Am nächsten Morgen in aller Früh brach die Gemeinschaft nach Mordor auf. Viele Elben hatten sich versammelt. Elrond und ich standen vor der Gemeinschaft. Lilly saß hinter mir, bereit nach Hause zu fliegen. Ich würde Vorkehrungen treffen, damit es mir vielleicht möglich war, der Gemeinschaft irgendwann zu Hilfe zu eilen. „Der Ringträger macht sich nun auf die Suche nach dem Schicksalsberg. Euch, die ihr mit ihm geht, wird kein Eid und keine Verpflichtung auferlegt weiterzugehen als ihr wollt. Lebt wohl. Haltet fest an eurem Ziel. Möge der Segen der Elben und Menschen und aller freien Völker euch begleiten“, sprach Elrond.
„Ich habe noch etwas für dich, Frodo“, meinte ich und trat vor den Hobbit. Aus den Taschen meiner Reisekleidung holte ich eine einfache Schnur hervor, an der eine blaue Drachenschuppe hing. Ich legte ihm die Kette um den Hals. „Sie ist von unserem jüngsten Nachwuchs, Finja. Wenn dir der Ring einmal zu schwer wird, dann denk an uns und umfasse die Schuppe. Sie wird dir Kraft geben und Hoffnung in dunklen Zeiten.“ Ich stand wieder auf und wandte mich an die ganze Gemeinschaft. „Die Drachen und ihre Macht seien mit euch. Denkt dran: Ruft mich und ich werde kommen, wenn es mir möglich ist.“ Ich trat wieder zurück zu Elrond. „Die Gemeinschaft wartet auf den Ringträger“, sagte Gandalf. Frodo warf noch einen letzten Blick zu mir, ehe er sich umdrehte und aus dem Tor schritt. Hinter ihm Gandalf und der Rest. Zum Schluss ging Aragorn. „Elrond. Ich hoffe unsere gegenseitige Unterstützung wird auch in diesen dunklen Tagen nicht abbrechen“, sprach ich zu dem Elb. „Natürlich nicht“, antwortete dieser. Wir senkten unsere Köpfe voreinander. Dann schwang ich mich auf Lillys Rücken und schnalzte mit der Zunge. Der Drache schoss in die Luft, glitt in einen Sturzflug über und fegte über die Gemeinschaft hinweg. Ich hörte Merry, Pippin und Gimli lachen und ließ Lilly einmal brüllen, ehe wir Bruchtal hinter uns ließen und am Abend in Forlindon eintrafen.
Noch am selben Abend rief ich meine Berater und die Anführer der Wache zu mir in mein Arbeitszimmer. „Krieg steht uns bevor. Es ist unvermeidbar. Das Böse streckt seine Hand aus nach allem, was ihm nicht gehorcht. Wir müssen uns rüsten“, begann ich die Besprechung. „Forlindon ist ein abgeschiedenes Land, das nur durch das Felsentor erreichbar ist. Es wird ein Leichtes sein die dunklen Truppen zurückzuhalten“, rief Grim aus. „Du vergisst, dass sie auch über das Meer hierher gelangen könnten“, warf Nanell ein. „Und selbst über die Berge könnten sie gelangen. Nur bräuchten sie dafür sehr lange“, sagte Badur. „Meine Herren, wir brauchen ein paar Verteidigungsanlagen. Ich würde mich gerne ab und an den Gefährten anschließen, die den Einen Ring nach Mordor bringen. Doch ich werde mein Land nicht einfach schutzlos zurücklassen. Ja, wir haben die Drachen, aber auch sie können fallen. Und das werde ich nicht aufs Spiel setzen. Wenn auch nur ein Drache stirbt, sterbe ich mit ihm.“ Ernst sah ich die Elben und Zwerge um mich herum an.
„Also, irgendwelche Vorschläge?“ „Smaug bewacht das Felsentor sowieso schon Tag und Nacht. Ich würde sagen wir stellen dort auch Wachen am Boden auf“, beschloss Undon. Ich nickte. Das war keine so schlechte Idee. „Und vielleicht sollten wir den Zugang verschließen. Eine Mauer vorne und eine Mauer hinten. Natürlich können wir auch eine Tür einbauen, doch die muss gut verschließbar sein“, führte Badur die Idee weiter. Erneut nickte ich. „Und wir sollten eine Mauer um das Dorf bauen. Sicher ist sicher“, sagte Florell. Das war gar keine so schlechte Idee. „Doch was ist, wenn sie vom Wasser aus kommen? Sollen wir etwa auch einen Wall am Strand errichten?“, fragte Danath. „Das würde seine Zeit brauchen“, brummte Grim. „Doch es ist eine gute Idee. So machen wir es. Badur und Nanell, ihr seid für die Sicherung des Felsentores zuständig. Setzt die Idee mit den Mauern um und achtet darauf, dass Tag und Nacht Wachen aufgestellt sind. Falls die Orks auf diesem Weg in unser Land gelangen wollen, müssen sie zuerst am Drachenfeuer vorbei. Smaug wird die erste Linie bilden, zusammen mit den anderen Drachen. Wenn dann immer noch Orks übriggeblieben sind, ziehen die Krieger nach. Grim, Florell, ihr kümmert euch um die Sicherung des Dorfes. Baut einen starken Wall. Am besten hebt ihr auch einen Graben aus und baut einen zweiten Wall. Undon und Danath. Ihr beiden kümmert euch um die Sicherung der Meerseite. Es ist mir egal wie, aber ich möchte, dass es Angreifer dort nicht leichter haben werden einzufallen als anderswo. Denn wenn doch, dann ist der Strand unsere Schwachstelle. Das darf unter keinen Umständen passieren. Nehmt euch so viele Arbeiter, wie ihr braucht. Wenn sie dazu in der Lage sind, dann sollen die Frauen auch helfen. Badur, Nanell. Stellt auch noch einen Trupp zusammen, der nach möglichen Verstecken sucht. Im Falle eines Übergriffes sollen die Kinder und diejenigen, die nicht kämpfen können, in Sicherheit sein, auch außerhalb des Dorfes. Und im Notfall sollen dort auch die Drachen Schutz suchen können. Fangt sofort morgen mit allem an. Ich will, dass wir in spätestens einem Monat alles gesichert haben.“
Sie sechs verbeugten sich vor mir und verließen den Raum. Erschöpft sank ich in meinem Stuhl zurück. Hoffentlich würden die Zeiten nicht ganz so schwer werden.
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Die Hüterin der Drachen (Hobbit/Herr der Ringe FF)
FanfictionKaira ist in jeder Hinsicht etwas Besonderes. Sie ist die Letzte ihres genauso besonderen Volkes, das Jahre zuvor auf mörderische Art ausgelöscht wurde. Seitdem lebt sie in Bruchtal. Was macht Kaira so besonders und was passiert, wenn sie auf die G...