~Ein Zeichen~

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Den ganzen Weg die Treppe hinunter hatten sie geschwiegen. Sie kamen gerade im ersten Stockwerk unten an, als sich die Stimme des Sensentypen – Eijiro hatte beschlossen ihn so zu nennen – ertönte. Er sagte wieder etwas auf seiner Sprache was Eijiro nicht verstand, jedoch verstand er seine Körpersprache, die ihnen deutete hier entlang zu gehen. Sein Blick huschte kurz zum Prinzen ehe er nach vorne Blickte, wo er ein kleines Lagerfeuer entdeckte an dem saß. Die Person am Lagerfeuer erhob sich sofort als Eijiro und Katsuki in seinen Blickfeld gerieten.
Jedoch konnte er den Blick des Vogelmannes nicht richtig leugnen.

„Fumikage", sagte der Prinz plötzlich und blieb stehen. Eijiro wusste nicht genau ob dass der Name der Kreatur war oder ob dies nur ein weiteres Wort ihrer Sprache war, welches er nicht verstand.

„Bakugou", erwiderte die dunkle Stimme der Kreatur dann und kam auf sie zu. Kaum hatte er sich erhoben und kam auf sie zu, wurde er direkt von zwei weiteren Kreaturen begleitet die jeweils einen Speer in der Hand hielten. Eijiro verkrampfte sich etwas. Nervös blickte er sich um und stellte fest das alle Augen auf sie zwei gerichtet waren.

Als Bakugou nun wieder sprach, klang er ruhig und gefasst. Sein Körper strahlte vor Selbstbewusstsein, und ein wenig hatte Eijiro das Gefühl das er sogar seine Brust ein wenig aufplusterte. Natürlich verstand er wieder Mal kein Wort von dem was die beiden Männer sprachen, weshalb er sich einfach nur unsicher umblickte. Eijiro hatte das Gefühl, dass sie scheinbar vor dem Boss des Volkes standen.

Er wirkt wie eine Art Häuptling...Und diese ganzen Körpermalereien...Krass

Sein Menschlicher Körper trug nichts weiter als eine Art Lederschürze, die seine Genitalien verdeckten. Seine Brust sowie seine Arme waren mit den verschiedensten Verschnörkelungen und Punkten und ringen verziert. Fasziniert bestaunte Eijiro die ganzen Malereien auf seinem Körper. Die zwei Wachen die neben ihm standen, hatten längst nicht so viele an ihrem Körper wie er.
Sie waren auch lange nicht so muskulös wie er. Die Vogelmenschen waren alle samt nicht sehr groß, jedoch waren sie trotzdem nicht schlecht gebaut.

Eijiro zuckte kurz heftig zusammen als die beiden Wachen mit dem Ende ihres Speers auf den Boden schlugen. Worüber sprachen sie? Eijiros Blick glitt zurück zum Prinzen der frustriert zischte und die Zähne zusammen biss. Er schien sich über irgendetwas zu ärgern.

Als Bakugou nun wieder sprach, wurde seine Stimme weicher und er deutete auf Eijiro hin. Er umfasste seinen Unterarm und Eijiro zuckte erneut zurück, versuchte das brennen im Unterarm zu ignorieren. Bakugou hob seinen Arm. Eijiro ging davon aus dass er ihnen von der Verletzung erzählte. Der Blick des Häuptlings richtete sich ebenfalls auf Eijiro und wurde nachdenklich.
Die fast schwarzen Augen des Vogels verengten sich ein wenig ehe wieder sprach und sich an Bakugou wandte.

„Kirishima", antwortete Bakugou nur. Sofort glitt sein Blick zu Prinzen, jedoch schien dieser nicht mit ihm gesprochen zu haben.

„Huh? Was denn?", fragte Eijiro verwirrt da offensichtlich über ihn gesprochen wurde.

„Kirishima", wiederholte der Vogelmann.

„Eh....ja?" Unsicher blickte er ihn an. „Darf ich deine Verletzung sehen?" Eijiro entglitten die Gesichtszüge. Der Häuptling sprach seine Sprache!?

„Sie...Sie können mich verstehen?", fragte er verblüfft. Der Häuptling nickte nur während er näher trat und sich vor Eijiro stellte. Überrascht stellte Eijiro fest dass er einen halben Kopf kleiner als er selbst war.

„Darf ich?", fragte er erneut und deutete auf seinen Arm der schlampig verbunden wurde.

„Ja...Eh, klar doch", sagte er unsicher und blickte kurz zu Bakugou der ihm nur zunickte. Vorsichtig begann er damit den Verband aufzurollen ehe er ihn von der Haut zog. Eijiro verzog etwas das Gesicht als das Stück Stoff über deine Wunde schürfte

Die Augen des Häuptlings verengten sich etwas während er die Wunde betrachtete.

„Ragna", sagte er mit ruhiger Stimme und keine Minute später erklang die Stimme einer Frau.

„Ja?"

„Kümmere dich um Kirishimas Wunden", sagte er und trat einen Schritt zurück.

„Jawohl", sagte sie ruhig und trat an Eijiros Seite. Verwundert drehte er den Kopf zu Ragna um. Sie war genauso klein wie der Häuptling, jedoch war ihr Schnabel um einiges Kleiner und längst nicht so gebogen wie seiner. Ihre Augen waren weiblicher, und sie hatte deutlich längere Wimpern als er. Doch das wohl auffälligste Merkmal von allen, waren ihre Rosa Federnspitzen. Ihr Kopf war ebenso mit schwarzen Federn bedeckt, wie alle Kreaturen dieses Volkes. Doch an den Enden ihrer Schwarzen Federn, waren kleine Rosa kleckse. Der Ausdruck auf ihrem Gesicht wirkte freundlich.

„Folge mir", sagte sie mit einem kleinen Akzent. Eijiros Kopf fuhr sofort zum Prinzen herum. Durfte er das? Durfte er tun was diese Kreaturen ihm sagten? Wieder nickte der Blonde nur, als Zeichen das es okay war.

„Eh...Ja", murmelte er und folgte Ragna ein paar Meter weiter Abseits zu einem Baumstamm auf den sie sich setzte. Sie klopfte neben sich und deutete ihm damit sich ebenfalls zu setzen. Seufzend ließ Eijiro sich auf den Baumstamm nieder während sein Blick erneut umher glitt. Bakugou als auch der Häuptling hatten sich zum Lagerfeuer gesetzt. Der Prinz saß im Schneidersitz davor. Eijiro konnte nur sein Seitenprofil erhaschen, welches vom Licht des Feuers erhellt wurde.

„Kirishima?" Ragna riss ihn wieder aus seine Träumerei.

„Ja?"

„Deine Wunde, ich behandeln werde", sagte sie wieder mit ihrem Akzent. „Es wird..." Sie schien nach den Worten zu suchen.

„Nicht Spaß machen", sagte sie mit gerunzelter Stirn.

Eijiro musste etwas grinsen. „Du meinst bestimmt, nicht angenehm werden", korrigierte er sie lächelnd. Sie nickte und erwiderte sein Lächeln.

„Schon in Ordnung, dass bin ich gewohnt", sagte er leise und schaute auf sein Handgelenk.

Im nächsten Moment spürte er eine Hand auf die seine. Überrascht hob er seine Augen und begegnete ihren.

„Wunden heilen", sagte sie ruhig ehe sie sich erhob und zu einer kleinen Holzbank ging, auf dem verschiedene Ampullen, Flacons und Schüsseln standen. Sie holte einen Mörser hervor und schien mehrere Dinge zu zerstanzen. Eijiros Blick glitt erneut zum Lagerfeuer. Der Prinz schien sich mit dem Häuptling zu unterhalten, jedoch sprachen sie so leise das er ohnehin nichts verstand. Der Blick des Blonden lag auf dem Feuer als er sprach. Er wirkte ruhig und nachdenklich. Fast schon melancholisch.

„So..", kam es von seiner Seite. Ragna war zurückgekehrt und hielt in einer Hand ein kleines Schälchen und in der anderen lederartige längliche Blätter. Sie setzte sich wieder zu ihm, ihr Schnabel war wieder zu einem kleinen Lächeln verzogen.

„Erzähl mir Kirishima, wie Wunde entstanden?", fragte sie leise während sie nach seinem Handgelenk griff und es zu sich zog.

„Oh das...also..." Durfte er das erzählen? Eijiro erinnerte sich an die goldene Regel dass es ihm eigentlich nicht erlaubt war mit anderen zu reden. Sein Blick huschte wieder zum Prinzen. Wenn er diesen nicht reden hörte, war es vielleicht auch umgekehrt. Unsicher biss er sich auf die Unterlippe ehe er auf sein Handgelenk blickte.

„Es war ein Unfall", log er dann. Ein trillern entfuhr ihrer Kehle. Perplex blickte er bei dem seltsamen Klang auf. Es klang fast so als hätte sie gelacht.

„Lüge", hauchte sie als sie in die Schüssel griff und eine Grüne Paste aufnahm.

Entweder bin ich ein schlechter Lügner oder sie hat ein Gespür dafür

„Ja gut...vielleicht doch kein Unfall. Ich...weiß ehrlich gesagt nicht wie ich das erklären soll" Eijiros Blick glitt nervös zu Bakugou herüber.

„Du hast angst", sagte sie leise und folgte seinem Blick zum Prinzen hin. „Vor ihm?", fragte sie dann.

Eijiro zuckte nur mit den Schultern.

„Nein...Doch...Ja schon vielleicht?" Da war eindeutig etwas in ihm dass sich vor Bakugou fürchtete. Aber in all der Zeit die er mit dem Prinzen verbracht hatte, wurde ihm allmählich eines bewusst.
Das Schloss und die Vampire die dort lebten, waren gefährlicher als Bakugou es war.
In den ganzen Monaten die er dort nun schon lebte, hatte er mehr Gewalt durch andere erfahren als durch ihn. Und jede grausame Tat die er getan hatte, waren bloß Konsequenzen gewesen die Eijiro durch sein dummes Verhalten bekommen hatte.

Wieder ertönte das Trillernde Geräusch. Es klang wie ein Vogel der etwas sang.

„Kirishima nicht hier wäre wenn nicht wichtig für den Prinz", während sie sprach verteilte sie etwas von der Grünen Pampe auf Eijiros Wunde. Er zischte vor schmerzen und zuckte etwas zusammen.
Es tat noch immer höllisch weh.

„Tut mir Leid. Sagte kein Spaß."

Eijiro versuchte sich ein Lächeln abzuringen, was eher gequält aussah.

„Nein, schon gut...", brachte er ächzend hervor, ein Seufzer rollte ihm über die Lippen.

Your Blood is my DrugWo Geschichten leben. Entdecke jetzt