Kapitel 18 - Das schwarze Halstuch

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Rückblende Teil 8

Shirra's Sicht

Der nächste Unitag gestaltete sich eher langweilig, außer dass die Prüfungstermine für die Zwischenprüfungen bekanntgegeben wurden. Die erste Prüfung war schon in einer Woche und beinah jeden zweiten Tag eine. Zwar hatten wir durch diesen Umstand wesentlich mehr Freizeit, da wir in der Zeit keine Vorlesungen hatten. Doch ich kannte mich da, ich würde mich in der Uni Bibliothek verschanzen und Zuhause bis spät in die Nacht lernen. Die Studenten die diese Prüfungen bestanden, wurden dann zu den großen Endprüfungen in einem halben Jahr zugelassen. Falls wir diese Zwischenprüfungen nicht schaffen sollten, bekamen wir in jedem Fach nochmals eine Chance diese Nachzuschreiben. Voraussetzung war aber dass man trotzdem wenigstens die Hälfte der Prüfungen bestanden hatte. War das auch nicht der Fall durfte man nochmal Zwei Jahre mindestens dranhängen. Für Eden Dynamics Ruf wäre das eine mittlere Katastrophe wenn ich das verhauen würde.

Nachdenklich lief ich auf den Parkplatz, wo mich schon der schwarze Gleiter mit dem grün-goldenen Familienwappen auf den Seitentüren erwartete, der mich nach Hause bringen würde. Kurz sah ich Aaron der mal nicht von einer Mädchentraube umschwärmt wurde, sondern mit ein paar Jungs aus unserem Jahrgang auf den Parkplatz lief. Ich lächelte und winkte kurz als er mich bemerkt. Er lächelte mich ebenfalls an und mir kam es so vor als ob seine Augen kurz aufblitzten. Kurz erwiderte er meinen Gruß und widmete dann seine Aufmerksamkeit seinen beiden Gesprächspartnern. Traurig sah ich ihm nach, wie gerne wäre ich jetzt hingegangen und hätte ich mit ihm unterhalten. Doch das war wohl eher ein Wunschdenken, denn ich musste mich zurückhalten um Isabell nicht noch mehr reizen. Als ich mich dem Gleiter näherte, schwang automatisch die Hintertür auf und ich stieg hinein, lautlos brauste er los.

Zwei Stunden später stand ich in einem Empfangszimmer der Familie Jost und sagte die verhassten Worte die sie hören wollte. Ihr Vater und meiner überwachten alles ziemlich genau.

„Entschuldige Isabell, ich werde nie wieder die Hand gegen dich erheben und auch alles daran setzten dass ich dich nicht nochmal verärgern werde.“ Sagte ich zu ihr in einem ruhigen Tonfall und sah ihr fest in die Augen.

Sie musterte mich kalt und hatte die Hände vor der Brust verschränkt. „Daddy darf ich ihr auch genauso ein Blaues Auge verpassen wie sie es mir verabreicht hat?“ Wandte sie sich an ihren Vater und sagte das in einem Zuckersüßen Tonfall. Ich schluckte.

„Nein Bella du solltest Gleiches nicht mit Gleichem Vergelten. Die Entschuldigung genügt und außerdem will sie ja noch mit deinem Bruder ausgehen und du willst ihm doch nicht sein Date verderben?“ fragte er Leise, aber in einer Stimmlage die mich frösteln ließ. Isabells Blick glitt zu ihrem Bruder der neben ihr stand, kurz blitzte Angst in ihrem Augen auf. Oder hatte ich mir das nur eingebildet?

„Wag es ja nicht Bella.“ meinte dieser daraufhin. Sie schluckte kurz und wandte sich mit mit Ausdrucksloser Miene mir zu.

„Entschuldigung angenommen.“ meinte sie nur und stolzierte dann davon. Falko sah ihr kurz nach, wandte sich dann an mich und grinste mich an. Er wollte ebenso eine Entschuldigung von mir hören. „Es tut mir Leid Falko, dass ich dein Projekt ruiniert hab und du deswegen von der Uni geflogen bist. Ich würde es gerne wieder Gutmachen und mit dir heute Abend ausgehen.“ Wandte ich mich dann an ihn. Vater hatte mir einen Zettel zusammen mit dem schwarzen sehr knapp bemessen Kleid vorhin gegeben. Auf dem hatte er mir aufgeschrieben was ich als Entschuldigung sagen sollte.

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