10. "Es ist nur Louis"

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Schweigebadet wache ich laut kreischend aus meinem Schlaf auf und setze mich ins Bett. Mein Herz scheint zu rasen und fühlt sich an, als ob ich einen Ziegelstein in der Brust trage. Mein ganzer Körper klebt von meinem Schweiß und auch die Matratze scheint durchnässt. Meine Augen brennen heftig, ich muss im Schlaf geweint haben. Der Traum war einfach so... real.

Ich höre Schritte welche von dem Flur aus kommen und sehe dann wie die Klinke runtergedrückt wird, genauso wie im Traum. Geschockt schnappe ich die Nachttischlampe und ziehe sie aus der Steckdose, nur um sie schützend und schlagbereit vor mich zu halten. Hektisch atmend starre ich die Tür an und warte drauf das der Mann von damals ins Zimmer kommt. Wieder sammeln sich Tränen in meinen Augen und ein Gefühl der Übelkeit steigt in mir hoch. Ich habe Angst, ich will das nicht.

Die Tür geht langsam auf und ich will schon die Lampe werfen als ich Louis schwach beleuchtetes Gesicht erkenne. Erschöpft und erleichtert senke ich meinen Arm und atme zittrig ein und aus. Es ist nur Louis...

„Harry... Geht es dir gut?" fragt er schockiert, als er mit seiner Handytaschenlampe auf mich leuchtet. Ich muss furchtbar aussehen. Ich starre ihn an, während die Frage wie ein Mantra durch meinen Kopf läuft. Geht es mir gut? Nein, es geht mir überhaupt nicht gut. Vor meinen inneren Augen erscheint der Mann. Er thront über mir und grinst pervers auf mich runter. Er ist da.

Wie bei einer Explosion, platzt nun alles aus mir raus. Die Tränen schießen wie zwei Wasserfälle aus meinen Augenwinkeln, mein Körper bebt und meine Schluchzer gleichen Schreien. Ich fasse mir an mein Herz und krümme mich richtig. Jeglicher Schmerz, jegliches Ekelgefühl kommt wieder hoch und droht mich zu zerstören.

„Er war hier" schreie ich atemlos und kralle mich in die Matratze. Viel zu sehr schmerzt alles. Nach einer Weile spüre ich Präsenz neben mir, welche sich nochmal durch zwei Arme welche sich um mich schlingen verdeutlicht. Erschrocken zucke ich zusammen und gucke hoch, wobei mein Blick direkt den von Louis streift. Er guckt mich mitleidig und traurig an. Er hält mich in seinen Armen, während er neben mir auf dem Bett sitzt. Unbewusst was hier passiert, normalisiert sich mein Atem und auch meine Tränen lassen nach. Ich beruhige mich und dass trotz des Körperkontaktes den ich eigentlich gar nicht mehr abkann. Ich werde schwächer und mein Körper fühlt sich taub an. Flatternd schließen sich meine Augen und das letzte was ich sehe sind die strahlend blauen Augen von Louis. Das letzte was ich rieche ist der Duft, welchen Louis aussendet. Und das letzte was ich spüre sind seine Arme um meinen Körper, welche eine angenehme Wärme ausstrahlen. Das letzte an was ich denke, bevor ich schlafe, ist Louis.

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Am nächsten Morgen wache ich etwas erschöpft auf und gucke mich bei den Erinnerungen an letzter Nacht sofort im Zimmer um. Aber ich bin alleine, Louis ist nicht mehr da. Wobei die Frage ist, ob er jemals da war. Vielleicht habe ich nur geträumt, dass er mich gehalten hat. Vielleicht habe ich nur geträumt wie er mich beruhigt hat. Vielleicht habe ich mir das schöne Gefühl im Bauch nur eingebildet. Mit einem traurigen Gefühl, lege ich mich wieder hin und schließe nochmal die Augen. Louis...

Hold On /// Larry StylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt