Kapitel 88

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Beyza's Sicht

„Na sieh mal einer an.", sagte er und stieß sich von der Wand ab. „James.", sagte ich und blickte aus Reflex zu Oscar, der sich etwas anspannte. Aber man sah es ihm nicht an. Er versucht es wirklich zu akzeptieren. „Es sieht so aus, als hättet ihr euch versöhnt.", stellte er fest und kam auf mich zu. Oscar sah mich ebenfalls an und lächelte. Er lächelte. „Lasst uns schonmal hoch gehen. Ich will euch zwei bei FIFA zerstören.", meinte sie grinsend und zog Oscar und Neymar am Arm nach oben. Puh. Danke Esra! „Alles ok?", fragte ich ihn als er vor mir stand und mich weiterhin ansah. Er nickte und zog mich mit einem Ruck zu sich. Er hielt mich mit einer Hand an der Taille fest und mit der anderen drückte er sanft mein Gesicht zu seinem, um mich zu küssen. Ja, verdammt er küsste mich! Mein Herz machte einen Sprung und ich konnte mich nicht zurück halten. Ich erwiderte den Kuss und schloss meine Augen. Wenn ihr wüsstet, wie ich mich gerade fühle! In mir kribbelte einfach alles.

Nach ein paar Sekunden musste ich in den Kuss hinein lächeln. Das war der schönste Kuss meines Lebens! Sowas würde man niemals von James erwarten. Er hat sich so krass verändert! Was die Liebe nicht aus einem macht... Unglaublich! Als ich in den Kuss hinein lächelte löste sich James schweratmend von mir und legte seine Stirn an meine. „Bleib nie wieder so lange mit Oscar in einem Zimmer.", flüsterte er und blickte mich an. Wow. Das sowas mal von ihm kommen würde! Moment.. Was bildet er sich eigentlich ein, mich einfach immer zu küssen, wann und wo er will ?! Geht's noch ?! Nicht so und nicht mit mir!

Aus Reflex und durch den Einfluss meiner Gedanken, schubste ich ihn weg und klatschte ihm eine. Oh mein Gott. Ich klatschte ihm eine?! Oh Gott.. das war jetzt nicht geplant. Ich hielt mir aus Schock meinen Hände vor den Mund und blickte ihn mit großen geweiteten Augen an. „Oh mein Gott, James, das mit der Klatsche war jetzt wirklich nicht geplant aber was bildest du dir ein mich immer nur zu küssen ?! Mag sein dass wir jetzt in einer ‚Beziehung' sind aber das heißt noch lange nicht, dass du mich immer Küssen kannst wann und wo du willst!", sagte ich wütend und nahm meine Hände runter. James wirkt sehr überrascht und etwas überrumpelt durch die Schelle aber was soll ich machen ?! Ich kann nicht meine Glieder unter Kontrolle halten.

„Wir sollte uns zuerst besser kennenlernen, bevor wir uns nahe kommen. Mir ist das wichtig.", sagte ich und lief schnell an ihm vorbei, zu Esra und den Jungs, um mein gerötetes Gesicht von ihm zu verbergen. Er sollte nicht merken, dass es mir gefällt, wenn er mich küsst. Vor allem so küsst! Doch mein Inneres Ich hat Recht. Wir müssen uns besser kennenlernen. Das ist eine Voraussetzung für eine gesunde Beziehung. Ich hörte James lachen. Er lachte ? Nach so einer Aktion ? Nach so einer Schelle? „Typisch Beyza!", schrie er mir nach. Zum Glück ist er nicht sauer.

Als ich außer Puste oben bei den anderen war, schauten mich alle fragend an. „Alles gut.", meinte ich nur verlogen und setzte mich neben Esra auf das Sofa, die mit den Jungs FIFA spielte. „Und wie viel steht's?", fragte ich um die Stimmung zu lockern. „Was ist das für eine Frage, natürlich ich!", sagte Esra sehr stolz und gab grinsend Neymar einen Kuss, der grimmig runzelte. Ich lachte und sah aus dem Augenwinkel, wie James sich ebenfalls zu uns gesellte. Er schob das kleine Einzelsofa neben mich, um neben mir zu sitzen, da auf dem dreier Sofa kein Platz mehr war. Wow. Er meint es wohl ernst, nicht wahr? Esra sah zu uns und zog grinsend eine Augenbraue hoch. „Verliert ihr zwei gegen Esra?", fragte James und sah zu den dreien. Dabei warf er einen Blick auf mich und zwinkerte mich an. Ich räusperte mich und wurde steif. Muss er das neben den anderen machen? Ich werde immer so verlegen. Aber es gefällt mir.. sehr sogar. Dieses kribbeln in mir.. das macht mich anders glücklich.

„Behalte dein Kommentar für dich.", murmelte Oscar genervt und konzentrierte sich auf das Spiel. Oh nein. Ich hoffe James gibt jetzt keine blöde Antwort drauf. Ich kann jetzt keinen weiteren Streit zwischen den zweien ertragen. Das wäre jetzt zu viel ! Ich spannte mich an und blickte zwischen den zweien her. James' Blick ruhte auf Oscar aber er antwortete ihm nicht. E antwortet ihm nicht?! Seit wann gibt es sowas denn? James sah nun zu mir und lächelte mich beruhigen an. Oh mein Gott, wie macht er das bloß? „Danke.", flüsterte ich leise, sodass es wirklich nur James hören konnte. Er nickte und nahm meine Hand in seine. Er verschränkte unsere Hände miteinander und drückte sie feste. Ich blickte auf unsere Hände und musste lächeln. Mein Herz schlug schnell und mir wurde warm. Ich spürte ein kribbeln, welches mein Herz erreichte und mir ein geborgenes Gefühl gab. „So wie du es willst.", flüsterte er und gab meiner Hand einen Kuss. Ich nickte und lächelte weiterhin. Er nahm mich ernst. Er nahm uns ernst.

Plötzlich hörte ich ein lauten Knall neben mir. Aus dem Augenwinkel, sah ich nur wie Oscar sein Controller schleuderte. Aus Reflex standen wir alle auf und sahen ihn mit großen und fragenden Augen an. Aus Angst hielt ich James Hand fester, was er bemerkte, denn er zog mich zu sich. Wie süß. Wie aufmerksam von ihm, mich vor meinem besten Freund beschützen zu wollen. Aber Oscar würde mir niemals etwas antun. Oder? „Oscar! Alter, was ist denn los?!", fragte Neymar und sah zu Esra, die ebenfalls Angst bekam und sich hinter Neymar stellte, der sie ebenfalls festhielt. „Was lost ist?!", schrie er. Was ist denn passiert?! „Es mag sein, dass ich dir verziehen habe aber musst du direkt vor meiner Nase mit James rummachen?! Kannst du dir nicht denken, dass es mich verletzen könnte?!", schrie Oscar mich an. Das passiert doch gerade nicht wirklich? Er kann doch nicht vor allen so ausgeflippt sein? „Oscar.", flüsterte ich geschockt und leise. Diesmal wusste ich nicht was ich sagen sollte. Wirklich nicht. Ich finde keine richtigen Worte. „Was denkst du wer du bist?!", fragte ihn James wütend und wollte sich von mir losreißen. „Nein, bitte.", sagte ich und hielt ihn an einem Arm zurück. Oscar lachte laut und strich sich wütend durch seine Haare. „Oscar übertreib doch jetzt nicht! Ich dachte ihr hättet es geklärt?", fragte Neymar und sah mich an. Ich nickte mehrmals. „Oscar was soll das jetzt?", fragte ich ihn, als ich wieder Worte fand. Es tat weh, ihn so zu sehen. Er hatte sich seitdem so verändert. Aber ich auch ! Das reicht jetzt !

„Ich denke, es wäre besser wenn du das Haus jetzt verlässt.", sagte ich und blickte ihn mit ernster Miene an.

Neymar - Trip to BrasiliaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt