Ein, aus, aus. Ein, aus, aus.
In Faes Kopf hallte das Echo ihrer Schritte und ihr Herzschlag vermischte sich im selben Tempo.
Seit genau drei Tagen trainierte Fae wieder und genoss seitdem die kühle Herbstluft, die sich in ihre Lungen stahl.
Ein Lächeln glitt auf ihr Gesicht, als sie an Thoran dachte, der noch in ihrer Wohnung schlief und ungewollt kam sie aus dem Rhythmus und blieb schwer atmend stehen.
Verdammt. Sie hätte nie mit dem Joggen aufhören sollen, sie hatte keinerlei Kondition mehr. Etwas, was sie sich die letzten Jahre aufgebaut hatte.
Fae biss sich auf die Lippen und ging zu einem Coffeshop und bestellte sich einen Kaffee. Sie hoffte, dass Thoran noch schlafen würde, wenn sie wieder zurückkam. Immerhin war Samstag und sie waren erst spät eingeschlafen. Sie in seinen Armen. Bei dem Gedanken begann sie wieder zu lächeln und dachte an das Frühstück, dass in der Küche auf ihn wartete. Sie hoffte, dass er ihre Nachricht finden würde und kein Dejavú erleben würde, so wie sie, als sie sie geschrieben hatte.
Immerhin hatte sie nur geschrieben, dass sie Joggen war und er sich keine Sorgen machen sollte.
Langsam ging sie durch den Park und genoss die Stille, die sie noch umgab. Später würden hier Kinder und Eltern, Hundebesitzer mit ihren Vierbeinern spielen, jetzt aber waren nur Frühaufstehen und Obdachlose hier zu finden.
Jemand griff nach ihrer Schulter und erschrocken drehte sie sich um und starrte in die Augen, die sie am wenigsten erwartet hatte.
Joaquin trug einen braunen Kapuzenpullover und ein schwarzes Cappi, sodass ihn niemand erkennen konnte.
„Verdammt," zischte Fae. „Stalkst du mich?!"
„Nein, Fae, hör mir zu. Ich will nur mit dir reden."
Sie holte tief Luft und betrachtete ihn einmal mehr. Sie konnte in seinen braunen Augen nichts ausmachen außer der Wahrheit und deswegen nickte sie. „Dann los." Er hielt sie noch immer an der Schulter fest und lächelte, doch Fae machte sich los.
Sie setzte sich neben ihn auf die Parkbank und nippte an ihrem Kaffee.
„Ich weiß, dass du die Fotos nicht machen willst." Er nahm die Kapuze an und lächelte sie an. „Und ich verstehe das, ich wollte mich nur entschuldigen, für so alles." Er deutete herum und Fae nickte langsam.
„Es ist zwar schön, dass du dich entschuldigst und ich akzeptiere die Entschuldigung auch, aber... für mich ist die Zeit gekommen, an der ich nach vorne blicken will und es auch endlich kann."
„Ich versuche es, und der erste Schritt war praktisch, mich zu entschuldigen, also, danke für deine Zeit, hada. Aber das einzige, um das ich dich bitte ist... ich weiß es selber nicht, wie ich es ausdrücken soll, Akzeptanz, Normalität, so eine Mischung aus allem, bitte."
„Natürlich, das schulde ich dir," erwiderte sie und Joaquin sah sie zwar verwirrt an, erwiderte aber nichts, ehe er sich wieder fing und ihr über den Arm strich, woraufhin Fae sich versteifte. Sie war zwar selber überrascht von ihrer Antwort gewesen, aber die plötzliche Nähe empfand sie als unangenehm.
„Danke, Fae," sagte Joaquin, als sie aufstand und gehen wollte, anscheinend fand er sonst keine Worte, nichts von dem er noch gesprochen hatte. Es war, als wären die paar Minuten nie gewesen. Sie wusste, ohne dass er es richtig in Worte fassen konnte, was er meinte. Das ganze endlich loslassen, war zu einem ewigen Spiel geworden, eines, das keiner gewinnen konnte und doch befanden sie sich auf der Zielgeraden. So kam es Fae zumindest vor. „Bekomme ich eine Umarmung?"
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How to Fix a Broken Heart
Storie d'amoreAls Natalia Hummer Thoran Flux am Altar stehen lässt, bricht für ihn die Welt zusammen. Vier Wochen lang verkriecht sich der ehemalige Playboy mit Pornos und Pizza in seiner Wohnung, weshalb sein bester Freund Fae Gilbert in die Stadt bringt. Sie...