Jungkook
Hilflos sah ich auf den zitternden Jungen vor mir. Er erkannte mich nicht. Warum erkannte er mich nicht?
Vorsichtig machte ich einen weiteren Schritt auf ihn zu und breitete meine Arme aus.
„FASSEN SIE MICH NICHT AN. NEIN." ich schreckte zurück und ließ die Arme sinken, während ich realisierte was los war. Er hatte Angst. Angst vor mir.
Was sollte ich bloß tun? Er wird mich ihn nicht anfassen lassen, das war mir klar. Nicht bis er realisierte, dass ich vor ihm stehe.
„JUNGKOOK .HILF MIR BITTE." seine Worte rissen mich aus meiner Starre und ich ließ mich langsam auf meine Knie nieder, sodass ich, sollte er in meine Richtung sehen, auf einer Augenhöhe mit ihm war.
„Taehyung? Ich bin's...Jungkook. Ich tue dir nichts. Ich bin hier, ja? Ich gehe nicht ohne dich, versprochen. Ich bleibe so lange hier, bis...bis du mich erkennst. Erst dann gehen wir zurück nach Hause, wir zusammen. Ich lasse dich hier nicht zurück! Sieh mich bitte an, hab keine Angst. Es ist vorbei. Er kann dir nichts mehr tun. Lass mich dir bitte helfen." redete ich langsam auf ihn ein.Vorsichtig drehte er den Kopf in meine Richtung und nun verstand ich weshalb er mich nicht erkannte. Seine Augen starrten leer in meine Richtung, keine Regung in seinen Pupillen. Seine Augen waren in eine Art Schockstarre verfallen und daher sah er nur alles verschwommen.
„Jungkook? Wo...wo bist du?" fragte er gebrochen, mit zitternder Stimme.
„Hier. Direkt vor dir. Siehst du? Ich hebe grade meinen Arm." seine Augen folgten meiner Armbewegung, bevor sie sich wieder auf mein Gesicht legten.
„Versprochen?" nur gehaucht kamen diese Worte aus seinem Mund.
„Versprochen. Komm zu mir, wenn du bereit bist. Ich warte, egal wie lange du brauchst." bot ich ihm an und vorsichtig begann er sich aus seiner verkrampften Haltung zu lösen.Zögernd streckte ich ihm meine Hand entgegen, nach der er mindestens genau so zögerlich griff und sich an ihr festkrallte, da sie gerade der einzige Halt war, den er hatte. An meinem Arm entlang tastete er sich weiter an meinen Körper, bis er förmlich in meinem Schoß saß und vorsichtig seinen Kopf auf meiner Schulter ablegte, wobei er sein Gesicht in meiner Halsbeuge bettet.
Zittrig atmete ich ein und aus, versuchte möglichst ruhig zu bleiben, obwohl meine Intention eher dahin ging, den zerbrechlichen Jungen in meine Arme zu schließen und ihn an meinen Körper zu drücken.
Doch die schwachen Arme die sich plötzlich um meinen Oberkörper legten und den wieder zitternden Körper an mich drückten, nahmen mir die Entscheidung ab. Sanft legte ich meine Arme ebenfalls um den dünnen Körper des Jüngeren, bevor seine schluchzende Stimme erklang, die mir die Tränen in die Augen trieb.
„Jungkook. Ich...ich hatte solch eine Angst." er weinte, drückte seinen zierlichen, leicht kalten Körper eng an meinen, um sich zu wärmen, um meine Wärme zu spüren.„Ich hatte so eine Angst um dich Taehyung. Ich dachte ich könnte dich nicht mehr retten." hauchte ich weinerlich in seinen dichten, leicht lockigen Haarschopf. Ich hatte ihn wieder. Konnte ihn lebend in meinen Armen halten und ihm zeigen, dass ich da war, dass ich ihn nicht allein gelassen habe.
Uns leicht hin und her wiegend flüsterte ich ihm beruhigende Sachen ins Ohr. „Shhhh ich bin ja da." „Es kann dir nichts mehr passieren."
Nach einigen Minuten löste sich sein Kopf aus meiner Halsbeuge und seine Augen blickten tief in meine. Zittrig hob er seine Hände und legte diese an meine Wangen, wo er die Tränen von diesen strich.
„Kannst...kannst du mich wieder sehen?" innerlich hoffte ich, dass er zwar mich sehen konnte, aber nicht das was sich hinter meinem Rücken befand. Denn dort lag immernoch die Leiche, des Mannes, der der Ursprung unseres beiden Leidens in dieser Situation war. Doch Taehyung nickte nur und legte ein sanftes Lächeln auf seine Lippen, bevor er seine Stirn an meine legte und mit zitternder Stimme fortfuhr.„du glaubst mir garnicht, wie erleichtert ich gerade bin. Bitte...bring uns zurück nach Hause. Ich möchte nicht länger als nötig an diesem Ort bleiben."
Nach außen und innen hin lächelnd nickte ich, griff mit meinen Händen unter seine Oberschenkel und richtete mich mit ihm in meinen Armen auf, doch seine sanfte Stimme und der bedrückende Blick in seinen Augen ließ mich inne halten.
„Jungkook? Was ist mit Namjoon? Ist...ist er-?" schnell schüttelte ich meinen Kopf.
„Er wird es schaffen, es sind keine Organe verletzt worden." antwortete ich schnell, wodurch sich ein erleichtertes Lächeln auf seine Lippen legte, bevor er seine Augen schloss und seinen Kopf wieder auf meiner Schulter ablegte, bevor ich unseren Heimweg antrat.
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Heute mal zwei kürzere Kapitel, da ich es zeitlich nicht anders geschafft habe.
Passt aber eigentlich ganz gut mit der unterschiedlichen Sicht der beiden.
Hoffe es hat euch gefallen. 💜~El💜
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stockholm syndrome k.th.x.j.jk.
Fanficthe situation when a person who has been taken prisoner starts to like or trust the person or people who have taken them. taekook -boyxboy -smut -some kind of fluff Start:29.01.2022 Ende:30.10.2022 Update: Sonntag; Mittwoch (sideship: k.nh.x.k...