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Jungkook

Gestresst fuhr ich mir übers Gesicht. Das kann doch jetzt nicht sein Ernst sein. Mit einem Knopfdruck schaltete ich den Computer aus und machte mich auf den Weg in Richtung Keller. Da ich bloß meine Boxershorts und ein einfaches TShirt trug, war es dementsprechend kalt, als ich im Keller ankam.
Mit zitternden Händen suchte ich den Schlüssel heraus und schloss die Tür auf, nur um direkt Taehyungs Schluchzen zu vernehmen. Als sein Blick auf mich fiel, wie ich müde und verschlafen in der Tür stand, wischte er sich mit dem Handrücken die Tränen aus dem Gesicht.

Ohne etwas zu sagen ging ich auf ihn zu kniete mich vor ihn. „Leg dich auf den Bauch." befahl ich ihm, doch statt zu gehorchen schüttelte er nur mit dem Kopf. „Bitte nicht schlagen. Ich bin jetzt auch leise." wimmerte er, weswegen ich ihn verständnislos ansah. „Was redest du da Taehyung? Ich will mir nur deinen Rücken ansehen. Da scheint irgendwas wieder aufgegangen zu sein." Mit großen Augen sah er mich an und formte ein stummes Oh mit seinen Lippen, bevor er dem nachkam und sich auf den Bauch legte.

Trotz des schwummrigen Lichts konnte ich bereits das Blut in dem schwarzen Pulli erkennen weswegen ich den Pulli vorsichtig anhob, was Taehyung direkt leise wimmern ließ. So weit es ging schob ich den Pullover nach oben, wobei ich direkt erkannte, dass einige der Wunden wieder offen waren. Mit einem lauten Seufzen zog ich den Pulli wieder runter und richtete ich auf. Ungläubig sah mich Taehyung an, als ich ihm meine Hand entgegen streckte. „Komm mit." sagte ich bloß, was ihn dazu brachte tatsächlich nach meiner Hand zu greifen und sich an dieser nach oben ziehen zu lassen.

Langsam ging ich mit ihm aus dem Raum und zum zweiten Mal innerhalb weniger Stunden nach oben in meine Privaten Räume. Dort angekommen blieb ich vor der Badewanne stehen und ließ seine Hand los.
„Ausziehen. Ich komme gleich wieder." Mit diesen Worten drehte ich ihm den Rücken zu und begab mich an einen meiner Badezimmerschränke, um etwas Desinfektionsmittel und Verbandszeug aus diesen zu entnehmen. Ausgestattet ging ich wieder zu Taehyung der bereits vollkommen entkleidet in der Badewanne saß und seine Hände vor seinen Intimbereich hielt. Als wenn ich all dies noch nicht gesehen hatte.
Mit einer Hand ergriff ich den Duschkopf und stellte die Wassertemperatur auf eine angenehme Wärme, bevor ich diesen an den Rücken von Taehyung hielt, der wie vorhin leise anfing zu wimmern.

Mit der anderen Hand fuhr ich vorsichtig über seine Haut um das verschmierte Blut von seinem Rücken zu waschen. Fertig mit der Prozedur griff ich ihm unter die Arme und zog ihn wieder auf die Beine, wodurch er vor Kälte zitternd nun dort stand. Anders als zuvor gab ich ihm nun selbst das Handtuch in die Hand, sodass er sich selbst abtrocknen konnte und ich mich um die Vorbereitung für die Verbände kümmern konnte.
„Tut mir leid" hörte ich es irgendwann von hinten und drehte mich fragend um. „Was?" fragte ich nochmal nach und sah den Jungen, der nun mit einem Handtuch um die Hüften vor der Badewanne stand, an.

„Tut mir leid, dass ich dich geweckt und deine Sache vollgeblutet habe. Ich wollte das wirklich nicht." flüsterte er zum Schluss und hatte deutlich Schwierigkeiten seine Tränen zurück zu halten.
Nicht darauf eingehend griff ich nach seinem Handgelenk und zog ihn zum Waschbecken wo ich ihn auf einen hohen Hocker setzte, mir seinen geschunden Rücken zugewand. „Hast du sie aufgekratzt?" fragte ich Taehyung, während ich eines der Tücher mit Desinfektionsmittel befeuchtete. „Ich weiß es nicht. Ich bin wach geworden weil es so sehr wehgetan hat." nuschelte er und senkte seinen Kopf.

Auch wenn er es nicht sah nickte ich mit meinem Kopf und fing an die Wunden von den Fusseln des Pullis zu befreien, wozu ich das desinfizierte Tuch benutzte. Nebenbei bekam ich mit wie sich Taehyung immer wieder die Tränen aus dem Gesicht wusch.
Nachdem ich fertig mit dem desinfizieren der Wunden war verteilte ich noch eine Salbe auf seinem Rücken, die den Schmerz lindern und zur Wundheilung beitragen sollte. „Arme hoch." gab ich in einem eher befehlenden Tonfall an, weshalb er diesem sofort nachkam und wenn auch unwohl seine Arme hob.

Mit schnellen geübten Bewegungen legte ich den Verband um seinen Oberkörper und befestigte diesen zuletzt mit zwei Klebestreifen. „Danke" murmelte der jüngere während er seine Arme wieder senkte. Ich gab jedoch nur ein leises Brummen von mir und ging zu meinem Schrank um ihm eine kurze Shorts zu geben und setzte mich danach auf mein Bett. „Ähm ich...kriege ich noch ein Shirt oder so? Ich will mich nicht beschweren, aber im Keller ist es doch sehr kalt." fragte er leise und sah in meine Richtung.

Seufzend stand ich auf und suchte nach einem neuen alten Pulli von mir den ich auch kurze Zeit später fand und Taehyung überreichte. Diesen zog er sich direkt über und folgte mir anschließend zurück in den Keller.
Jedoch beschloss ich ihn nicht zurück in seinen alten Raum zu bringen, sondern ihn in einem der Räume unter zu bringen, die ein normales Bett besaßen.
Warum ich das tat wusste ich nicht so genau. Er hatte es eigentlich nicht verdient nachdem was er alles verursacht hat. Jedoch würde es mir am Ende nichts bringen wenn er an irgendeiner Infektion starb , die er sich in diesem Kellerraum definitiv zuziehen würde.
Fragend sah mich Taehyung an, als wir vor solch einem Raum stehen blieben und nicht zu seinem alten zurück gingen.

„Das ist dein neues Zimmer Taehyung. Lass mich meine Entscheidung bitte nicht bereuen, dass ich dich in ein besseres Zimmer gebracht habe." sprach ich zu ihm ohne jegliche Emotion, als er ungläubig in den Raum mit einem großen und augenscheinlich bequemen Bett blickte.
Andächtig schüttelte er den Kopf und trat auf das Bett zu um sich auf dieses zu setzten. „Wenn was sein sollte, drückst du auf den Knopf da am Bett. Das Badezimmer ist hinter der Tür dort samt Shampoo, Duschzeug und Zahnbürste mit Zahnpasta. Wenn du dich benimmst kannst du hier bleiben. Solltest du sowas wie gestern nochmal versuchen solltest du dir im Klaren darüber sein, dass es definitiv nicht gut für dich endet und die Bestrafung von heute nichts im Gegensatz dazu sein wird. Ich hoffe ich habe mich klar ausgedrückt. Schlaf jetzt. Wir sehen uns morgen."

Mir diesen Worte ging ich aus dem Raum und zog die Tür hinter mir zu. Die Tür hatte, wie die vorherige Tür, auch keinerlei Türklinke oder ähnliches, weswegen ich mir in dem Moment das Abschließen Sparte.
Lange gähnend machte ich mich wieder auf den Weg nach oben um mir nun endlich den Schlaf zu holen den ich mehr als nur verdient hatte.

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Love youuu💜
~El💜

stockholm syndrome k.th.x.j.jk. Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt