Kapitel 101

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Beyza's Sicht

Mein Herz machte einen Sprung und ich löste mich abrupt von beiden. „Was hast du da gesagt?", fragte ich ihn unglaubwürdig und musste lachen. Er zwinkerte mir zu und spielte mit meinen Haaren. „Du machst Witze.", sagte ich und wimmelte ihn ab. „Nein, er meint das wirklich ernst.", sagte Marcelo grinsend und stellte sich zu James. „Du hast es gewusst?!", fragte ich ihn schockiert und schlug ihm auf die Schulter. Er fasste sich an die Stelle und lachte. „Und du hast mir nichts gesagt?!", stellte ich fest und verschränkte die Arme vor der Brust. „Seit wann?", fragte ich die zwei und blickte zwischen ihnen her. „Seit einer guten Woche. Es war noch nichts fix, drum wollte ich dir keine falschen Hoffnungen machen.", erklärte mir James und näherte sich mir.

„Ach so ist das also.", murmelte ich und wippte mit meinem Fuß. „Ich lass euch dann mal alleine.", sagte Marcelo und machte sich natürlich wie immer vom Acker. „Das werde ich nicht vergessen, Marcelo!", sagte ich lachend und sah zu, wie er sich in sein Auto setzte. „Kommen wir nun zu dir.", meinte ich und stellte mich vor ihn. James schaute mich mit einem fesselnden Blick an. Wie immer, wenn wir uns nahe kamen. „Nein, du wirst mir jetzt alles, bis ins kleinste Detail erzählen!", verlangte ich von ihm und zog ihn mit zu meinem Auto. „Du wirst mit mir zurückfahren und unterwegs wirst du mir alles erzählen.". Er setzte sich lachend auf den Beifahrersitz und gab Marcelo ein Zeichen, damit er schonmal losfahren konnte.

Marcelo fuhr mit seinem Porsche Panamera GTS los und hupte beim vorbeifahren. Ich stieg ebenfalls in mein Auto und blickte noch einmal auf den Platz, bevor ich losfuhr. Unterwegs erzählte mir James alles. Wie es dazu kam, warum er Real Madrid verlässt, warum ausgerechnet Marseille und und und. „Wow, krass. Ich hätte niemals gedacht, dass du gehst. Wissen das schon Benzema und Ramos? Und, oh mein Gott, wie haben Asensio, Valverde und Rodrygo regiert? Und der..-", fragte ich hysterisch und wurde von James unterbrochen. „Warte, warte, warte. Wirst du jetzt ernsthaft all die Namen meiner Freunde aufzählen?", fragte er mich und konnte nicht glauben, dass ich alle deren Namen wusste. „Tja, James. Ich habe mich sehr lange mit dem Thema Fußball beschäftigt und kenne nunmal alle Namen.", sagte ich selbstbewusst und freute mich innerlich wie ein kleines Kind.

„Man merkt es, du Angeber.", sagte er etwas genervt und lehnte sich zurück. „Auto fahren kann sie also auch.", stellte er nach ein paar Minuten fest. Ich verdrehte die Augen und gab Vollgas. Den Rest der Fahrt erzählte er mir alles über seine neuen Teamkollegen, wobei ich fast schon alles wusste, da ich mich ja damit hauptsächlich beschäftigte. James wirkte sehr glücklich über seine neue Entscheidung, was mich ebenfalls freute. Ihn, meinen Freund, so glücklich zu sehen, brachte mein Herz zum strahlen. „Und wann ist es soweit? Wann wirst du gehen?", fragte ich ihn vorsichtig und blickte aus dem Augenwinkel zu ihm rüber. „Du hast da das ‚wir' vergessen. Wann werden WIR fliegen. Beyza, wir werden schon in einer Woche fliegen, denn gerade in dem Moment erledigt mein Manager den Rest.", sagte er selbstverliebt und zwinkerte mir zu.

„Ich werde auch mitkommen?", fragte ich in ironisch und verkniff mir ein Lachen. „Ne, du wirst hier alleine bleiben.", sagte er spöttisch und kniff mir in die Wange. „James, ich fahre Auto.", murmelte ich verlegen und blickte kurz zu ihm rüber. „ Na und? Andere Menschen machen andere Sachen im Auto.", sagte er und zwinkerte mich an. „Oh man James!", sagte ich und verzog dabei mein Gesicht. Er lachte laut und konnte sich nicht mehr zurückhalten, denn er gab mir einen dicken, fetten Kuss auf die Wange. „Sorry Schatz, du bist so süß.", sagte er und ließ von mir ab.

Das ging die ganze Zeit so weiter und wir unterhielten uns über alles. Über die nächste Woche, über den Tag von heute. Es tat so gut, jemanden wie James zu haben. Es tat gut, einen festen Freund zu haben. Ich hätte niemals damit gerechnet, dass es jemals James sein wird doch das Herz sucht sich die Person aus. Als wir dann endlich bei ihm ankamen, verabschiedete er sich von mir und drückte mir einen langen Kuss auf die Stirn. Es fühlt sich alles so neu für mich an, vor allem mit James. „Bis später.", sagte er und verschwand zwischen den Bäumen. So. Jetzt bin ich alleine. Mit einem lauten Seufzer fuhr ich nach Hause und legte mich auf das Sofa. Nun war ich alleine in dem großen Haus, das wir uns vor Monaten mit Esra gekauft hatten.

Es fühlte sich komisch an, hier eine Woche alleine zu wohnen. Ich starrte die Decke an und legte meinen Hände auf meine Brust. Ich verschränkte sie und dachte nach. Soll ich Esra davon erzählen? Oder soll ich sie dort überraschen? Ihr Flug dauert ca. 12 Stunden doch sie wird hundert pro Internet in dem Jet haben. So luxuriös wie der Jet aussah. Aber nein, ich werde ihr nichts sagen. Es soll eine Überraschung werden. Es war schon ziemlich spät und ich beschloss ins Bett zu gehen. Meine Gedanken legte ich beiseite und machte mich bettfertig. Ich bin so kaputt und konnte mir Esra in dem Moment so gut vorstellen. Sie wird schon bestimmt eingeschlafen sein mit Neymar zusammen. Ein lächeln breitete sich auf meinem Gesicht aus und so schlief ich auch ein.

Am nächsten Morgen wachte ich ziemlich spät auf. Als ich mit schweren Augen auf die Uhr blickte, war es 13:30 Uhr. „Oha.", krächzte ich mit meiner männlichen Morgenstimme und setzte mich auf. Gähnend schob ich die Gardinen auf die Seite und stolperte, bei dem Anblick nach draußen, einige Schritte nach hinten. „Was zum Teufel ist das?", fragte ich mich erschrocken. Außerhalb meines Fensters war ein überdimensionaler Ballon in der Luft. Es war ein großes rotes Herz. Schnell öffnete ich das Fenster und blickte nach unten. Es kann nur eine Person sein. „Na endlich!", hörte ich ihn von unten schreien.

Ich lehnte mich über das Fensterbrett und sah ihn mit großen Augen an. „James?", fragte ich ihn überrascht und konnte mir ein Lachen nicht verkneifen. „Ja lach ruhig. Wenn ich gewusst hätte, dass du einen Schlaf wie ein Bär hast, wäre ich niemals gekommen. Ich stehe hier seit zwei Stunden, in der Hoffnung, dass du bald aufstehst. Und siehe da, der Bär ist wach.", sagte er genervt und steckte eine Hand in seine Hosentasche. „Oh man, James. Ich komme sofort!", schrie ich und hatte bisschen ein schlechtes Gewissen. Schnell machte ich mich fertig. Eine enge Lederhose, ein weißes T-Shirt und eine Lederjacke. Das Outfit geht immer! Ein bisschen Make-Up und die Haare richten. Voila! Schon bin ich fertig.

Während ich die Treppen runterlief, wählte ich Esra's Namen und rief sie an. Sie hatte sich nicht gemeldet, obwohl 12 Stunden schon rum sind. Langsam machte ich mir Sorgen. „Oh Beyza, sorry!", sagte sie bereits am Telefon. „Hätte ich mir doch denken können. Kaum bist du nich mehr in meiner Nähe, wird man vergessen.", sagte ich spöttisch und zog mir meine Schuhe an. „Ach was nein! Wir sind gerade nur im Stress, wegen der Haussuche. Neymar hat so viele Angestellte, das glaubst du mir nicht! Aber wird sind gut angekommen, doch nun muss ich leider auflegen. Ich werde dich später anrufen! Hab dich lieb und pass auf dich auf!", sagte sie in Eile und legte auf. Ich lachte nur und schüttelte den Kopf. Hauptsache ihr geht es gut.

In meine Tasche packte ich die Hausschlüssel und sicherheitshalber die Autoschlüssel. Man weiß ja nie. Ich schloss die Tür und drehte mich um, doch lief voll in James rein. Seit wann steht er bitte dort? „Au.", kam es aus Reflex von mir. Er hielt mich an meinen Armen fest und stützte mich. „Pass auf, wohin du läufst.", hauchte er mir in mein Gesicht. So nah standen wir uns. Ich wurde rot und mein Atem wurde schneller. „Sorry.", piepste ich und entfernte mich von ihm. Einerseits liebte ich es, in seiner Nähe zu sein, doch andererseits wollte ich es nicht übertreiben, da ich ja gesagt hatte, dass ich das langsam angehen wollte.

Er überreichte mir den Ballon. „Ich habe eine Überraschung für dich, die dir sehr gefallen wird.", sagte er und nahm meine andere freie Hand. Ich blickte ihn fragend an und verschränkte unsere Hände. „Wir werden uns ein letztes Mal mit meiner Mannschaft Real Madrid treffen und du darfst mitkommen."

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Guten Abend Leute, hier ist das erste Kapitel aus der Lesenacht von heute. 🥰 Die Kapitel folgen alle in jeweils 15 Minuten.
Viel Spaß beim Lesen!🥰

Eure Esra. ❤️

Neymar - Trip to BrasiliaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt