3. "3 Wochen"

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Mit den Beinen an der Brust und dem Gesicht in den Knien versteckt, liege ich hingekauert, wie ein Embryo zusammengerollt, auf dem Boden neben dem Bett. Mein Körper wird durch Schluchzer geschüttelt und vibriert heftig durchs Zittern. Ich weiß nicht, ob das Zittern durch die Kälte oder die Angst kommt. Beides ist ein wichtiger Faktor dafür.

Ich habe nun die schlimmsten 3 Wochen meines Lebens hinter mich gebracht. Seit 3 furchtbaren Wochen liege ich hier in diesem Zimmer und bettle insgeheim den Tod an mich zu holen. Aber er kommt nicht. Er lässt mich leiden...

Der Entführer hat seinen Gefallen an der ganzen Sache gefunden. Jeden Tag kommt er rein und stillt seine Lust an mir, als ob ich eine leblose Puppe wäre die keinerlei Gefühle in sie trägt. Meine Glieder schmerzen bei jeder Bewegung, vor allem der untere Bereich meines Körpers musste viel leiden in den letzten Wochen. Alleine wenn ich daran zurückdenke, was alles passiert ist, könnte ich brechen, schreien, weinen... mich umbringen. Ich spüre seine Hände immer noch überall. Ich schmecke die weiße ekelhafte Flüssigkeit nach wie vor und spüre auch wie diese meinen Körper hinab läuft. Ich fühle mich dreckig und ekelig und in erster Linie auch benutzt.

Ein dumpfer Laut ertönt, weswegen ich wimmernd meinen Kopf von meinen Knien löse und hoch zur Tür gucke. Sie hat sich nicht geöffnet und vor ihr steht niemand. Vielleicht habe ich mich ja verhört und mir das alles eingebildet. Hier drin wird man paranoid. Ich will meinen Kopf wieder vergraben, als ein lauter Schuss ertönt, gefolgt von einem vernichtenden Schmerzensschrei. Erschrocken starre ich die Tür an und kriege es mal wieder mit der heftigsten Angst zu tun.

Eine Weile ist es furchtbar ruhig, als der nächste Schuss ertönt. Diesmal bleibt es aber nicht bei einem einzigen Schuss. Es ist, als ob eine wilde Schießerei angefangen hat, welche sich durch das ganze Haus (oder was auch immer das hier ist) zieht. Die Schüsse sind leise, als ob sie weit weg wären, werden aber mit jeder Sekunde immer lauter, was heißt das sie auch näherkommen. Erschrocken setzte ich mich auf und hüpfe auf das ekelige Bett, welches ich so verabscheue, bevor ich mich in die hinterste Ecke dränge und mich versuche irgendwie unsichtbar zu machen. Geht schlecht, wenn man nicht mal eine Decke hat.

Ein lauter Schuss ertönt und hektische Schritte kommen meinem Raum näher. Ich höre jemanden irgendeinen Satz schreien, bevor dieser jemand schmerzhaft aufkreischt und mit einem dumpfen Plumpsen verstummt. Unter dem Türschlitz hindurch sehe ich flackernde Lichter, was mir zeigt das da Leute langlaufen müssen. Langrennen besser gesagt.

Ich sehe wie 4 kleine Schatten vor der Tür verharren, was bedeutet das 2 Leute vor meiner Tür stehen. Ängstlich halte ich den Atem an und versuche mich noch mehr in die Ecke zu drängen. Ich habe Angst. Schrecklich, furchtbare Angst.

Es knallt ein letztes Mal laut und ich sehe wie die Tür aus den Angeln fliegt und bis an die gegenüberliegende Wand gegen das Fenster kracht. Schreiend werfe ich die Arme über den Kopf und hoffe auf irgendetwas. Einen schnellen Tod? Oder doch eine Rettung? Ich weiß nicht, was mir lieber ist. 

Hold On /// Larry StylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt