14. "Hey Harry"

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Es ist genau eine Woche vergangen und mir geht es überhaupt nicht gut. Ich bin tot müde, auch wenn ich 7 Tage lang nur im Bett gelegen habe. Mein Körper riecht unangenehm und das obwohl ich eine eigene Dusche habe. Ich bin abgemagert und das obwohl mir jeden Tag 3-mal Essen gebracht wird. Ich bin alleine und das obwohl ich jeden Tag besucht werde. Es ist ein furchtbares Gefühl, welches nur langsam abklingt. Es ist schlimmer als Liebeskummer.

Frustriert steige ich aus meinem Bett und werfe mir einen Hoody über. Vielleicht ist jetzt der richtige Zeitpunkt aus meiner Komfortzone zu kommen und zu versuchen wieder unter Menschen zu kommen. Ein kleiner Spaziergang durch die Gänge des Stützpunktes kann ja nicht schaden. Was kann schon groß passieren? Angeblich bin ich ja hier in Sicherheit, also kann ich bestimmt auch ohne Probleme spazieren gehen.

Mit leichter Angst öffne ich die Tür und trete hinaus auf den Gang. Niemand scheint hier unterwegs zu sein, weshalb ich fürs erste entspannt ein paar Meter laufen kann. Irgendwo entfernt, höre ich ein paar Stimmen, welche sich normal miteinander unterhalten, während aus der anderen Ecke ein wenig Musik dringt.

Mit einem Knacken, wodurch ich zusammenzucke, öffnet sich 2 Meter vor mir eine Tür und Isak, der Freund von Evan, tritt aus dem Raum. Er erschrickt sich kurz, als er mich sieht, wodurch ich mich ebenfalls leicht erschrecke. Für etwa 2 Sekunden stehen wir uns gegenüber und gucken uns schockiert an, bis Isak anfängt zu Lächeln und seine Hand grüßend hebt.

„Hey Harry" lächelt er freundlich und geht an mir vorbei. Er legt seine Hand leicht auf meine Schulter, bevor er um die Ecke verschwindet und mich erstaunt zurücklässt. Er war so nett zu mir...

Ich laufe weiter und treffe nun auch auf Evan, welcher mich freundlich grüßt und nach Isak fragt. Ich sage ihm kurz wo ich ihn gesehen habe, bevor ich mit einem breiten Lächeln und einem freundlichen ‚Danke dir' belohnt werde.

Mit jedem der mir entgegen kommt und mich grüßt, wächst mein Gefühl der Sicherheit wieder und nach nur 20 Minuten, habe ich wieder das Gefühl hier beschützt zu werden. All das was ich beim letzten Meeting verloren habe, kommt jetzt wieder und verstärkt sich. Mein Herz flattert ein wenig auf und lässt meine Brust warm werden. Kaum zu glauben wie unsicher ich mich hier gefühlt habe und das obwohl alle so herzlich zu mir sind. Viel herzlicher, als alle Menschen die ich jemals getroffen habe (außer Mom und Gemma natürlich).

Motiviert drehe ich mich auf meinem Weg um und schlage einen Weg zu Niall ein. Er freut sich sicherlich, wenn er sieht wie gut es mir grade geht. Man hatte beinahe das Gefühl, das er mit mir mitgelitten hat. Von Tag zu Tag wurde er trauriger und verletzter, wenn ich ihn ignoriert habe. Vielleicht sollte ich mich auch gleich für mein Verhalten entschuldigen, immerhin hat er mir ja nichts getan.

Nach 5 Minuten komme ich bei dem gewünschten Gang an und sehe schon von weitem die Tür, hinter welcher Nialls Zimmer liegt. Genau diese Tür springt grade auf und kündigt eine Person an. Aber zu meiner Verwunderung kommt kein Niall aus der Tür, sondern eine Frau, die ungefähr das Alter wie Niall haben muss. Wenn nicht sogar etwas jünger. Sie hat ein rotes Gesicht, welches Tränen überströmt ist und wischt sich über die geschwollenen Augen. Mit einem beeindruckenden Tempo stürmt sie an mir vorbei und verschwindet in einem anderen Zimmer, wo ich sofort eine Frauenstimme vernehme die schockiert nach dem befinden der Frau fragt.

Wer ist diese Frau? Und was hat sie mit Niall zu tun? Und was hat Niall getan das sie so weint?!

Hold On /// Larry StylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt