Kapitel 15 - Der Anfang

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Rückblende Teil 6

Aarons Sicht , 12 Stunden zuvor

Der Wecker bimmelte wie verrückt und riss mich aus dem Schlaf. Oh man war ich gestern erledigt. Musste Shirra unbedingt abhauen? Langsam erhob ich mich und schaute mich um. Shirra lag auf der Couch und schlief tief und fest. Wie lange sie wohl schon da draußen gewesen ist? Ich hoffe sie hat sich nichts eingefangen. Naja, Hauptsache ihr Vater erfährt erst mal nichts davon. Vorsichtig ging ich zum Schrank herüber und nahm mir ein paar Sachen. Ich ging ins Bad, duschte kurz, zog mich um und machte mich dann auf den Weg in die Küche. Meine Mutter stand mit einer Schürze hinter dem Herd und kochte etwas. "Morgen." "Ah Aaron, du bist wach." Sie drehte sich um und reichte mir einen Teller Rührei. Ich nickte dankend und setzte mich dann an den Tisch. Dad war schon wieder in der Arbeit. Mich würde das nicht reizen schon mitten in der Nacht aufzustehen und zur Arbeit zu fliegen. Die Nacht sollte man nutzen um zu schlafen. "Na wie gehts deiner Freundin?" Ich hustete. "Sie ist nicht meine Freundin sie ist eine Freundin. Und es scheint ihr gut zu gehen, jedenfalls schläft sie tief und fest." Meine Mutter setzte sich zu mir und legte ihren Kopf auf die Hände. Sie schaute mich verträumt an. "Hab ich was im Gesicht?" Sie schüttelte den Kopf und ihre roten Haare wehten hin und her. "Mein Sohn bringt endlich mal ein Mädchen mit nach Hause. Als Mutter freut mich das eben." Oh man. "Ich konnte sie ja schlecht da lassen oder?" Sie zuckte nur mit den Schultern und grinste mich an. "Wenn du das sagst?" Ich versuchte sie zu ignorieren und leerte den Teller. "Kannst du dich ein wenig um sie kümmern? Sie muss aus den Sachen raus und ich glaube sie ist verletzt. Aber sei vorsichtig, sie ist etwas eigen." Sie stand auf und stemmte die Arme in die Hüfte. "Keine Sorge, ich päppeln sie schon wieder auf. Dich hab ich schließlich auch großgezogen oder nicht?" "Als wenn ich ein Problemkind war." Ich fing an zu lachen und sie stimmte mit ein. "Nein jetzt aber mal ohne Scherz, krieg sie wieder auf die Beine. Achja zwei Sachen noch. Sie soll das Haus nicht verlassen und sag ihrem Vater nichts. Auch wenn er sich Sorgen macht, er ist Mitschuld an dieser Situation, irgendwie. Aber sag ihr nicht dass sie das Haus nicht verlassen darf. Halt sie nur irgendwie auf bis ich wieder da bin. Dann hab ich wenigstens die Chance noch mit ihr zu reden." Wieder grinste sie mich an. "Ich seh schon, du wirst langsam erwachsen. Dir muss ja einiges an dem Mädchen liegen wenn du dich so für sie einsetzt. Sicher dass da nicht mehr ist?" Hm gute Frage. Was ist denn da? Ist da wirklich was oder nicht? Genau das will ich ja herausfinden, denke ich. Gott wieso muss das nur so kompliziert sein?

"Ich mach mich dann auf den Weg in die Uni. Pass auf das Dad sie nicht rausschmeißt." Ich räumte den Teller weg und ging dann wieder in mein Zimmer um meine Tasche zu holen. Shirra lag immer noch auf der Couch und schlief. Als ich auf den Wecker schaute sah ich das Datum. Na Klasse, ich hab den freien Tag verpennt. Wollte ich mich nicht mit irgendwem treffen? Und wieso hat mich meine Mutter weder geweckt und mir eben nichts gesagt? Ich nahm meine Tasche von meinem Tisch und verschloss leise die Tür. Ob ich mir von den Anderen was anhören muss? Selbst wenn lass ich das einfach abblitzen. Ich lief die Treppe herunter und verließ das Haus. Meine Mutter winkte mir von der Treppe aus zu.

Ich lief über den Garten zu der Garage und stieg auf das Hoverbike. Ich will lieber nicht zu spät zu den Vorlesungen kommen, auch wenn es mir nur um die Anwesenheit geht. Das Bike fing an zu summen und ich hob ab. Diesmal werde ich aber nicht so rasen wie das letzte Mal. Sonst werde ich noch angehalten und einen Strafzettel kann ich nicht gebrauchen. Während mir der Wind durch die Haare wehte schweiften meine Gedanken immer wieder ab. Und immer wieder zur selben Person. Shirra. Ich schüttelte den Kopf. Genau die Person an die ich jetzt nicht denken will. Ich wich einem Auto aus und steuerte auf den Parkplatz der Universität zu.

Dort warteten bereits Sam und Micheal auf mich. "Alter wo warst du? Schon vergessen dass wir um die Häuser ziehen wollten?" Ich landete auf meinem Platz und nahm den Helm ab. "Entschuldigt Jungs, aber mir ist was dazwischen gekommen." Sie sahen mich misstrauisch an. "Was? Ist es so abwegig das mir mal was dazwischen kommt?" "Nein das ist es nicht. Aber die Chancen sind astronomisch gering das es zu sowas mal kommt." Ich zuckte mit den Schultern und hängte mir meine Tasche um. "Übrigens Glückwunsch zu dem Projekt. Hätte nicht gedacht das du dich mit ihr zusammen raufst. Nach dem was beim ersten Mal passiert ist." Ich wedelte nur mit der Hand. "Alles funktioniert wenn man sich mal richtig zuhört." Die beiden sahen sich an und zuckten mit den Schultern. "Wie dem auch sei, du weist das du hier einen ziemlichen Fanklub hast oder? Gerade bei den Mädels. Und die waren gar nicht begeistert dass du mit ihr so harmoniert hast. Du weist dass da was auf dich zukommen wird oder?" Oh Klasse, auch das noch. Jetzt proben gut ein dutzend Hohlköpfe den Aufstand nur weil Shirra mit mir zusammen gearbeitet hat? Die würden das Haus stürmen wenn sie wüssten das sie bei mir auf der Couch schläft. "Dann werd ich die wohl alle abweisen müssen." "Alter, du könntest hier jedes Mädchen auf der Uni haben. Die würde es noch nicht mal stören wenn du sie alle zur selben Zeit haben würdest, wofür ich dich lieben gerne von einem Felsen schmeißen würde.Aber das würde ich nicht machen, sonst werde ich gelyncht."

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