Request of a friend thought dead

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Eine Woche später hatte sich in meinem Reich immer noch nichts getan. Alle gingen ihren Arbeiten nach, auch wenn sie etwas angespannter waren und jederzeit kampfbereit. Nur die Kinder hatten noch nicht begriffen, dass etwas im Gange war. Sie spielten weiter ausgelassen im Dorf oder zwischen den zwei Wällen, die dieses umgaben. An diesem Mittag lief ich wie so oft den Wall am Strand entlang und überprüfte ihn auf jegliche Schwachstellen, als ein Schmetterling vor mein Gesicht flatterte.

„Nanu“, murmelte ich. Mit einem Mal begann der Schmetterling zu flüstern. „Die Menschen aus Rohan brauchen deine Hilfe. Sie sind eingeschlossen in Helms Klamm. Ich fand hunderte fähige Kämpfer, doch ein Drache ist immer gut. Wenn es dir möglich ist, flieg so schnell du kannst zum Hügel vor Helms Klamm. Wir werden dich dort treffen und die Orks vertreiben. Gandalf.“ Der Schmetterling flog wieder davon und ich eilte zu meinen Beratern. Ich teilte ihnen mit, dass ich den Menschen zu Hilfe eilen musste. Nicht, weil ich es wollte, sondern weil Gandalf mich darum bat. Der Totgeglaubte kehrte zurück. Er war wahrlich durch und durch ein Zauberer. Ich konnte ihm meine Hilfe nicht verweigern, zumal in meinem Reich kein Kampf herrschte.

Noch vor der Dämmerung schwang ich mich auf Lillys Rücken und flog in Richtung Helms Klamm. Den Hügel erreichte ich in der Morgendämmerung und kurz nach mir traf Gandalf mit einer Reiterschar ein. Gandalf erzählte mir die Geschichte seines Todes und seiner Auferstehung als Gandalf der Weiße. Na toll, jetzt war er noch hochmütiger.

Mit dem Sonnenaufgang erklang ein Horn aus der Festung. Ich lugte über die Hügelkuppe und erkannte, dass ein paar Reiter aus der Burg auf das Schlachtfeld ritten. „Das ist dein Auftritt, Gandalf“, murmelte ich und zog mich zu Lilly zurück. Gandalf ritt nach vorne, sodass alle auf dem Schlachtfeld ihn sehen konnten. „König Theoden steht allein“, sagte er. Der Anführer der Reiterschar – er hatte mir seinen Namen nicht genannt – ritt zu Gandalf. „Nicht ganz. Rohirrim!“ Die ganzen Reiter scharrten sich um ihren Anführer. „Und wir haben noch jemanden. Kaira!“, rief Gandalf. Ich schwang mich auf Lillys Rücken und ließ sie auf den Felsen vor uns springen, sodass auch uns jeder sehen konnte. „Für den König!“, riefen die Rohirrim und ritten unter Gandalfs Führung den Berg hinab.

Ich stieß einen Schrei aus; Lilly schloss sich mit einem Brüllen an und erhob sich in die Luft. Schneller als alle anderen kamen wir an den ersten Reihen der Orks an. „Feuer!“, rief ich und Lilly verbrannte alles, was ihr in die Quere kam. Dann zog ich sie weiter nach oben und überließ den Reitern das Feld. Stattdessen suchte ich mir Stellen, an denen keiner unserer Verbündeten kämpfte und ließ Lilly dort alle Orks verbrennen. Als das Feld schließlich bunt gemischt war, ging ich dazu über, von oben Pfeile zu schießen und Messer zu werfen. Lilly schnappte sich hin und wieder einen Ork mit ihrem Maul oder ihren Vorderpranken, trug ihn nach oben in die Luft und ließ ihn dann wieder auf eine ganze Gruppe von Orks fallen.

Schnell traten unsere Feinde den Rückzug an. Sie rannten in einen angrenzenden Wald und in meinem Kopf reifte eine Idee. Ich schnalzte mit meiner Zunge und Lilly schoss nach vorne. „Nicht in den Wald! Haltet euch von den Bäumen fern!“, rief ich den Soldaten zu, die den Orks folgen wollten. Der Reiterführer, Gandalf, Aragorn und Theoden gaben Befehl zum Stehenbleiben. Ich schnalzte wieder mit meiner Zunge und lenkte Lilly über den Wald. Dort blieben wir in der Luft stehen und ich erhob meine Stimme. „Geister der Bäume, ich befreie euch! Vernichtet das Böse, das in euren Wald eindringt und ihn vernichten will! Geister der Bäume, erhebt euch und tötet die Orks!“, rief ich und lenkte Lilly wieder zurück zu den anderen. Die Bäume hatten meine Worte erhört. Kurz darauf sahen wir, wie die Baumkronen sich bewegten und wir hörten, wie die Orks abgeschlachtet wurden. „Ich danke euch, Geister des Waldes!“ Meine Stimme hallte über die Ebene.

„Was war das für eine Zauberei?“, hauchte Theoden. Ich schnalzte mit meiner Zunge und lenkte Lilly vor das Pferd des Königs. „Das, König, war die uralte Macht einer längst vergessenen Zeit, in der die Bäume noch neben uns lebten wie alte Freunde. Aragorn, Legolas, Gimli. Ich denke ihr habt mir einiges zu erzählen.“ Mit diesen Worten lenkte ich Lilly wieder höher in die Luft auf einen Felsen.

Ich wartete, bis die Lage sich etwas entspannt hatte und die ersten Aufräumarbeiten begannen. Meine Augen suchten und fanden Gimli, der auf einem Ork saß und Pfeife rauchte. Ich schnalzte mit meiner Zunge und lenkte Lilly zu ihm. Vor ihm setzte sie sich hin und ich blieb auf ihrem Rücken sitzen. Legolas kam zu uns und wandte sich an Gimli. „Ich zähle genau 42.“ „Was?“, lachte ich und blickte zwischen dem Zwerg und dem Elb hin und her. „42? Oh, das ist gar nicht mal schlecht für so ein spitzohriges Elbenprinzlein. Ich meinerseits sitze gerade stramm auf Nummer 43.“ In Windeseile zog Legolas einen Pfeil und schoss ihn auf den Ork unter Gimli. „43.“ „Der war schon tot“, gab Gimli trocken von sich. „Er hat noch gezuckt“, grinste Legolas. „Er hat noch gezuckt, weil ich ihm meine Axt zwischen seine Nervenstränge getrieben habe.“ Ich ließ die beiden Elb und Zwerg sein und schaute stattdessen, wo ich helfen konnte. Ich stieg von Lilly ab und wie damals nach der Schlacht am Erebor half sie die Verwundeten zu transportieren und die Orks auf Haufen zu stapeln. Ich selber half ebenfalls ein bisschen.

So lange, bis Gandalf, Legolas, Gimli, Aragorn, Theoden und der namenlose Reiterführer nach Isengart aufbrachen. Mit Saruman dem Verräter wollte ich nicht in Kontakt kommen. Deshalb schwang ich mich auf Lilly und flog über die Gruppe hinweg. Lilly stieß ein Brüllen zur Verabschiedung aus und wir flogen gen Heimat.

Die Hüterin der Drachen (Hobbit/Herr der Ringe FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt