18. Kapitel

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Ich hastete die Straße entlang, ohne sie überhaupt zu wahrzunehmen. Meine Hände zitterten und mein Herz raste. Meine Tränen hatten sich mit dem Regen vermischt, die grauen Wolken wirkten bedrohlich.

Mein Ziel war war ein großes Steinhaus am Ende eines Kiesweges. Ein gepflegter Garten umgab das Gebäude, aber ich konnte den Anblick der schönen Blumenbeete nicht genießen, sie verschwammen vor meinen Augen, als ich die Tränen erneut nicht zurückhalten konnte. Ich war so verwirrt, so alleine.

Endlich hatte ich die Tür zu der Villa erreicht. Ich klingelte. Sofort öffnete sich die Tür, als hätte die Person bereits auf mich gewartet. Eine Welle von Erleichterung überkam mich, als ich Rachel erkannte.

"Amanda, endlich...", begann Rachel glücklich, aber sie brach ab, als sie mein verweintes Gesicht sah. Ich musste schrecklich aussehen. Mein nasses Haar hing mir stränig ins Gesicht, meine Augen waren gerötet.

"Was ist passiert?", rief meine beste Freundin entsetzt, bevor sie entschlossen nach meinen Arm griff und mich mit sich in die warme Wohnung zog, und mir somit eine Antwort ersparte. Erst jetzt bemerkte ich, wie kalt mir war. Zitternd schlang ich die Arme um meine nasse Kleidung. Rachel zückte augenblicklich ihren Zauberstab und richtete ihn auf mich. Ein warmes Feuer loderte auf, trocknete meine Kleidung und wärmte mich. Trotzdem konnte die Wärme nicht das Eis aus meinem Herzen vertreiben.

"Ich war eine Idiotin, das ist alles", wisperte ich mit schwacher Stimme. Ich hatte Angst.

"Du bist mit Riddle gegangen, oder?", fragte Rachel. Ich nickte und vergrub das Gesicht in meinen Händen, die eiskalt waren.

"Was hat er dir angetan?", wollte Rachel leise wissen. Ich sah auf und schüttelte wortlos den Kopf. Die Worte wollten nicht über meine Lippen kommen.

"Sag es mir! Du kannst mir alles sagen", redete Rachel eindringlich auf mich ein. Ich holte tief Luft, um die Tränen zu vertreiben.

"Ich bin schwanger. Er ist der Vater", erklärte ich. Als ich die Worte aussprach, überkam mich erneut eine Welle von Panik. Ich war zu jung. Zu jung für ein Kind, aber vor allem zu jung, um zu sterben. In einem Jahr war ich wieder zurück in der Zukunft und mein Kind würde ohne Eltern aufwachsen.

"Ein uneheliches Kind mit Riddle", Rachel schüttelte fassungslos den Kopf, aber begriff sofort, dass ich keine Witze machte.
"Wie hast du davon erfahren?", fuhr sie fort. In ihren Augen blitzten Neugier, und kurz darauf Scham und Mitleid auf.

"Mir gings nicht gut und ich bins in Sankt Mungo", erklärte ich nur und sah dann aus dem Fenster in die Leere. Eine seltsame Taubheit machte sich in mir breit. Dazu kam Angst. Angst davor zu jung zu sein und vor allem Angst davor, dass Riddle es erfahren könnte.

"Bald geht es zurück nach Hogwarts. Dumbledore wird wissen, was zu tun ist", Rachel sprach mir tröstende Worte zu, während sie mir beruhigend über den Rücken strich. Aber die Worte hatten keine tröstende Wirkung, denn ich wusste, dass Hogwarts keine Wahl war.

"Ich kehre nicht zurück, Rachel", sagte ich leise, ohne ihren erstaunten Blick zu erwidern. Stattdessen sah ich weiter aus den Fenster in die graue Weite. Der Regen schlug laut gegen das Glas und der Wind rüttelte an der Tür, als möchte er um Einlass bitten.

"Riddle darf nicht von dem Kind erfahren, sonst ist es in größter Gefahr!", fuhr ich fort. Ich wusste nicht, was Riddle mit dem Kind tun würde, aber es gab mit großer Wahrscheinlichkeit nur zwei Möglichkeiten. Entweder er würde es töten, weil es nur eine Last war oder aufziehen und es zu seiner dunklen Gefolgsleute machen. Beides wollte ich meinem Kind ersparen.

Rachel seufzte leise, aber schien einzusehen, dass sie mich nicht mehr überzeugen konnte.
"Du kannst vorerst hier bleiben. Meine Eltern sind für ein paar Wochen nicht Zuhause", bot sie mir an. Ich schenkte ihr ein dankbares Lächeln und schaffte es endlich ihren Blick zu erwidern. In ihren Augen spiegelte sich Sorge, aber sie erwiderte mein Lächeln.

"Aber wir wollen uns nichts vormachen. Er wird dich finden, wenn er will", fügte Rachel hinzu und ihr Lächeln verschwand spurlos. Als hätte es nie existiert.

Ich nickte nur langsam und wandte meinen Blick wieder ab. Ich wusste es. Und ich verfluchte mein Herz dafür, dass es gefunden werden wollte. Aber solange mein Verstand nicht verrückt spielte, würde ich meine Gefühle kontrollieren.

Endlich habe ich die Motivation gefunden ein neues Kapitel zu schreiben.

Es tut mir sehr Leid, dass so lange nichts kam, aber trotzdem will ich die Geschichte unbedingt zu Ende schreiben! Ich will euch auf keinen Fall mit der halb fertigen Fortsetzung sitzen lassen (;

Danke für die ganzen netten Kommentare <3

Eure Dia

Loving you has no time (Tom Riddle FF)Where stories live. Discover now