Capítulo 29

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Emilia

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Emilia

,,Ich gehe da nicht raus", sagte ich fest entschlossen. Ich hatte gerade meine Bluse wieder geschlossen und den Rock heruntergezogen. Dennoch sah man deutliche Knicke in meiner Kleidung. Außerdem war meine Frisur komplett zerstört.

,,Komm schon, so schlimm wird es nicht werden", lachte Ramon und ließ sich auf seinen Schreibtischstuhl fallen. Aus zusammengekniffenen Augen sah ich ihn an.

Er ignorierte meinen Blick jedoch und sah zu seiner Armbanduhr.

,,Eigentlich kannst du auch hier bleiben", murmelte er. Verwirrt sah ich ihn an, da wurde auch schon die Tür aufgerissen und eine wütende Miss Brewer stürmte an mir vorbei.

Sie lief gerade durch zu Ramon und klatschte ihm eine. Geschockt starrte ich die beiden aus großen Augen an. Was für ein Film lief hier denn bitte ab?

,,Das kannst du nicht machen! Sie hat doch gar keine Erfahrungen!", zischte Miss Brewer in einem gefährlich scharfen Ton und zeigte auf mich. Ich verstand immer noch nicht, was dort abging.

,,Ich bin deine Assistentin! Du kannst mich nicht einfach rauswerfen und durch sie ersetzen, nur weil sie jetzt deinen beschissenen Schwanz lutscht!" Jetzt reichte es mir.

,,Was soll das werden?", fragte ich Miss Brewer wütend und drückte sie an ihrer Schulter ein Stück zurück. Ich hatte nicht vor, einen Krieg mit ihr anzuzetteln, auch wenn es Ramon laut seines Gesichtsausdruckes gefallen hätte.

,,Du freust dich doch sicher, deinem Freund jetzt die Sachen hinterhertragen zu dürfen, was?", zischte sie, ,,Vielleicht fickt er dich ja auch in deinen Pausen, dann hast du alles erreicht." Empört blickte ich in ihre blauen Augen.

Woher nahm sie sich das Recht, so über ihn und mich herziehen zu dürfen?

Endlich erhob Ramon sich und mischte sich ein.

,,Es ist meine Firma, Elsie", stellte er klar. Na super, er duzte sie auch noch. Hatte er sie auf seinem Schreibtisch vielleicht auch schon durchgenommen?

,,Aber-" ,,Kein "Aber". Und jetzt geh. Vielleicht hast du ja Glück und ich hinterlasse dir ein gutes Arbeitszeugnis." Schnaufend kehrte sie uns den Rücken zu und verließ das Büro im selben Tempo, wie sie hereingekommen war.

Leider wusste ich jetzt genauso viel wie vorher. Eins war klar: Miss Brewer würde nicht mehr länger hier arbeiten.

,,Was hatte das jetzt zu bedeuten?", fragte ich überfordert. Ramon setzte sich wieder und streckte seine Hand nach meiner aus. Zögerlich nahm ich sie entgegen, umrundete den Tisch und setzte mich auf seinen Schoß.

,,Ich dachte es würde dir vielleicht gefallen, befördert zu werden und meine Assistentin zu sein", erzählte er.

Wow. Einerseits klang das super, da es mich in meiner Karriere ein ganzes Stück weiter nach vorn brachte. Andererseits hatte ich Mitleid mit Miss Brewer.

,,Aber...du kannst ihr doch nicht einfach kündigen", murmelte ich voller Schuldgefühle. ,,Doch, siehst du doch. Sie findet schon noch einen neuen Arbeitsplatz. Entweder mit meiner Hilfe oder mit ihren gemachten Brüsten." Okay, das war witzig.

Schmunzelnd biss ich mir auf die Lippe, als mir plötzlich etwas auffiel und ich Ramon empört gegen die Schulter schlug.

,,Woher weißt du, dass sie gemacht sind?", forschte ich misstrauisch nach. ,,Weil sie bei mir nach einer Gehaltserhöhung gebettelt hat, damit sie sich operieren lassen kann." Was anderes als ihm zu glauben, konnte ich eh nicht.

Ramon öffnete eine Schublade und holte einen Terminkalender heraus. Wenn ich meinen ganzen Arbeitstag nur auf seinem Schoß verbringen konnte, würde ich mich schneller als gedacht mit meiner neuen Position abfinden können.

,,Morgen wirst du direkt bei einem der Meetings dabei sein", informierte er mich, ,,Mit Mister Bell. Es geht um ein paar Aktien und wie wir das Geld anlegen wollen." Ich nickte, gab ihm einen Kuss auf die Wange und hüpfte dann von seinem Schoß.

Ich sollte mich wohl lieber vorbereiten, statt nur faul herumzusitzen.

-

Neuer Tag, neues Glück, nicht wahr?

Ich war fürchterlich aufgeregt wegen des Meetings. Meine größte Angst war, als Ramon's Assistentin zu versagen.

,,Hör auf, sonst machst du mich gleich mit nervös", brummte Ramon und legte seine Hand auf mein Bein, um das Wippen zu stoppen.

Wir waren noch allein im Saal und warteten auf unseren Partner.

,,Geht der Stift auch wirklich", murmelte ich und testete zum hundertsten Mal, ob der Kugelschreiber noch nicht leer war. ,,Mal' doch noch zehn Striche, dann ist er definitiv alle." Ich warf Ramon einen giftigen Blick zu und wollte ihm gerade meine Meinung geigen, da öffnete sich die Doppeltür.

Wir beide erhoben uns und reichten Mister Bell und seinen Kollegen die Hand. Da war es wieder, dieses ansteckende, freundliche Lächeln.

Alle nahmen Platz und nun war es meine Aufgabe, still da zu sitzen und Protokoll zu führen.

Um ehrlich zu sein, hatte ich mir diese Arbeit spannender vorgestellt. Nur zuzuhören und Sätze aufzuschreiben, brachte mich fast zum einschlafen.

Dann wurde es allerdings spannend und es ging um die Aufteilung des Geldes. Natürlich glaubte ich daran, dass Ramon sich mit dem ganzen gut auskannte, doch ich musste mich einfach einmischen.

,,So geht das nicht", sprach ich und stand auf, um auf die Unterlagen zeigen zu können, ,,Ungefähr ein Drittel des Kapitals sollte in kurzfristige, ein Drittel in mittelfristige und ein Drittel in langfristige Anlageformen investiert werden." Ich sah in die Runde um sicher zu stellen, dass es alle verstanden haben, wobei ich Ramon's amüsiertes Grinsen bemerkte.

,,Okay, ein guter Vorschlag", meinte Mister Bell, ,,Ich bin der Meinung, wir sollten zeitnah das Geld anlegen, um-" ,,Nein." Es war deutlich zu erkennen, dass die Männer von mir genervt waren, doch wenn ich eines konnte, dann das.

Alexej hatte mir damals alles rund ums investieren und Aktien beigebracht. Etwas, das sich jetzt als Vorteil herausstellte.

,,Die Börsenkurse sind bereits stark gestiegen, es würde absolut kein Sinn machen", mischte ich mich ein. ,,Aber-" Ich sah Mister Bell tief in die Augen. Wurde wohl Zeit zu zeigen, wo mein Revier anfing, auch wenn ich keinen Anteil an der Firma hatte.

,,Wenn Sie meinem Mann das Geld aus den Taschen ziehen wollen, dann müssen Sie sich schon geschickter anstellen. Was Sie hier versuchen, ist absoluter Schwachsinn!"

Ich setzte ein überfreundliches Lächeln auf und setzte mich erneut. Ramon räusperte sich kurz, um sein Lachen zu überspielen, und legte seine Hand auf meinem Knie ab.

,,Wie wäre es mit richtigen Vorschlägen?", hakte ich nach und sah die drei Männer vor uns abwartend an. Schnell nickten sie und kramten in ihren Unterlagen herum.

Jealousy | Band 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt