Tag 35 ~Mittag

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„Nein Alistair, du verstehst nicht. Er weiß es," schrie Fae Gilbert aufgebracht in das Telefon, welches neben ihrem Koffer lag, indem sie alle Sachen panisch schmiss.

„Fae, komm runter..."

„Nein, er hat mir den Artikel gezeigt, weißt du eigentlich, wie er heißt? Was macht erfolgreicher Sänger Joaquin Sánchez zwei Jahre nach der Trennung von Fae Gilbert? Er hat es die ganze Zeit über gewusst, deswegen auch die Fragerei am Strand." Sie schlug sich auf die Stirn. „Verdammt ich war so blind."

„Fae, er weiß es mit Sicherheit nicht. Hätte er nicht lange Reißaus genommen?", fragte Alistair. „Nein, jetzt nicht Callie."

„Wo bist du gerade?", fragte Fae und hielt inne, biss sich auf die Unterlippe, bis sie Blut schmeckte.

„Ich sitz in Miami bei meine Familie und meine Tochter..., Callie du kannst nicht einfach die Haare deines Bruders in Milch tauchen, sie glaubt, dass Jackson ein Spielzeug ist. Kinder sind toll," sagte er sarkastisch. „Aber zurück zu dir. Er wäre lange weg, hätte Kilometer Abstand zu dir gehalten, aber das hat er nicht gemacht, oder? Er kann es nicht wissen, das Geheimnis wurmt ihn nur."

„Du redest auch noch mit mir, obwohl ich das gemacht habe."

„Fae, ich bin glücklich verheiratet, habe zwei Kinder, die sich gegenseitig umbringen wollen und... Jackson, lass das, ...und war nie mit Joaquin Sánchez verlobt."

„Was soll ich deiner Meinung also machen?"

„Nichts, versuch ihn weiter von Natalia abzulenken, hilf ihm über sie hinweg zu kommen, so wie es dein eigentlicher Plan war. Wenn er Fragen hat, beantworte sie ihm, verschweig halt die schmutzigen Details und deine Leiche im Keller."

„Danke." Sie war erleichtert dieses Gespräch gehabt zu haben. Es hatte sie zurück auf den Boden der Tatsachen geholt und davor bewahrt irgendwelche voreiligen Entscheidungen zu treffen, auch wenn ein kleiner Teil der Zweifel immer noch übrig blieb.

Sie meinte sein Lächeln über die ganzen Kilometer, die sie trennten hören zu können. „Immer doch."

„Wie geht es Callie und Jackson?"

„Gut, hey Kinder, sagt hallo zu eurer Tante."

Sie hörte ein Rascheln und dann eine helle Kinderstimme. „Hey Tante Fae," begrüßte sie ihre Patentochter.

„Hey Callie, na wie ist Miami?", fragte sie und konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. Die fünf Jahre alte Tochter von Alistair konnte sie immer wieder zum Lachen bringen, rein durch ihre helle, unschuldige Stimme.

„Ganz toll, aber New York ist besser." Ein heller Aufschrei durchbrach das Gespräch und Fae verzog schmerzvoll das Gesicht. „Autsch, Daddy, Jackson hat mich an den Haaren gerissen."

Wieder hörte sie das Rascheln und Alistair war wieder am Apparat. „So Fae, ich hoffe ich konnte dir helfen, aber Ruby ist einkaufen und die zwei brauchen echt hundert Prozent meiner Aufmerksamkeit, also, bis später dann."

„Bis später," verabschiedete sich auch Fae, doch Alistair hatte bereits aufgelegt.

Seufzend schmiss sie ihr Telefon auf das Bett und drehte sich um, wich zurück, als sie die Person am Türrahmen stehen sah.

„Verdammt, Thoran, du hast mich erschreckt," keuchte sie und packte ihren Koffer wieder aus. Sie würde hier bleiben und sich den Konsequenzen stellen, selbst wenn sie im Moment nicht mehr wollte, als einfach den Koffer zu packen und davor zu fliehen, wie sie es bereits einmal gemacht hatte. „Wie lange stehst du da schon?"

How to Fix a Broken HeartWo Geschichten leben. Entdecke jetzt