der Prinz auf sein Bett setzte und ihn nachdenklich beobachtete.

„Dein Blut jetzt zu trinken würde ihnen nur Genugtuung geben..." Eijiro setzte sich langsam auf, immer noch eine Hand an der Rippe haltend. „Aus diesem Grund werd ich dich vorerst nicht anrühren"

Eijiro drehte seinen Kopf zur Tür. Ihm war egal wie gnädig der Prinz auch gerade mit ihm sein wollte. Er musste hier weg! Mit zusammen gebissenen Zähnen erhob er sich und wollte gerade auf die Tür rennen, als er auf halber Strecke einen Widerstand am Fuß spürte und fast wieder zu Boden flog. „Wuaa...!!" Er drehte seinen Kopf und sah wie der Prinz sich die Kette der Fußfessel geschnappt hatte. Ohne wirkliche Anstrengung, zog er Eijiro daran zurück.

„Lass mich los du Blutsauger!!"

„Du solltest lieber aufpassen wie du mit mir redest!" In einem Rutsch wurde er über den gesamten Boden geschliffen bis er dem Prinz zu Füßen lag. Eijiro lag auf seinem Rücken am Boden und blickte wütend zu Blutsauger hinauf.

„Wenn du mich doch eh umbringen willst dann mach es doch gleich!!", spie er ihm entgegen.

Zorn flammte in den Augen des Prinzen auf, während sich dessen Augen schmälerten. Der Prinz ließ von der Kette ab und beugte sich zu Eijiro herunter. Er packte ihm am Hals und drückte kräftig zu. Eijiro konnte nicht glauben wieviel Kraft der Prinz besaß, dabei war er nicht viel Älter als er selbst. Panisch rang er um Luft während sich seine Hände um Katsukis Hand legten um diese von seinem Hals zu entfernen.

„Sag mir nicht was ich zu tun habe", knurrte der Prinz zornig während sich sein Griff um Eijiros Kehle noch verstärkte. Er konnte deutlich spüren wie sich die Fingernägel des Blonden in seine Haut bohrten. Er bekam keine Luft mehr! Noch dazu schmerzte es unglaublich wie sich seine Nägel in sein Fleisch bohrten. Es dauerte nicht lange, da platze die Haut an den Stellen auf an denen er sich hinein krallte, und Blut floss an Eijiros Hals herab.

Unsanft ließ er ihn wieder zu fallen während der Prinz wie hypnotisiert auf seine Finger blickte, die von Eijiros Blut benetzt waren. Seine Brust hob und senkte sich heftig, während er japsend um Luft rang und eine Hand an seinen blutenden Hals legte. Er hatte ihn nicht nur gekratzt, er hatte seine Fingernägel wortwörtlich in seinen Hals versenkt gehabt. Ein zischen verließ seinen Mund als er die Verletzung berührte. Es brannte. Als er langsam seinen Blick wieder hob und den Prinzen anblickte, wäre es ihm fast hochgekommen als er sah wie dieser sich die Finger mit seinem Blut ableckte.

Your Blood is my DrugWo Geschichten leben. Entdecke jetzt