Kapitel 86

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Esra's Sicht

„Neymar wird Oscar zum FIFA spielen einladen, um mit ihm in Ruhe zu reden. Währenddessen wirst du im Heimkino auf ihn warten.", erzählte ich, doch wurde von Beyza unterbrochen. „Ja und wie willst du ihn nach unten locken? Denkst du, dass er freiwillig kommen wird, um mit mir zu reden? Er hasst mich!", murmelte sie und legte sich wieder ins Bett. Ich verdrehte die Augen und legte ihr beim weitererzählen die Klamotten auf das Bett. „Denkst du wirklich, dass er unter den Umständen freiwillig mit dir reden würde? Ich denke nicht. Deswegen werde ich Neymar auf die Toilette schicken nach ein paar Minuten und ich werde runter ins Heimkino gehen, wo ich einen Schrei von mir gebe, damit Oscar runter kommt." „Oh mein Gott Esra, wie klischeehaft ist das denn bitte.", murmelte sie und schüttelte den Kopf. „Ahja, ist dir denn etwas besseres eingefallen?", fragte ich sie mit verschränkten Armen. Sie schüttelte den Kopf. „Leider nicht. Ich wollte James fragen, da er nun mein-", setzte sie an doch stoppte, indem sie ihre Hand vor ihren Mund hielt. „Ja, sprich es ruhig aus.", sagte ich grinsend und lachte. „Frag ruhig deinen Freund.", sagte ich und betonte das Wort „Freund" deutlich. „Esra..", murmelte sie und lachte. „Das ist neues Gebiet für mich. Ich habe damit 0 Erfahrung.", murmelte sie und warf mir einen Kissen zu. „Denkst du ich? Sei einfach du selbst und verstell dich nicht. Ich bin mir sicher, dass James dich so liebt wie du bist. Und jetzt steh auf! Wir müssen unseren Plan umsetzen!", sagte ich und warf den Kissen zurück und traf sie direkt im Gesicht. „Esra!", schrie sie und ich rannte aus dem Zimmer. Ich schloss die Tür hinter mir und atmete laut aus. Das war ein Zeichen, das Zimmer zu verlassen.

„Alles ok?", hörte ich Neymar's Stimme neben mir sagen, weshalb ich aufschreckte. „Oh mein Gott, Neymar!", sagte ich und hielt mir mein Herz. Er lachte leicht und umarmte mich von der Seite. „Guten Morgen, mein Schatz.", flüsterte er mir ins Ohr und gab mir einen Kuss auf die Wange. „Guten Morgen.", meinte ich schüchtern und erwiderte seine Umarmung. „Was war vorhin?", fragte er mich und ließ mich los. „Ah nur eine müde Beyza.", murmelte ich und grinste. Er nickte verständlich und nahm mich an der Hand. „Lass uns runter, frühstücken.", sagte er und ich nickte. Wir setzten uns an den gedeckten Tisch und warteten auf Beyza und James. Bis dahin erzählte ich Neymar von meinem Plan, Oscar und Beyza zu versöhnen. „Das klingt klischeehaft aber gut.", meinte er lächelnd und hielt meine Hand. „Wir sollten auch bei Gelegenheit über uns reden.", sagte Neymar ernst und streichelte meine Hand. Mir wurde mulmig und ich musste laut schlucken. Davor habe ich mich gescheut. Ich nickte und lächelte krampfhaft.

Beyza und James kamen rechtzeitig zusammen rein. „Guten Morgen." murmelte James müde und setzte sich neben Neymar hin, der ihm auf die Schulter klopfte. „Wir sind uns auf dem Weg hierher begegnet.", sagte Beyza und setzte sich neben mich. „Du musst dich doch nicht rechtfertigen, immerhin habt ihr euch gestern geküsst.", sagte Neymar aus dem nichts und fing an zu frühstücken. Beyza, die im Moment ein Schluck Wasser trinken wollte, verschluckte sich und spuckte das ganze Wasser wieder aus. Ich lachte und fing ebenfalls an zu essen. Ich warf ein Blick zu James, der bis zu seinen Augen grinste wodurch man seine 32 Zähne sehen konnte. „Neymar, das kannst du doch nicht einfach so sagen!", murmelte sie und wischte sich den Mund ab.

Nachdem wir alle gefrühstückt hatten, versammelten wir uns im Wohnzimmer, wo uns die Hilfskraft kalte Getränke brachte. Beyza erzählte James den Plan, den ich vorgeschlagen hatte, um sie und Oscar wieder zu versöhnen. „Euer ernst?", fragte er gelangweilt und schüttelte den Kopf. „James du weiß wie wichtig Oscar für Beyza ist.", murmelte ich und warf einen Blick zu Beyza, die ihren Gesichtsausdruck sofort veränderte. Sie wurde traurig, dass James nicht ihre Gefühle verstand, was ich durchaus verstehen kann. „Oscar war da, als du es nicht warst. Er ist ebenfalls mein Freund und ich will nicht, dass er deswegen nicht mehr mit ihr redet. Immerhin gehört er zu unserer Truppe.", meinte Neymar und spielte mit meinen Haaren. Ich nickte und zog die Augenbrauen nach oben. „Ich denke die Mehrheit bestimmt." James blickte zu Beyza, die nachdenklich den Boden starrte. Er seufzte und nickte. „Na gut, ihr habt gewonnen. Aber falls er eine weitere blöde Anmerkung macht, dann-", setzte er an aber wurde von Neymar unterbrochen, der laut räusperte. James blieb still und beendete seinen Satz nicht. Beyza zu Liebe. Und natürlich weil Neymar sich absichtlich geräuspert hatte. „Na gut, dann lasst uns meinen Plan durchsetzten!", sagte ich aufgeregt und klatschte in die Hände. Beyza sah zu mir und lächelte mich an. Endlich. Ich kann meine beste Freundin nicht leiden sehen.

„Oscar, hi, wollen wir bei mir FIFA zocken? Vielleicht brauchst du etwas Ablenkung.", telefonierte Neymar gerade neben uns mit Oscar und hatte den Lautsprecher an. „Ja, die Ablenkung brauche ich wirklich. Bis gleich.", sagte er monoton und legte sofort auf, bevor Neymar überhaupt was sagen konnte. „Bis gleich?!", sagte Beyza überfordert und wurde nervös. „Ich hab noch nicht mal die Uhrzeit genannt.", murmelte Neymar und legte perplex sein Handy weg. Okay, das habe ich nun auch nicht erwartet. Ich dachte eher am Abend oder so. „Naja okay, jetzt müssen wir das beste draus machen und improvisieren.", sagte ich und versuchte die Stimmung zu lockern. Mein Blick fiel auf James, der Beyza nur ansah und kein Mucks von sich gab. „Beyza beruhig dich, wir werden das heute klären.", redete ich auf sie ein und lächelte sie aufmunternd an. Sie nickte nur und atmete tief durch. „Also er wird jeden Augenblick hier sein, wir müssen alles organisieren.", meinte ich und alle nickten, bis auf James. Typisch.

Ich parkte unser Auto weg, damit Oscar nichts merkte. In der Zeit organisierte Neymar die Getränke und Snacks, damit alles realistisch wirkte. Beyza lief die ganze Zeit im Zimmer auf und ab und redete sich Dialoge ein, die sie Oscar sagen könnte. Ich hoffe so sehr, dass sie sich heute vertragen. Es wird sonst sehr schwierig, die beiden zu versöhnen, wenn Oscar wieder zurück fliegt. „Alles ist geplant.", sagte Neymar und legte einen Arm um mich. „Danke, Schatz.", sagte ich und gab ihm einen Kuss auf die Wange. „Dass ihr wegen ihm so ein Aufwand macht. Verstehe ich nicht.", sagte James und stand auf. „Dass du das nicht verstehen kannst, war mir schon klar.", murmelte ich und ging zu Beyza, die James regungslos ansah. „Ah mach dir keinen Kopf. Konzentriere dich jetzt auf Oscar und euer Gespräch.", sie nickte und setzte sich hin. „Ich habe so Angst, dass er mich nicht anhören wird. Dass er einfach gehen wird. Ich kann nicht meinen besten Freund verlieren."

Plötzlich klingelte es an der Tür. Oscar. Verdammt, wie schnell ist er? „Oh mein Gott!", sagte Beyza und fasste sich an ihr Herz. „Na dann, viel Glück. Ich bin dann mal oben im Zimmer.", meinte er und lief an uns vorbei. Beim vorbeigehen, gab er Beyza einen flüchtigen Kuss auf die Wange. Sie blickte schockiert auf und sah James an, der sie angrinste und im Treppenhaus nach oben verschwand. „Sieh das als Glücksbringer.", sagte ich grinsend und lief mit ihr die Treppen runter, in das Heimkino, in dem Beyza sich hinter den Sofas versteckte. Ich blieb an der Tür und hörte wie Neymar Oscar reinließ.

Es geht los.

Neymar - Trip to BrasiliaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt