Capítulo 25

5.4K 233 59
                                    

Emilia

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

Emilia

Reyna war furchtbar traurig, als wir ihr mitteilten, dass wir wieder zurück mussten. Ihre Augen glänzten sogar, weil sie sich mit Tränen füllten.

Die ganze Situation musste schrecklich für sie gewesen sein. Sie musste unfassbare Angst vor dem, was ihr bevorstand, gehabt haben.

,,Du kommst aber noch mal wieder, oder?", hatte sie Ramon gefragt, der ihr daraufhin versprach, definitiv noch mal vorbei zu schauen und einige Tage zu bleiben. Danach waren wir zurück geflogen.

Mehr als vierundzwanzig Stunden war das alles schon her. Vierundzwanzig Stunden, von denen ich die Hälfte ohne Ramon verbracht hatte.

Nach unserer Ankunft in New York, war er direkt zum Firmenplatz gefahren und hatte sich um das Problem gekümmert. Sein gesamtes IT-Team kümmerte sich darum, die Daten wiederherzustellen.

Ich hatte nie darüber nachgedacht, mit wie viel seine Position in Verbindung stand. Er musste sich ständig Sorgen machen, dass Angriffe auf die Server ausgeübt werden würden.

Wie mir das Internet verriet, war es nicht das erste Mal, dass sowas passierte. Bereits vor zwei Jahren war sowas geschehen, wonach sich die Sicherheitsbedingungen verbessert hatten. Scheinbar nicht genug.

Am nächsten Tag musste ich wieder an die Arbeit. Miss Brewer war damit beschäftigt, Ramon zu helfen, weshalb ich hinter die Rezeption musste.

Was hätte ich nur dafür getan, auch nur eine Woche lang einen festen Platz in dieser Firma zu haben und nicht ständig herumgeschoben zu werden, als wäre ich eine Schachfigur auf einem Brett.

Ich musste Mitarbeiter zur Abteilung durch lassen, Telefonate führen und Menschen, die sich auf dieser Etage verirrten, zu der richtigen schicken.

Einmal kam sogar eine Frau, um die achtzig Jahre, die bloß in den Supermarkt wollte. Wieso hatten die Security sie überhaupt durchgelassen?

,,Guten Tag", begrüßte mich ein Mann mittleren Alters. Ich setzte ein freundliches Lächeln auf und bat ihn zu mir rüber.

,,Was kann ich für Sie tun?", hakte ich nach und öffnete ein Register auf dem Computer vor mir. ,,Bell mein Name, ich muss zu Mister Hernandez." Überrascht sah ich ihn an: ,,Dann sind wir also schon zwei." Etwas verwirrt sah mich der Mann an, weshalb ich auflachte.

,,Zwei Menschen die Bell heißen und zwei Menschen, die zu Mister Hernandez müssen." Nun fing auch er an zu schmunzeln.

Er sah noch relativ jung aus, hatte allerdings schon einige graue Haare. Sein Lächeln war freundlich und ansteckend.

,,Sind Sie bei dem Meeting um zwei dabei?", forschte ich nach, woraufhin Mister Bell nickte, ,,Dann können Sie in der Lobby Platz nehmen, in ungefähr fünf Minuten ist der Saal bereit." Zufrieden setzte er sich.

Von dem ganzen Stehen in den High Heels bekam ich nicht nur unfassbare Fußschmerzen, sondern auch Rückenschmerzen.

Ungeduldig tippte ich Sachen auf der Tastatur vor mir ein. Ich konnte meine Pause kaum noch abwarten.

,,Mister Bell", ertönte die Stimme meines Freundes. Ich sah mich um und entdeckte ihn direkt neben der Rezeption. Er kam gerade aus dem Flur daneben.

Strahlend stand der Mann auf und gab Ramon die Hand.

,,Dann wollen wir uns mal das Problem ansehen", meinte Mister Bell und lief vor. Ich vermutete, dass es um das Problem mit den Daten ging und sah den beiden noch kurz hinterer.

Gerade als ich mich wieder konzentriert hatte, ertönte das Klackern von Absätzen.

,,Du musst mich retten!", ertönte die gequälte Stimme von Mila, ,,Du und Mister Hernandez, ihr macht zu viele Schlagzeilen! Allein in den letzten fünf Minuten sind dreißig online gegangen!" Das war viel.

Aus geweiteten Augen sah ich sie an. Sie klappte ihren Laptop auf und hielt ihn mir vor die Nase. Bei dem Anblick des Bildes, drehte sich mir der Magen um.

Das Bild hatte keine gute Qualität, da es von ganz weit unten geschossen wurde. Dementsprechend wurde stark herangezoomt.

Dennoch sah man Ramon weit oben in seinem Büro mit Hannah.

,,Das Bild muss alt sein", versuchte ich mir einzureden. ,,Es ist von heute! Sieh dir das Datum doch mal an." Nein, das wollte ich nicht glauben.

Ich schluckte den Kloß in meinem Hals herunter und sah Mila in die Augen, um dieses grässliche Bild nicht mehr anstarren zu müssen.

,,Aber ich bin heute den ganzen Tag hier gewesen und hätte sie doch gesehen!", meinte ich. ,,Und du denkst ehrlich, dass das hier das einzige Büro von unserem Boss ist? Er hat auf jeder fünften Etage eins und um zu denen zu kommen, muss man nur den Fahrstuhl nehmen."

Ich hörte Mila kaum, da es in meinen Ohren nur rauschte. Tief durchatmend, schloss ich die Augen und schüttelte leicht den Kopf.

Dafür gab es ganz sicher eine simple Erklärung. Eine Erklärung, die nicht lautete, dass Ramon noch an seiner Ex hing.

,,Emilia-", fing Mila an, doch ich stoppte sie. ,,Es sieht sicher anders aus, als es in Wirklichkeit ist." Damit konnte ich sie abwimmeln.

Vielleicht wollte ich mir auch einfach nicht eingestehen, dass er der Falsche war, vielleicht wusste ich aber auch einfach nur, dass dort wirklich etwas faul war.

Das ganze machte mir ziemlich zu schaffen. Die ständigen Gedanken an Hannah und der mögliche Kontakt zu Ramon, seine ständigen Telefonate.

Konnte nicht einmal eine Beziehung für mich gut laufen? Konnte Gott mir nicht ein einziges Mal jemanden schenken, der mich einfach nur liebte und all das ganz ohne Probleme und Komplikationen?

-

,,Und schon bin ich wieder zurück", lachte Mister Bell, als er an die Rezeption trat. Er wollte einen Termin für die nächste Besprechung mit Ramon.

Meine Laune war deutlich schlechter geworden und das schien sogar er zu merken. Deshalb fing ich an ein falsches Lächeln zu tragen, denn unsere Kunden sollten natürlich keinen falschen Eindruck bekommen.

,,Kind, dieses Lächeln ist ziemlich einfach zu durchschauen", verriet mir Mister Bell. Seufzend fuhr ich mir durch mein Haar.

In diesem Moment wollte ich einfach wieder ein paar Stunden Auszeit. Vielleicht würde ja ein Telefonat mit Reyna helfen?

,,Tut mir leid, Sie sollen nicht denken, es liegt an diesem Job", murmelte ich, ,,Es ist bloß-" ,,Wegen einem Mann." Ich sah ihn an und nickte. Ich kannte diesen Mann nicht und trotzdem wirkte er weise.

,,Opfere deine Kraft nicht für jemanden, bei dem es sich nicht richtig anfühlt", riet er mir, während ich den nächsten Termin auf einen Zettel aufschrieb und ihm aufmerksam zuhörte. Ich legte ihn auf dem Tresen ab und sah in seine Augen.

,,Mach es nur, wenn du dir sicher bist, dass es sich lohnen wird."

Wusste ich das? Wusste ich, dass es sich lohnen würde, meine Kraft für Ramon zu opfern? Nein. Und dennoch tat ich es.

Weil ich ihn liebte.

Jealousy | Band 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt