~Eigentum~

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Wenn seine Eltern wirklich dachten, dass sie sich so bei ihm einschleimen konnten, dann hatten sie sich geschnitten! Das Thema Thronfolge rückte immer mehr in den Vordergrund, und das kotzte ihn an. Konnte er nicht selber über sein Leben entscheiden? Der Blonde Hitzkopf hatte sich noch nie gerne Dinge vorschreiben lassen. Natürlich hatte er gewusst das er wie jedes Jahr etwas zu seinem Geburtstag bekommen würde, und generell störte es ihn auch nicht weiter. Die letzten Jahre war es doch ohnehin immer nur das selbe gewesen. Sie hatten irgendwelche Menschen mit seiner Lieblings Blutgruppe aufgetrieben und sie ihm vor die Füße geworden.

Menschen waren für ihn nur Nahrung, nichts weiter. Er interessierte sich nicht für ihr erbärmliches kurzes Leben. Was war ihr Leben im Vergleich zu seinem? Er würde Ewig leben. Sie alle würden nur eine kurze Zeit auf dieser Erde verweilen, bevor sie ablebten, was machte es da schon aus wenn einige von ihnen früher ihr Leben gaben? Nicht ein einziges Mal hatte er es hinterfragt wenn er einem Menschen das Blut ausgesaugt hatte. Wenn das Licht in ihren Augen erlosch und sie leblos zu Boden sackten. Es war schlicht und ergreifend seine Natur. Und diese hinterfragte er nicht.
Anders jedoch war es bei diesem verdammten Rotschopf. Schon auf den Weg zum Thron seiner Eltern hatte er ihn überall riechen können. Es ließ sein Blut förmlich kochen.

Der Blonde konnte nicht sagen wann er je einen so intensiven Geruch vernommen hatte.
Ihm lief förmlich das Wasser im Mund zusammen. Doch dass ließ er sich natürlich nicht anmerken.
Und innerlich verfluchte er sich für seine Worte. Denn Tage zuvor noch hatte er sich mit seinen Eltern gestritten gehabt und ihnen gesagt gehabt, es wäre egal was sie ihm vor die Füße setzten würden, er würde das Geschenk weder akzeptieren noch auch nur einen Tropfen Blut davon nehmen. Würde er den Rotschopf also nun beißen, würden sie sich nur bestätigt fühlen in ihrer Aussage. Und das kotze ihn noch mehr an.
Der Kerl konnte sich also froh schätzen dass er ihn noch am Leben ließ. Doch so respektlos wie er sich verhielt, konnte der Blonde nicht beteuern ob das auch so bleiben würde.
Als er dann auch noch die Beherrschung verloren und ihm am Hals gekratzt hatte, und dadurch sein Blut ausgetreten war, stand Katsuki so kurz davor es sich doch anders zu überlegen.
Dieser winzige tropfen Blut den er von seiner Hand leckte, hatte ihn fast schon berauscht.
Er war froh das der Kerl kein Hempfling war, anderen falls würde er das ganze auf Dauer wohl nicht lange mitmachen. Er war ziemlich gut gebaut, und fast so groß wie er selbst. Seine Roten Haare waren ein wenig gewöhnungsbedürftig, und noch ungewöhnlicher waren seine Roten Augen.
Als er den Kerl ausgeknockt hatte, machte er noch einen kurzen Abstechen in der Bibliothek ehe er seinen Vater aufsuchte um diesen etwas zu fragen. Es war äußerst selten und ungewöhnlich das ein normaler Mensch Rote Pupillen besaß, weswegen er etwas neugierig wurde.

Sein Vater jedoch zuckte nur mit den Schultern und hatte ebenso wenig eine Antwort für ihn.
Na schöne Scheiße auch. Die restlichen Stunden hatte er sich dann wieder zurück in sein Arbeitszimmer begeben, wo er Briefe und Anfragen für eine Mögliche Hochzeit durchschaute.
Nicht nur dass man ihm den Thron aufzwang; Nein, man drängte ihn in eine Rolle in die er absolut nicht hineingehören wollte. Seine Mutter – die Königin – war der Auffassung es wäre an der Zeit dass ihr Sohn sich eine Partnerin suchte. Heiraten, so ein Bullshit. Es war schon öfter vorgekommen das Katsuki heimlich das Schloss verlassen und in die Menschenwelt eingedrungen war. Allerdings musste er hierfür jedes mal die Wache bestechen. Denn nur durch ein Portal, welches dieser erschaffen konnte. War es ihnen Möglich in die Menschenwelt zu gelangen. Sie lebten im einundzwanzigsten Jahrhundert. Und seine Eltern waren irgendwo im Mittelalter stecken geblieben. Sie mieden jede Art von Technologie, weshalb sie im gesamten Schloss kein Strom sowie keine Handys oder dergleichen duldeten. Alles was sie nicht verstanden, fürchteten sie.
Katsuki hingegen kannte viele dieser Dinge zwar, wusste aber selbst nicht wie man sie genau bediente, jedoch hatte er den Sinn dieser Handys schon verstanden. Sie kommunizierten darüber. Teilten Nachrichten damit, statt sich Briefe zu schreiben. Es gab sie in den verschiedensten Designen.
Groß und klein, mit vielen Tasten daran oder nur mit einer Glasscheibe vorne dran. Es gab da draußen so vieles das ihn interessierte. Doch lange konnte er sich nie dort aufhalten.
Denn seine persönliche Wache Keigo, klebte dem Prinzen ständig am Arsch herum. Wie oft hatte er diesem Pisser schon gesagt dass das nicht nötig war. Doch Keigo hörte letztlich auf den Befehl seiner Eltern. Und genau diese hatten es ihm befohlen ein Auge auf ihn zu haben. Tch, Helikopter Eltern...

Doch eines stand für Katsuki fest. Das Blut des Roten war äußerst selten, es wäre also ohnehin die reinste Verschwendung ihn direkt umzubringen.
Er würde ihn also noch ein wenig behalten. In dieser Zeit konnte er der anderen Sklavin im Schloss helfen. Es gab immer irgendwo etwas zu tun oder zu putzen. Daran sollte es nicht scheitern.
Als er später am Abend dann zurück auf sein Zimmer kehrte, hing der Rotschopf bereits – auf seinem Befehl hin- angekettet an der Wand. Dem Prinz war es ein Rätsel wie der Kerl so schlafen konnte. Aber andererseits interessierte es ihn auch nicht wirklich, daher klemmte er sich nur seine Briefe unterm Arm und legte sich damit aufs Bett. Die Sinne eines Vampirs waren viel ausgeprägter als die eines Menschen. Das wiederum sorgte dafür das er den Geruch des Typen fast im ganzen Schloss wahrnehmen konnte. Ebenso viel besser war auch sein Gehör, mit welchem er bereits genaustens vernommen hatte, das der Rote Schwachkopf dabei war aufzuwachen. Jeder normale Mensch hätte womöglich gesagt, dass man es bereits daran erkannt hat das er aufgehört hatte zu schnarchen. Aber Katsuki hatte auch die Veränderung seiner Atmung vernommen. Schlafende Menschen haben einen ruhigen und gleichmäßigen Atemrhythmus.

Zudem konnte er sich denken das der Rote ihn bereits angaffte. Dazu musste man nicht mal ein Vampir sein. Jeder Affe kannte dieses Gefühl wenn man beobachtet wird. Dieses seltsame Gefühl was sich in einem ausbreitete. Es reizte ihn. Und das nicht zum ersten Mal. Er hatte ohnehin schon schlechte Laune wenn er sich diesen ganzen Scheiß hier ansah.

Ibara Shiozaki..., las er in Gedanken den Namen vor, der auf dem Papier fein säuberlich per Hand geschrieben wurde. 

Your Blood is my DrugWo Geschichten leben. Entdecke jetzt