Rückblende Teil 4, Shirra's Sicht
Die letzten Prüfungen waren durch und manche Ideen waren nicht mal schlecht. Langsam leerte sich der Saal, bis nur noch Aaron und ich übrig waren. Hoffentlich bekam ich ihn diesmal wach und stupste ihn ein paar Mal an. Erleichtert stellte ich fest dass er gleich wach wurde und ich ihn nicht mit Plan B, dem Inhalt meiner Wasserflasche, konfrontieren musste. Unschuldig lächelte ich ihn an und nahm aus meiner schon bereitgelegten Flasche einen Schluck.
Er bot mir noch an mich noch nach Hause zu bringen, was ich jedoch ablehnte. Darum schlug er mir vor, dass wir uns ja am nächsten Tag dann nach der Uni in einem Kaffee treffen könnten. Ich nahm die Einladung freudestrahlend an, auch wenn ich mir immer noch unsicher war, ob ich ihm wirklich vertrauen konnte. Ich verabschiedete mich noch kurz vom ihn und nahm dann den Weg zur Bus-Shuttle-Station.
Na super, das nächste Shuttle kommt erst in zwei Stunden. Ich beschloss mein Handy zu zücken und verkrümelte mich in eine abgelegene Ecke der Uni. Ich wollte die Zeit nutzen und mit Vater reden.
„Meine liebe Tochter der Vortrag war ausgezeichnet, du hast mich sehr überrascht. Wenn du willst kannst du gleich Morgen nach der Uni rüber ins Labor kommen und dort anfangen zu arbeiten.“ meinte Vater ruhig, als wäre ich einer seiner Geschäftspartner mit denen er einen Vertrag abgeschlossen hat. Das brachte das Fass zum Überlaufen.
„Wieso hast du meinen Laptop Falko Jost gegeben? Er hat mein Projekt geklaut und da die Berechnungen noch nicht fertig waren fast die Uni abgefackelt.“ rief ich aufgebracht.
„Shirra ich...“ Ich unterbrach ihn, denn ich war extrem geladen und das zu Recht.
„Nein nicht Shirra, dazu hattest du kein Recht. Es war meine Arbeit und nicht seine. Es reicht Vater... endgültig. Du hast es übertrieben und mein Vertrauen missbraucht. Und diese bescheuerte Laborstelle werde ich auch nicht annehmen." mittlerweile schrie ich und mir liefen die Tränen. „Du machst mir jedes Jahr Vorwürfe wie Unnütz ich doch bin, dir ist doch egal wie es mir geht und weist du was? Es ist mit jetzt auch egal, du wolltest mich doch eh loswerden. Also tue ich dir den Gefallen und gehe freiwillig, ich halte deine ständigen verbalen Demütigungen und Vorwürfe nicht mehr aus. Lebewohl ...“
Ich hört nur noch ein „Halt warte...“ Ich feuerte das Handy aber schon in eine Ecke wo es dann zerschellte. Was hatte ich nur getan? Ich musste hier weg, ganz schnell. Ich lief einfach weg, wie immer wenn mir alles zu viel wurde. Ich rannte und rannte. Irgendwann hatte ich die Stadt mit dem Unigelände hinter mir gelassen. Vor mir erstreckte sich eine Ruinenlandschaft. Es war nicht das erste Mal, dass ich hier war und auch nicht dass ich weggelaufen war. Doch ich war trotzdem jedes Mal nach ein paar Tagen zurück gekommen oder seine Wachhunde hatte mich eingefangen. Es war jedes Mal das selbe, wenn ich zurückgehen würde dann bekäme ich wieder ein Strafpredigt von ihm und halt Hausarrest. Was mich aber nicht störte, ich hatte meinen Fluchtweg aus meinem Zimmer schon länger ausgebaut. Im Moment aber brauchte ich eine gewissen Abstand. Nach einigem Suchen fand ich ein altes Ruinengebäude und ließ mich darin nieder. Total erschöpft rollte ich mich in einer Ecke zusammen, legte meinen Kopf auf den Rucksack und schlief ein. Mir war bewusst dass es hier auch andere Menschen lebten und sie mich mitunter auch überfallen konnten. Aber das war mir in dem Moment egal, ich hatte ja nicht viel zu verlieren. Sie würden Vater damit eher eine Freude bereiten, wenn sie mich beseitigten.
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Dark Genesis by Araegis [Roulette]
Science FictionWir schreiben das Jahr 7532. Die Sonne verdunkelt sich langsam, denn ihre Energie wurde durch einen fatalen Fehler der Menschheit fast vollständig verbraucht. Sie wird unwiederbringlich verlöschen und Jahr für Jahr wird es kälter auf der Erde. 746 J...