Kapitel 16 - Versöhnung, Streit & Verbote

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Rückblende Teil 7

Shirra's Sicht

Am nächsten Morgen wurde ich vom Geräusch eines wegfliegenden Gleiters wach. Oder war es das klappen einer Tür? Es wurde allmählich hell draußen. Aaron lag immer noch an mich ran gekuschelt, ein Arm über meine Hüfte gelegt. Die Hand lag auf meinem Bauch und war leicht unter das Shirt geschoben. Es störte mich aber nicht weiter. Ich verstand es immer noch nicht ganz wie es dazu kommen konnte, ich hätte niemals jemanden an mich herangelassen. Ich war mir ziemlich sicher dass es auch keiner geschafft hätte und Aaron schaffte das auf Anhieb. Es war unglaublich schön ihn in meiner Nähe zu haben. Langsam drehte ich mich auf den Rücken und sah ihn an. Er schlief immer noch tief und fest, ich sollte ihn auch schlafen lassen. In den letzten Tagen hatte ich ihm ziemlich viele Nerven gekostet.

Einige Minuten blieb ich noch so liegen und betrachtete ihn. Was hatte mich Gestern nur geritten ihn diese Zeitungsartikel zu zeigen? Wir kannten uns ja erst seit ein paar Tagen. Naja ganz nüchtern betrachtet kannten wir uns ja schon ziemlich lange, aber direkt zu tun hatte ich mit ihm eigentlich nichts. Wir hatten bisher nicht mal ein einziges Wort miteinander gesprochen. Ob er wohl ahnte dass er für mich mehr war, als nur ein einfacher Freund? Ich behielt das auch lieber für mich, sonst dachte er noch am Ende ich hätte ihn nur aus dem Grund überredet dass wir Beide zusammen im Bett schliefen. Dabei hatte ich nur wirklich nur ein schlechtes Gewissen, dass er meinetwegen auf der Couch schlafen wollte. Leise und darauf bedacht ihn nicht zu wecken schlüpfte ich aus dem Bett und zog mich an. Ich schnappte mir mein Tablet vom Nachtschrank und stopfte es in meinen Rucksack. Auf Zehenspitzen schlich ich raus, kurz hielt ich noch mal an der Tür inne um mich zu vergewissern dass ich ihn nicht geweckt hatte. Er schlief noch. Doch ich durfte das Gespräch mit meinem Vater nicht noch weiter aufschieben. Solange wie dieses Mal war ich noch nie Untergetaucht.

Leise lief ich die Treppe runter und ging in die Küche, wo Licht brannte. Ich sollte mich wenigstens noch bei Aarons Mutter verabschieden und bedanken.

Unsicher tapste ich in die Küche und blieb an der Tür stehen. „Guten Morgen.“

Tamara war gerade dabei das Geschirr vom Frühstück in den Spüler zu stellen, lächelnd drehte sie sich um. „Guten Morgen Shirra. Du bist aber schon zeitig wach.“ Meinte sie dann. „Du Frühstückst doch bestimmt noch etwas? Ist Aaron schon wach?“ Fragte sie mich freundlich.

„Ich... ähm ja gerne, wenn es dir keine Umstände macht. Aaron hab ich schlafen lassen, ich wollte ihn nicht so Zeitig wecken. Doch ich muss wirklich nach Hause, sonst gibt er noch eine Suchmeldung nach mir raus.“ Meinte ich und sah sie etwas verlegen an. Tamara lachte kurz und nahm eine Tasse aus dem Schrank und füllte sie mit Kaffee. Ich ließ mich auf einen der Stühle fallen und nahm dankend die Tasse an. Danach stellte sie mir einen voll bepackten Teller vor die Nase und ließ sich ebenfalls mit einer Tasse Kaffee mir gegenüber auf einen Stuhl sinken.

„Aaron scheint ja eine ganze Menge an dir zu liegen. Er hat noch nie ein Mädchen mit nach Haus gebracht.“ Sie lächelte mich warm an. Ich sah von meinem Teller verwundert auf. Aaron der Mädchenschwarm, auf den alle in der Uni standen sollte noch nie ein Mädchen mitgebracht haben? Nagut was wusste ich auch von ihm und seinem Privatleben? Eigentlich nur seinen Notenspiegel, den mir Vater immer unter die Nase rieb. Und wenn ich an meine letzten Beziehungen zurückdachte hatte ich diese auch nie mit nach Hause gebracht. Ich konnte mir sehr gut Vorstellen dass er es bisher auch so gehandhabt hatte.

Dark Genesis by Araegis [Roulette]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt