Capítulo 36

5.1K 252 42
                                    

Emilia

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

Emilia

,,Ist alles in Ordnung?", fragte mich Mila besorgt, als sie mir einen Ordner vorbei brachte. Schwach nickend fuhr ich mir durch mein gewelltes Haar.

In der letzten Nacht hatte ich viel zu wenigen Schlaf abbekommen und noch dazu zerbrach ich mir den Kopf darüber, dass ich überfällig war.

Mila sah sich um, ob jemand in unserer Nähe war, bevor sie sich einen mit Samt überzogenen Hocker schnappte und sich neben mich setzte.

,,Schieß los", verlangte sie und reibte sich die Hände aneinander. Seufzend sah ich ihn ihre stechenden Augen.

,,Oh oh, den Blick kenne ich von mir selbst", murmelte sie. Ich nagte an meiner Unterlippe, denn eigentlich wollte ich nicht wirklich darüber sprechen.

Natürlich war es nicht unüblich, dass sich meine Periode ein paar Tage verschob, aber die letzten zwei Jahre war das nicht weiter schlimm, da ich weder einen Freund, noch Geschlechtsverkehr hatte. Und jetzt war Ramon in meinem Leben.

,,Okay, ich bin in zwanzig Minuten wieder da", sprach Mila, stand auf und verschwand durch die Tür.

Eine gute Sache, wenn man seinen Boss dated, ist, dass man sich in einem seiner Büros niederlassen und in Ruhe arbeiten kann. Und so saß ich jetzt in dem Büro auf meiner alten Abteilung und telefonierte mich durch alte Werbepartner, die wieder Anfragen geschickt hatten.

Nebenbei trank ich einen komplett schwarzen Kaffee, um nicht einzuschlafen. Etwas mehr als zwanzig Minuten vergingen, da kam meine Freundin wieder durch die Tür.

,,Hast du einen Wocheneinkauf gemacht?", fragte ich und sah die große Tüte in ihrer Hand an. ,,In gewisser Maßen schon." Sie stellte die Tüte auf dem Schreibtisch ab und präsentierte mir nach und nach den Inhalt.

Zuerst eine Tafel Schokolade und eine Packung Chips, dann Beeren Tee und zwei Liebesromane. Als sie das letzte herauszog, schüttelte ich schnell den Kopf.

,,Das brauche ich nicht", meinte ich, dabei klang meine Stimme ziemlich unsicher. Sie hielt mir einen Schwangerschaftstest entgegen, doch auch wenn ich Kinder mochte, hatte ich Angst.

,,Überleg es dir", meinte Mila und legte die Verpackung auf den Tisch ab, ,,Und nimm dir ein paar Tage frei, du siehst wirklich ausgelaugt aus." Mit diesen Worten ließ sie mich wieder allein.

Ich starrte den Schwangerschaftstest vor mir an, bevor ich ihn und all die anderen Sachen zurück in die Stofftüte stopfte und unter den Schreibtisch stellte. Danach schaffte ich es eine viertel Stunde durchzuarbeiten, als erneut jemand das Büro betrat. Diesmal war es Ramon, der sein Sakko auszog und es über die Lehne des Ledersofas legte.

,,Hast du nicht ein Meeting?", fragte ich verwirrt und sah auf meine Armbanduhr. ,,Das wurde kurzfristig abgesagt." Er umrundete mich, öffnete eine Schublade und holte einen Schlüssel heraus, den er mir überreichte.

,,Was soll ich damit?", wollte ich wissen und sah zu ihm auf. Wenn ich saß und er stand, war der Größenunterschied noch beängstigender.

,,Damit kommst du in mein Apartment", erklärte er mir. Verblüfft sah ich ihn an.

,,Was schaust du denn so? Du wirst ja wohl kaum irgendeinen Mist dort anstellen", lachte er und setzte sich auf das Sofa. Ich starrte den Schlüssel in meiner Hand an und schaute dann wieder zu ihm.

,,Heute werde ich länger hier bleiben müssen, weil ich noch an einer Analyse arbeite, aber du kannst schon mal in das Apartment. Ich stelle dir auch einen meiner Wagen zur Verfügung." Das haute mich echt um. Man braucht viel Vertrauen, um jemanden einfach den eigenen Rückzugsort zur Verfügung stellen zu können.

Aus dem Nichts zog Ramon verwirrt seine Brauen zusammen.

,,Was ist das?", hakte er nach und deutete unter den Tisch. ,,Oh, äh...bloß ein paar Mädelssachen. Mila hat sie mir vorhin vorbeigebracht." ,,Hast du deine Tage?" Verzweifelt lachte ich auf: ,,Nein."

Nie hätte ich mir gedacht, mir einmal in meinem Leben so sehr Blut und Unterleibschmerzen zu wünschen. Nicht, weil ich es abstoßend fand schwanger zu sein oder unbedingt keine Kinder wollte, sondern weil ich nicht wusste wie Ramon dazu stand.

Er erhob sich wieder und legte sich das Sakko über seinen Arm.

,,Ich werde gegen neun auch zu Hause sein", meinte er, kam auf mich zu und küsste mich. Ich lächelte ihn an und nickte, ehe ich ihm noch hinterher sah. Sobald er draußen war, atmete ich tief durch.

Meine Hände zitterten leicht, so aufgeregt war ich. Es gab nichts auf dieser Welt was ich mir mehr wünschte, als ein Kind. Aber Ramon und ich hatten gerade unsere Ruhe und all den Stress hinter uns gebracht.

Meine Gedanken erinnerten mich viel zu sehr an meinen Traum aus der letzten Nacht, auch wenn ich nie abtreiben würde. Ich verurteile keine Menschen, die das machen, aber ich könnte es mir nie verzeihen.

Jealousy | Band 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt