Capítulo 37

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Emilia

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Emilia

Ich saß auf dem Toilettendeckel und zog meine Beine an meinen Körper heran. Verzweifelt versteckte ich mein Gesicht in meinen Armen.

Der Schwangerschaftstest lag am Waschbeckenrand, während ich versuchte mir einzureden, dass alles gut werden würde, egal wie er ausfiel.

Ich legte meinen Kopf zur Seite und atmete tief durch. Durch die ganze Aufregung wurde mir schon schlecht.

Als der Timer meines Handys zuende war, zuckte ich vor Schreck zusammen. Ich hatte furchtbare Angst, die Wahrheit zu sehen.

Wäre dort ein Strich, wäre alles gut und Ramon und ich hätten noch genug Zeit, um irgendwann Kinder zu planen. Wären dort zwei Striche, würde das bedeuten daß wir beide entweder früher als erwartet ein Kind bekommen würden, oder das unsere Beziehung vorbei ist. Niemals würde ich mich gegen mein Kind und für meinem Partner entscheiden.

Mit zittrigen Beinen erhob ich mich von dem Toilettendeckel und nahm den Test in den Hand. Als ich die zwei Striche darauf erblickte, brach ich weinend zusammen.

Ich hatte viel zu große Angst vor Ramon's Reaktion. Gleichzeitig freute ich mich wie noch nie zuvor in meinem Leben.

Ich legte meinen Kopf nach hinten gegen die Fliesen und versuchte meine Atmung unter Kontrolle zu bringen. Mein Herz schlug schnell und stark.

Um mich zu beruhigen, flüsterte ich mir selbst zu, dass alles gut werden würde.

Vorsichtig erhob ich mich vom Boden und wusch mein Gesicht mit kalten Wasser ab, bevor ich ins Schlafzimmer ging und mein Handy holte. Meine Frauenärztin war eine der wenigen, die auch noch spät abends erreichbar war, weshalb ich dort anrief und mir sofort einen Termin für den nächsten Tag geben ließ.

Ich brauchte einfach Gewissheit. Vielleicht hatte der Test ja auch falsch ausgeschlagen.

Nach dem kurzen Telefonat setzte ich mich auf den Bettrand und fuhr mir mit den Händen übers Gesicht. Als aus dem Flur Geräusche ertönten, sprang ich schnell auf und rannte ins Bad. Verzweifelt sah ich mich um, da der Schwangerschaftstest immer noch offensichtlich am Waschbecken lag.

Letztendlich versteckte ich in mitsamt der Verpackung unter einer der Handtücher, die sorgsam gefaltet im Regal lagen. Anschließend lief ich zurück und wurde direkt von Ramon begrüßt.

,,D-du wolltest doch erst in einer Stunde zurück sein", meinte ich und beobachtete ihn dabei, wie er seine Krawatte öffnete. ,,Ich habe mich eben beeilt. Ist das schlimm?" Natürlich schüttelte ich den Kopf, auch wenn es tatsächlich schlimm war.

Wäre er länger weg geblieben, hätte ich die Zeit gehabt den Schwangerschaftstest auf dem Hinterhof des Wohngebäudes zu entsorgen, wo die großen Müllcontainer standen.

,,Ich...willst du etwas essen?", hakte ich nach und machte ein paar Schritte Richtung Tür, damit Ramon nicht auf die Idee kam ins Bad zu gehen. ,,Ich wasche mir kurz die Hände." ,,Nein- also, das kannst du doch auch in der Küche." Verwirrt zog er seine Brauen zusammen.

,,Na komm schon", sagte ich ungeduldig, nahm ihn bei der Hand und zog ihn aus dem Zimmer. ,,Habe ich wieder etwas angestellt?" Lachend sah ich zu ihm auf und schüttelte den Kopf.

Zuerst war der Größenunterschied ungewohnt gewesen, doch jetzt fand ich es schön. Ich fühlte mich sicher, wenn ich nah bei Ramon stand und er mich so weit überragte.

,,Hast du gekocht?", forschte er nach und sah sich um. ,,Wie du siehst nicht." Ich biss mir auf die Lippe und lachte verzweifelt auf.

,,Aber", fing ich an, ,,Wir können zusammen etwas machen." Ich öffnete den Kühlschrank und suchte nach etwas verwendbaren.

,,Wir können einen Apple Pie backen!", schlug ich grinsend vor und klatschte in die Hände. Entgeistert sah Ramon mich an: ,,Ein Apple Pie? Ich-" ,,Jetzt komm mir nicht mit der "Ich bin ein Mann und arbeite hart, ich brauche etwas richtiges zu Essen"-Masche." Schmunzelnd ergab er sich und öffnete die oberen Knöpfe seines Hemdes.

Ich suchte aus den Schränken alle Zutaten und Utensilien zusammen, bevor ich sie auf der Arbeitsfläche ablegte.

Zuerst gab ich Mehl, Puderzucker, Salz und Butter in eine Schüssel. Danach wusch ich meine Hände, um den Teig zu kneten.

,,Und ich soll hier nur stehen und zusehen?", fragte Ramon mit verschränkten Armen. Breit grinste ich ihn an: ,,Du kannst mich auch ruhig unterstützen."

Er krempelte seine Ärmel hoch, stellte sich hinter mich und half mir beim Teig kneten. Lächelnd nagte ich an meiner Unterlippe.

Dieser Moment war so unfassbar schön, dass ich für einen Moment all den Stress vergaß, den ich mir wegen des Schwangerschaftstests machte.

,,Nein!", zischte ich Ramon warnend zu, als er andeutete den Teig zu probieren. ,,Komm schon, das ist ein Muss." Er beachtete meine Aussage nicht und probierte die hell gelbe Masse. Angewidert verzog er das Gesicht.

,,Da muss mehr Zucker rein", meinte er. ,,Nein, Ramon ni-" Und schon lag dort viel zu viel Zucker in der Schüssel.

,,Du Blödmann!", fauchte ich und schlug mit meinen versauten Händen gegen sein weißes Hemd. Mit einem frechen Grinsen sah er mich an.

Ich versuchte den meisten Zucker abzuschüttenn, während er sein Hemd auszog und es über einen der Stühle am Esstisch legte.

Nachdem ich den Teig erneut vermischt hatte, säuberte ich meine Hände und stellte die Schüssel dann in den Kühlschrank.

,,Kannst du wenigstens Äpfel schälen, ohne irgendwas anzustellen?", fragte ich meinen Freund abwartend. ,,Jaja." Er holte einen Schäler aus einer der Schubladen, bevor er anfing die Äpfel zu waschen.

Ich hüpfte auf die Kochinsel und beobachtete Ramon dabei, wie er Oberkörperfrei die Füllung für den Kuchen vorbereitete. Ohne es zu wollen, rutschte ich in meinen Gedanken ab und dachte erneut an den Test, der versteckt im Badezimmer lag.

Wenn ich Ramon so ansah, konnte ich ihn mir kaum mit einem kleinen, zierlichen, zerbrechlichen Baby vorstellen. Er war so groß und muskulös, seine Hände waren einfach riesig und kräftig. Ich war mir sicher, er würde ein Baby aus Versehen zerquetschen.

,,Was lachst du denn so?", hakte er nach und legte die geschälten Äpfel in eine weitere Schüssel. ,,Ach, du siehst nur unfassbar witzig dabei aus." Lachend schüttelte er den Kopf, lehnte sich vor und gab mir einen Kuss.

Jealousy | Band 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt