Kapitel 20 - Zustände

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Aaron



Am nächsten Morgen



Sonnenstrahlen fielen in mein Zimmer als ich langsam die Augen öffnete. Mein Kopf fühlte sich an als wenn ein Zug über ihn gefahren währe. Ich stand langsam auf und versuchte ins Bad zukommen, rannte dabei aber gegen den Tisch. Oh man, so viel hab ich doch gestern Abend nicht getrunken. Oder vertrag ich etwa keinen Alkohol mehr? Ich schüttelte den Kopf und ging langsam ins Bad. Als ich den Wasserhahn betätigte hielt ich mir die Ohren zu da das Wasser unnatürlich laut war. Es dauerte ein paar Minuten bis sich alles normalisiert hatte, dafür kam ich frisch geduscht aus dem Bad heraus. Ich schaute auf meine Uhr und erstarrte kurz. Verdammt, ich muss bald auf Arbeit erscheinen, der Flug geht bald los. Und ich hab meinen Koffer noch nicht gepackt. Nicht gut, das ist gar nicht gut. Und Samantha kommt mich auch gleich noch abholen. Ok, eins nach dem anderen, ich brauch erst mal eine Hose. Ja eine Hose wäre jetzt gut. Ich ging langsam zurück ins Schlafzimmer und durchwühlte meinen Schrank. Komm schon, nur eine Hose. Ein Shirt kann später kommen. Als ich endlich eine passende Hose gefunden hatte hiefte ich meinen Koffer auf das Bett. Ok, was brauch ich alles? Ich bin wahrscheinlich gut einen Monat unterwegs, da werd ich einiges brauchen. Aber ich werd mir nicht für die Zeit einen Vorrat anlegen, ich werd mir wahrscheinlich auch dort was holen müssen.



Es klopfte an der Tür. Wer ist das denn jetzt? Ich ging zur Tür und öffnete sie. Im selben Moment realisierte ich das ich bis jetzt nur eine Hose trug, aber da war es schon zu spät. "Hi Corso, ich....oh. Also bei dem Anblick überleg ich mir das vielleicht noch mal mit dem lesbisch sein." Samantha musterte mich fasziniert während ich leicht rot wurde. "Rein oder raus?" "Kommt drauf an was du meinst?" Sie grinste mich frech an und kam herein. Oh man, das wird ja eine aufregende Reise werden wenn es schon so losgeht. "Wie ich sehe bist du erst aufgestanden?" "Nein, ich hab noch meine Morgenyoga gemacht und habe Zeitung gelesen. Natürlich bin ich eben erst aufgestanden, denkst du ich stände sonst nur in einer Hose vor dir?" Sie lachte auf. "Naja, wer weis schon wie du morgens drauf bist. Das müsste Shirra besser wissen als ich denke ich mal." Sie setzte sich auf die Couch und schlug die Beine übereinander. Sie trug eine lange weiße Bluse und einen kurzen schwarzen Rock. Dazu normale Schuhe und ihre roten Haare hatte sie sich zu einem Zopf zusammengebunden. Sie sah gut aus, fast zu gut, aber sie muss ja später auch nicht in die Terraformer klettern so wie ich. Ich wette ich kann die Hälfte von denen verschrotten lassen. Aber für unser Vorhaben dürfte das eigentlich recht passend sein. "Hilfst du mir mit Koffer packen? Da sind wir ungestört." Ich zwinkerte ihr zu und sie nickte leicht. Sie hatte sich anscheinend schon daran gewöhnt das wir hier gegen die Firma arbeiten und das die wahrscheinlich jeden ihrer Mitarbeiter überwacht. Deswegen hatte ich auch dafür gesorgt das das Schlafzimmer abhörsicher ist, aus mehr als einem Grund.



Wir gingen ins Schlafzimmer und verschlossen die Tür hinter uns. "So, Koffer packen also? Ist dir nichts besseres eingefallen?" "Wieso, wolltest du mit mir schlafen?" Ich grinste sie an während sie mich verblüfft anschaute. Ich kann das Spiel auch spielen. "Eigentlich nicht, aber Koffer packen ist etwas klischeehaft findest du nicht?" "Das war vielleicht vor 100 Jahren klischeehaft, aber nicht Heute. Zudem brauch ich wirklich Hilfe, sonst kommen wir zu spät." Ich grinste während sie den Kopf schüttelte. "Zieh dich erst mal vernünftig an, ich glaube nicht dass du wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses eingebuchtet werden willst." Ich lachte auf und zog mich fertig an während Samantha Klamotten auf das Bett schmiss. "Hast du keine Ausgehklamotten? Gute Güte." Ich zuckte mit den Schultern. "Hey, ich dachte nicht das ich hier so lange bleiben würde und das ich Shirra wieder treffe war auch nicht geplant. Aber bis jetzt bin ich gut zurecht gekommen." Sie stemmte die Hände in die Hüften. "Wenn du mit mir ausgehst hast du was vernünftiges an oder wir vergessen das ganz schnell wieder. Also werden wir dir was bei unserer Ankunft besorgen müssen. Oder auf dem Schiff, wir scheinen auf einem großen unterwegs zu sein, da dürfte was zu finden sein." Ich fühl mich als wenn ich meiner Mutter gegenüber stehe. Ich legte die Sachen zusammen die sie aufs Bett schmiss und packte sie in den Koffer. "Also, über was willst du noch reden?" "Ich wollte eigentlich noch mal alles durchgehen. Du weist ja das wir hier mehr oder weniger auf eigene Faust handeln, wir haben keine Unterstützung zu erwarten." Sie nickte, schwieg aber. "In erster Linie werden wir uns um unseren Job kümmern. Das heißt du flickst Patienten zusammen und ich flicke die Maschienen zusammen. Ich schätze mal das wird uns in der ersten Woche ziemlich die Zeit rauben, vor allem da ich nicht glaube das wir viele qualifizierte Kollegen dort haben werden." "Denke ich auch nicht, so wie sich das anhört sind die meisten ja abgehauen oder verschwunden. Wer da jetzt noch arbeitet ist nur auf die Gefahrenzulage scharf." Klasse, Profitarbeiter. Das wird ja immer besser und besser. Ich hoffe nur die machen keine Probleme.

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