Tag 42 ~Nacht

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„Fae, geh bitte wieder in die Wohnung."

Mit großen Augen nickte Fae und Thoran sah ihr nach, wie sie sich wieder auf die Couch sinken ließ, als sie aber trotzdem zu ihnen sah, schloss er die Tür hinter sich und Natalia. 
„Was willst du, Natalia?"

„Ich wollte nur sehen, wie es dir geht." Die Blondine reckte stolz das Kinn und warf ihre Haare in einer schnellen Bewegung nach hinten.

„Und, was denkst du?"

„Du siehst gut aus, braun gebrannt."

„Natalia..."

„Vermisst du mich nicht?" Sie hatte ihre Stirn in Falten gelegt und starrte ihn traurig an. Wenn es nur anders wäre, wenn sie nicht gegangen wäre, vielleicht würde er dann noch für diesen Blick fallen, doch so wie die Dinge standen, so wie er jetzt für Fae empfand, war jeder Blick, der auf sie gerichtet war, einer zu viel.

„Dich vermissen? Ich bin froh dich los zu sein. Weißt du, was ich vermisse? Ich vermisse unsere Beziehung. Zumindest die, die wir am Anfang gehabt haben. Ich vermisse das ‚Nicht alleine sein'. Dich als Person vermisse ich nicht. Ich bin froh, dass du aus meinem Leben verschwunden bist. Und das soll sich jetzt auch nicht ändern."

„Und das war es jetzt, oder wie? Du bist über mich hinweg, einfach so?"

Thoran holte tief Luft und erinnerte sich an die fünf Schritte der Trauer von Fae und den letzten Schritt. Akzeptanz. War es das jetzt? Diese taube Gleichgültigkeit? Dieses ‚Nichts fühlen'? War das Akzeptanz? Auch wenn er sich nicht sicher war, holte Thoran tief Luft und streckte sich leicht. „Ja, und jetzt verschwinde aus meinem Leben."

Natalia sah ihn ein letztes Mal an, dann stöckelte sie davon Richtung Aufzug. Sie wollte etwas ganz anderes, sie wollte ihm etwas sagen, doch er jagte sie nur fort. „Das war ein Fehler."

„Was, will Lachlan dich nicht mehr ficken wie du es willst, du Gans?"

Als Antwort zeigte sie ihm den Mittelfinger, was Thoran mit einem Grinsen quittierte. Endlich eine menschliche Reaktion, doch er lächelte besonders, weil gerade Pablo der Pizzamann aus dem Aufzug trat.

„Falls das dein Frauenbesuch war, hast du sie erfolgreich verjagt, Freund."

„Oh die Gans doch bitte nicht. Mein Besuch sitzt auf der Couch und stopft sich Popcorn mit Schokolade rein."

„So genau wollte ich es nicht wissen, hier. Zweimal Pizza a la Thoran Flux."

Thoran gab dem kleingewachsenen Italiener das Geld plus Trinkgeld und nahm dann die Pizzen entgegen, ging wieder zurück in die Wohnung, wo Fae bereits wartete und das Geschehen, nämlich Sex, auf dem Bildschirm ignorierte.

„Bestes Timing, wie es aussieht," sagte Thoran mit einem Nicken Richtung Bildschirm, doch Faes Augen waren nur auf ihn gerichtet.

„Was hat Natalia hier gewollt?"

„Ich weiß es nicht, ich hab sie verjagt, ehe sie mit der Sprache hervor rücken konnte, aber hier ist unsere Pizza."

Er gab Fae einen Karton und legte sich den anderen auf den Schoß, rückte näher an sie heran. „Darauf müssen wir anstoßen."

„Wir haben doch gar nichts zu trinken," erwiderte Fae mit einem Lachen.

„Wir haben Pizza." Auffordernd hielt er ihr das Stück hin und Fae stieß mit ihrem an, ehe sie beide abbissen.

„Verdammt, heiß," fluchte Fae und schluckte das Stück mühsam hinunter.

„Danke, Babe."

„In bester Stimmung, heute, oder was?"

How to Fix a Broken HeartWo Geschichten leben. Entdecke jetzt