Emilia
Ich versuchte das Wochenende, beziehungsweise das, was noch davon übrig war, richtig auszukosten. Und so verirrte ich mich erneut in einen Nachtclub, doch diesmal in einen anderen.
Es war einer mit langen LED Leisten und Bühnen für Stripper. Mila hatte mich dazu überredet.
Mittlerweile wusste ich, dass sie schon Mutter war. Dennoch ließ sie sich solche Abende nicht nehmen.
Ich mochte Kinder sehr, denn sie nehmen einen so, wie man ist. Ihre Liebe ist unbezahlbar und total ehrlich. Ihnen ist deine Vergangenheit egal, sie interessiert nur, wer du jetzt bist. Und ob du Süßigkeiten dabei hast.
Schon früh war mir klar geworden, dass ich irgendwann Kinder wollte. Dann gab es nämlich eine Person, die mir definitiv Liebe spenden würde.
,,Jetzt hör doch mal auf dir den Kopf so zu zerbrechen!", meckerte Mila und stieß mich von der Seite an. Ich blickte in ihre blauen Augen und seufzte.
Sie war eine der besten Freundinnen die ich je hatte, und das obwohl wir uns nicht einmal ein Jahr kannten.
Um uns herum herrschte lautes Gequatsche. Plötzlich ging die Musik an und die Scheinwerfer richteten sich auf die Bühne. Sie war aus schwarzen Fliesen und Strasssteinen.
Es lief ein Remix von I feel like I'm drowning, während die Männer auf die Knie gingen und ihre Hemden auszogen.
Uns zeigten sich traumhafte Körper, durchtrainiert mit stundenlanger Arbeit. Zwei der Kerle hatten ihre Arme tätowiert.
Die Frauen fingen an laut zu kreischen, zu pfeifen und in die Hände zu klatschen. Auch Mila ließ sich das nicht nehmen und fuchtelte wie eine Furie mit ihren Händen herum. Zuerst hielt ich das für Schwachsinn, doch es zeigte sich als sinnvoll.
Einer der Männer ohne Tattoos, hüpfte von der Bühne und kam auf uns zu. Einfach so setzte er sich auf Milas Schoß, hielt sich an den Lehnen des Stuhles fest und strippte direkt auf ihr.
Lachend hielt ich mir die Hand auf den Mund. Wäre ich das gewesen, wäre ich vermutlich vor Peinlichkeit gestorben.
Der Typ umrundete den Stuhl meiner Kollegin und fesselte ihre Hände hinter die Lehne, bevor er den Stuhl mit Leichtigkeit anhob.
,,Ich habe den Jackpot geknackt!", rief sie freudenstrahlend, während er sie zur Bühne trug. Zwei weitere Stripper halfen ihm dabei.
Schmunzelnd beobachtete ich, wie Mila betanzt wurde. Derweil liefen Kellner herum und verteilten alkoholische Getränke.
Die anderen Gäste filmten die Show jubelnd, andere fechelten sich Luft zu.
,,Wir brauchen noch eine Person", rief ein tätowierter Mann in die Halle. ,,Nimmt sie!", kreischte meine Kollegin breit grinsend. Sofort schüttelte ich den Kopf und hob abwehrend die Hände, aber da war es auch schon zu spät.
Er warf mich über seine Schulter und legte zur Sicherheit seinen Arm um meine Beine, damit ich nicht runterflog. Mit der freien Hand schnappte er sich meinen Stuhl.
Während er mich nach oben trug, spürte ich, wie mein Kleid immer weiter hochrutschte.
Mir blieb der Atem weg, als ich wieder auf den Stuhl gesetzt wurde und zwei Männer anfingen, vor mir zu strippen. Mein gesamter Körper kribbelte, doch in meinem Kopf herrschte nur das Gesicht von Ramon.
,,Oh mein Gott!", hauchte ich, sobald ich gesehen hatte, dass Mila mit Weintrauben gefüttert wurde.
,,Mehr!", rief eine Frau von ganz weit hinten.
Der Mann der mich auf die Bühne geholt hatte, packte meinen Hals und zog meinen Kopf nach hinten, bevor er mir eine Weintraube in den Mund legte.
,,Genieß es, Süße", raunte er laut an mein Ohr. Mit seiner Zunge fuhr er meine Ohrmuschel nach. Sofort legte sich eine Gänsehaut über meinen Körper.
Und so saß ich also da, wurde mit Weintrauben gefüttert und von halbnackten Männern betanzt, die sogar dabei waren, ihre Hosen auszuziehen. Noch nie hatte ich einen Sonntagabend so verbracht.
Einer der Männer packte meine Hand und ließ sie über seine harten Bauchmuskeln, bis zu seinem Schritt wandern. Ich rollte die Augen zurück und dachte daran, wie sündhaft schön das ganze hier war.
-
Wer gut feiern kann, sollte auch mit seinem Kater klarkommen. Leider schaffte ich das nicht ganz so gut.
Mit pochenden Schädel machte ich mich für die Arbeit fertig. Ich trug ein schwarzes Kleid mit Rollkragen und langen Ärmeln. Stöhnend zwängte ich mich in die ebenfalls schwarze Strumpfhose.
Zehn Minuten hatte ich damit verbracht, eine Nummer die auf meinem Arm gestanden hatte, weg zu bekommen. Schließlich schaffte ich es nur mit Öl.
,,Sollte ich mir über deinen Alkoholkonsum sorgen machen?", fragte Kai, als ich in die Küche gestolpert kam. Meine Füße schmerzten von den High Heels, die ich am Vorabend getragen hatte. Große Blasen zeigten mir, dass ich das Geld auch für etwas anderes hätte ausgeben können.
Schnaufend setzte ich mich an die Kochinsel und schüttete mir etwas von dem frisch gekochten Kaffee ein.
,,Ich gehe nie wieder feiern", murmelte ich müde. ,,Na das werden wir ja noch sehen." Im Vorbeigehen wuschelte er mir durch meine eben gemachten Haare, wofür ich ihm den Mittelfinger zeigte.
In Ruhe trank ich den Kaffee aus, bevor ich noch einmal meine Haare durchkämmte und anschließend meine Tasche packte.
Ich hatte das Gefühl, im Taxi fast einzuschlafen. Immerhin war ich erst um kurz vor vier zu Hause gewesen.
Auf der Arbeit angekommen, wollte ich wie gewohnt zu meinem Arbeitsplatz durchgehen, als mir einfiel, dass ich eine neue Stelle hatte. Am liebsten wäre ich in diesem Moment einfach im Erdboden versunken, da ich Ramon nicht vor die Augen treten wollte.
Doch leider musste ich dort durch und suchte sein Hauptbüro auf, welches im siebzehnten Stock lag.
,,Guten Morgen", wisperte ich und umklammerte die Mappe in meiner Hand. ,,Wieso hast du nicht auf meine Nachrichten geantwortet?!" Ramon klang verdammt wütend, doch ich versuchte es zu ignorieren und legte meine Unterlagen auf seinem Tisch ab.
Ein kurzer Blick auf meine Armbanduhr verriet mir, wie viel Uhr wir hatten: ,,Du hast in fünfzehn, nein vierzehn Minuten, einen Termin mit Mister Jackson." Ich schlug die Mappe auf und reichte Ramon einen Kugelschreiber.
,,Kannst du mir auch mal antworten?", fragte er wütend und stand von seinem Sessel auf. ,,Soll ich dir einen Kaffee holen?" Ich schaute unbeeindruckt in seine Augen, was ihn noch mehr aufzuregen schien.
Als sein Handy vibrierte, guckte er weg. Er tippte auf dem Display herum, ehe Musik ertönte. Musik, die ich noch von letzter Nacht kannte.
Oh Shit...
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Eine ähnliche Szene gab es bereits bei der lieben rosyleora also schaut auch gerne mal bei ihr vorbei❤️
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Jealousy | Band 1
Romance[✓] [Band 1 von Ramon & Emilia] Ramon Hernandez ist ein erfolgreicher CEO eines milliardenschweren Unternehmens. Als er die junge und talentierte Emilia Bell einstellt, fühlt er sich sofort zu ihr hingezogen. Trotz der Risiken beginnen sie eine leid...