Capítulo 1

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Emilia

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Emilia

Noch nie war ich so aufgeregt gewesen. Nicht einmal, als ich damals zu einer neuen Schule gewechselt bin.

Es war mein erster Arbeitstag bei Hernandez Industrie und ich hatte fürchterlich Angst, irgendwas falsch zu machen.

Die Assistentin des Chefs - Elsie Brewer - führte mich durch die Abteilung, in der ich arbeiten würde. Ich war dafür zuständig, die Beiträge die über Mister Hernandez veröffentlicht wurden, zu kontrollieren und sicher zu stellen, dass sich dort keine Fake News verbreiteten.

Noch dazu ging ich Anfragen für Werbekampagnen durch. Nicht gerade das, was ich mir damals als Job erhofft hatte, aber es war besser als nichts.

Denn eigentlich wollte ich irgendwann selbst einmal eine Firma leiten, oben an der Spitze stehen und stolz darauf sein können, was ich erreicht hatte. Aber das musste jetzt scheinbar noch warten.

,,Und wo ist Mister Hernandez?", hakte ich nach. Miss Brewer drehte sich zu mir um, strich sich eine blonde Haarsträhne hinters Ohr und blickte mich verwirrt an.

,,In der E-Mail die ich bekommen habe, stand, dass er kommen und mich persönlich über diesen Job noch einmal genauer aufklären würde", erzählte ich und verschränkte meine Finger ineinander. ,,Er ist heute sehr beschäftigt, es gibt momentan einen großen Auftrag und deshalb wird er wohl keine Zeit finden." Verständnisvoll nickte ich und folgte ihr zu einer kleinen Bürozelle.

,,Wenn Sie Fragen haben sollten, ich bin im fünfzigsten Stockwerk", informierte mich Miss Brewer, ,,Oder Sie rufen mich kurz an und ich schaue vorbei." Sie schrieb mir die Telefonnummer ihres Arbeitshandys auf, bevor sie mich allein ließ und ich mich auf den Stuhl sinken ließ.

Eigentlich war es ganz schön hier. Es gab zwar mehrere Bürozellen, wodurch der Raum etwas gequetscht aussah, doch mit der Dekoration an den Wänden sah es wirklich einladend aus.

Ich fuhr meinen Computer hoch und versuchte mich an die Schritte zu erinnern, die mir schon vor einer Woche beigebracht wurden. Da schon einige Tage vergangen waren, tat ich mich schwer damit, mich an alles zu erinnern.

Die ersten beiden Beiträge von irgendeinem Newsletter gingen noch schnell. Es gab eine Liste auf jedem Computer dieser Abteilung, die täglich von Mister Hernandez erneuert wurden. Dort standen alle möglichen Sachen über ihn, wodurch wir schnell zwischen echten Fakten und ausgedachten Geschichten fremder Menschen entscheiden konnten.

Die Liste war geheim, niemand der außerhalb dieses Raumes arbeitete, hatte Zugang darauf. Bevor ich mit dem Job angefangen hatte, musste ich sogar eine Verschwiegenheitserklärung unterschreiben.

Wirklich was spannendes fand ich aber nicht. Zwei Einbrüche in seinem alten Haus, der Tot seines Hundes vor zwei Jahren und eine Ex Freundin, mit der er vor wenigen Monaten Schluss gemacht hatte.

,,Aber-", erklang eine weibliche Stimme, die ich sofort Miss Brewer zuordnen konnte. ,,Kein "aber"! Sind Sie hier der Boss oder ich?" Ich hob den Kopf, lugte hinter meiner Bürozelle vor und sah einen wirklich riesigen Mann auf mich zukommen.

,,Mitkommen", befahl er mir einfach nur streng, ehe er weiterlief und hinter einer milchigen Glastür verschwand. Überfordert sah ich zu Miss Brewer.

,,Na worauf warten Sie denn noch?" Schnell erhob ich mich und folgte dem fremden Mann.

,,Tut mir leid, habe-habe ich etwas falsch gemacht?", hakte ich nach und schloss die Tür. Er drehte sich zu mir um und sah aus zwei grünen Augen zu mir herüber.

Geflasht und etwas eingeschüchtert, tat ich einen Schritt zurück. Dieser Mann sah wirklich beeindruckend aus.

Am meisten hauten mich seine Augen und seine geschwungenen Lippen um.

,,Sie sind Miss Bell nehme ich an, richtig?", fragte er und sah auf den Schreibtisch vor sich, wo eine Mappe lag. Unsicher nickte ich und beobachtete jeden seiner Schritte.

Er war echt groß, selten hatte ich jemanden gesehen, der mich so weit überragte. Mit 1,70m war ich zwar nie die Größte gewesen, aber er musste schon an die zwei Meter gehen.

,,Muss ich mir Sorgen machen, dass Sie so langsam arbeiten?" Verblüfft sah ich ihn an: ,,Was?" ,,Sie sind seit fast zwei Stunden hier und haben erst zwei Beiträge durch." Augenblicklich machte sich Panik in mir breit. Würde ich schon jetzt gefeuert werden, ohne richtig angefangen zu haben?

,,Ich, also...ich kenne mich noch nicht so-" ,,Habe ich letzte Woche umsonst eine meiner Mitarbeiterinnen freigestellt, damit sie Ihnen alles beibringen kann?" Ich fühlte mich wie ein kleines Kind, welches getadelt wurde.

Ich ließ den Kopf sinken und schüttelte ihn. Vielleicht würde es ja so schneller vorbei sein.

Mein Körper war mir in dieser Situation nicht gerade eine Hilfe. Der Mann vor mir, der Mister Hernandez sein musste, schien mich förmlich anzuziehen. Mit seinen Blicken zog er mich aber eher aus.

,,Ich erwarte von Ihnen, dass Sie schneller arbeiten, verstanden?", fragte er und setzte sich an den Schreibtisch. Er klappte die Mappe vor sich zu und schob sie an die Tischkante.

Schnell nickte ich und wollte mich umdrehen, um das Büro zu verlassen, als er mich mit seiner dunklen Stimme aufhielt.

,,Ich gebe Ihnen bis Ende der Woche Zeit, mir Ihr Bestes zu zeigen." Ich schluckte und sah in seine schönen Augen, die von dichten, dunklen Wimpern umrandet wurden.

,,Danke", murmelte ich kleinlaut, ehe ich ging.

Erst in meiner Bürozelle konnte ich wieder richtig atmen. Die gesamte Zeit über hatte ich das Gefühl gehabt, jemand hätte mir einen Stein auf den Brustkorb gelegt.

,,Hey", erschrak mich eine Stimme. Ich zuckte zusammen und drehte mich um.

,,Du bist neu, nicht wahr? Hast du Lust in der Pause essen zu gehen?", fragte mich eine Frau mit feuerroten Haaren. ,,Äh...klar, gerne." Ich lächelte sie unbeholfen an.

Mein erster Tag fing schon mal ziemlich chaotisch an.

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Ich war heilfroh, am Abend zu Hause zu sein. Das einzig schöne an diesem Tag war wohl das Mittagessen mit Mila gewesen. Sie war wirklich nett und arbeitete schon seit vielen Jahren für Mister Hernandez.

Mila erzählte mir, dass er einmal netter gewesen war, aber sich das vor langer Zeit geändert hatte. Jetzt wirkte er wie ein grimmiger Spaßverderber.

Zumindest war er ein heißer Spaßverderber.

Da ich mir eine eigene Wohnung in New York nicht leisten konnte, wohnte ich mit einem Typen zusammen, den ich über ein WG-Portal kennengelernt hatte. Er war nett, witzig und umsorgte mich beinahe täglich mit Essen vom nahegelegenen Deli.

Diesmal hatte er mir einen Avocado Salat in der Küche bereitgestellt. Ich schnappte ihn mir und setzte mich im Wohnzimmer vor den Fernseher.

New York, die Stadt die nie schläft. Wohl eher die Stadt mit den heißen Chefs und leckeren Salaten.

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Jealousy | Band 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt