Kapitel 79

236 2 0
                                    

Beyza's Sicht

Keine Ahnung wieso aber heute ist einfach nicht mein Tag. Ich weiß nicht was mit mir los ist. Vielleicht liegt es daran, dass Oscar bald wieder abreist. Wir sind echt gute, beste Freunde geworden und es ist echt schade, dass wir so viele Kilometer zwischen uns haben. So viele Kilometer, die uns trennen. Klar, genieße ich die Zeit in der er hier ist aber die Zeit vergeht nun mal auch.

Am Lagerfeuer gab ich keinen mucks von mir. Esra fragte mich einmal etwas aber darauf gab ich auch bloß eine ‚normale' Antwort. Ich habe gerade keinen Kopf dafür.
Als ich James stimme hörte, versteifte sich mein Körper. Er? Hier?! Wie?! Was hat er hier um diese Uhrzeit zu suchen?! Hat es ihm denn nicht gereicht, mich OHNE Vorwarnung in den Pool zu werfen?! Will er es heute etwa noch einmal versuchen?!

Neymar unterhielt sich mit ihm und war anscheinend ebenso verwundert, dass er hier aufgetaucht ist. Esra blickte zu mir und ich fühlte es. Ich schloss meine Augen und atmete tief durch. Ruhig Beyza. Vielleicht hat er auch nur etwas vergessen oder muss mit Neymar und Marcelo über Fußball reden. Über ihren Job. Alles gut. Er wird gleich wieder gehen. Aus dem Augenwinkel sah ich, wie Oscars Blick böse wurde. Oh nein.

Ich spürte James Blick hinter meinem Rücken. Seinen Blick auf mich gerichtet. Irgendwie wurde mir dabei mulmig. James setzte sich plötzlich gegenüber von uns und nahm am Lagerfeuer teil. Sein Ernst?! „Beyza, können wir uns kurz unterhalten ?", fragte James plötzlich. Nochmal, sein Ernst?! „Eh, nein?", sagte ich und schüttelte den Kopf. Was bildet er sich ein? Was bildest du dir überhaupt ein?", sprach ich meinen Gedanken laut aus und wurde wütend. Wieso war ich so wütend? „Lass es mich erklären. Unter vier Augen.", sagte James nun und versuchte den Blickkontakt zu halten. „Bitte.", fügte James nun hinzu und stand auf. Er kann auch nett sein? Was ist mit James passiert ? Er wirkt wie ausgewechselt.

Ich wusste nicht was ich machen soll. Eine Hälfte sagt mir, sprich mit ihm aber die andere Hälfte sagt verdammt nochmal nein ! Ich blickte zu Esra und sie nickte. Sie nickte ?! Was soll ich denn dazu noch sagen. Sie ist meine beste Freundin und sie weiß, was sie tut. Also nickte ich auch und sah, wie Neymar und Esra in das Haus gingen & die Terrassentür schlossen.

Nun sind wir alleine. Wirklich alleine. James setzte sich wieder und wirkt erleichtert. „Danke, dass du ja gesagt hast.", fing er an. James bedankt sich? Alles klar. Er ist eindeutig krank. „Gehts dir nicht gut oder warum bist du so?", kam es plötzlich aus mir raus. Habe ich das gerade laut ausgesprochen?! Ich ließ es mir nicht anmerken, dass ich das ausversehen gesagt hatte und wartete dennoch auf eine Antwort von ihm. Er lächeltet leicht und sah mich an. „Beyza, es tut mir leid, dass ich dich in den Pool geworfen habe.", sagte er ernst. Diesmal sah ich ihn auch an und hielt den Blickkontakt. Krass. Das ich das mal von ihm hören würde. Und wie er kann lächeln ?!

„James, das was du an dem Abend abgezogen hattest, war nicht nett! Ich hatte so viel Wasser geschluckt und fühlte mich richtig dreckig.", sagte ich wütend. Er nickte und fuhr sich durch die Haare . „Ich weiß, es tut mir leid. Es tut mir wirklich leid! Ich habe es danach eingesehen. Das war scheisse von mir.", sagte er laut und fummelte mit den Händen herum. Das erste Mal erlebte ich ihn so... hilflos. Er meint es wirklich ernst. Es tut ihm wirklich leid. Das tat mir fast schon weh. Aber nur fast.

Ich atmete laut aus und murmelte vor mich hin. „Okay, ich vergebe dir." „Aber vergessen werde ich die Aktion nicht, das kriegst du alles dreifach zurück!", fügte ich hinzu und verschränkte die Arme vor der Brust, da es ziemlich kühl wurde. Das Lagerfeuer ging auch schon langsam aus. „Aber das was du gemacht hast, war genauso nicht okay.", sagte er und sah mich schräg an. „Na und ? Ich darf das.", meinte ich und zuckte mit den Schultern. Seit wann können wir uns so ‚normal' unterhalten? Er wirkt doch nicht so, wie er sich immer ausgegeben hat. James und ich sahen uns noch ein wenig an, bis die Terrassentür plötzlich aufging. Oscar kam wütend raus wobei ich aus Reflex aufstand. Was ist passiert? „Wie kannst du es überhaupt wagen, mit Beyza zu reden?! Nach all dem was du getan hast ?!", schrie er laut und stellte sich vor James, der ebenfalls aufstand. „Oscar, beruhig dich.", sagte ich und sah zwischen den beiden hin und her.

Oscar kann James überhaupt nicht leiden, was ich vollkommen verstehen kann. James sah Oscar nur an. „Lass uns reingehen.", murmelte ich und legte meine Hand auf Oscars Oberarm. Oscar sah zu mir und sein Blick wurde wärmer. Na endlich. James fing nun spöttisch an zu lachen und schüttelte den Kopf. Sein Blick fiel dabei auf meine Hand, die Oscars Oberarm berührte. „Misch dich nicht in fremde Angelegenheiten ein.", sagte James ernst und festigte seinen Blick. Er wirkte ziemlich wütend und angespannt. Oscar lachte auf. „Fremd? Es geht hier um Beyza! Sie ist meine-", setzte Oscar an aber wurde von James unterbrochen. „Das wird mir langsam zu blöd. Ich mach einen Abgang.", sagte er monoton und kehrte um. „Schönen Abend euch noch, ihr Turteltauben!", sagte er und winkte uns im gehen zu. Da ist er wieder. Der alte James. Warum wundert mich das nicht?

Ich verdrehte die Augen und lief ohne irgendwas zu sagen in das Haus. „Sorry, wir wollten Oscar davon abhalten aber du kennst ihn ja, wenn es um James geht.", erklärte Esra, was schon ok ist. Ich kenne Oscar. „Wollen wir schlafen gehen ?", fragte ich Esra und hielt mir den Kopf. Das war gerade alles zu viel für heute. „Ja klar, lass uns gehen.", sagte sie und verabschiedete sich von Neymar mit einem schnellen Kuss. Marcelo war, so wie es ausschaut, schon im Bett. Oscar und ich verabschiedeten uns auch, in dem wir uns umarmten. „Bis morgen dann.", sagte er und drückte mich fest. Ich musste lächeln und nickte. „Ciao, Männer.", sagte ich und verließ das Haus gemeinsam mit Esra.

An unserem Auto angekommen, sahen wir weiter vorne, wie James an seinem Auto angelehnt stand. Also ist er doch nicht gefahren. Als Esra auf die Fahrerseite einstieg und die Tür schloss, sah er nun zu uns. Unserer Blicke kreuzten sich wieder. Mir wurde mulmig. Er durchbohrte mich regelrecht. „Beyza.", sagte er laut und nickte mir zu. „James.", meinte ich und nickte ihm ebenfalls zu. Was machen wir gerade hier?! Ich schüttelte den Kopf und stieg ein.

Als wir zuhause ankamen, machten wir uns sofort bettfertig. Esra schlief schon tief und fest. Allerdings konnte ich nicht schlafen, da meine Gedanken um ihn kreisten.

Um James.

Hallooo, hier ist nun das nächste Kapitel ! Ich hoffe ihr freut euch. 🥰
Ich werde nun versuchen, alle 2 Tage ein Kapitel zu posten. Viel Spaß beim lesen ! ☺️

Neymar - Trip to BrasiliaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt