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Die Tür ist am nächsten Tag offen als Ich sie zu öffnen versuche. Aber Calden ist nirgends auf dem Gang zu sehen.
Langsam schleiche ich vorwärts, immer weiter bis ich an der Treppe ankomme. Ich lausche, doch höre nichts.

Einen Moment lang glaube ich, hier vollkommen alleine zu sein, aber dann greift jemand nach meiner Schulter. Ich schreie erschrocken auf.

"Oh tut mir leid. Ich wollte sie nicht erschrecken.", lächelt mich Calden an als ich ihn ansehe. In der Hand hat er Badetücher. "Ich dachte sie möchten vielleicht zum Pool?"

Mist.

Eigentlich will ich nicht zum Pool und eigentlich will ich hier einfach nur weg, aber unter seinen wachsamen Augen wird das fast unmöglich. Ich muss ihn erst irgendwie ablenken, notfalls außer Gefecht setzen.

"Klingt gut", lüge ich und lasse ihn vor gehen.

Er breitet die Tücher auf den Liegen aus und entschuldigt sich kurz ins innere des Hauses, was mir genügend Zeit gibt einmal tief die frische, klare Luft einzuatmen und mich auf das wesentliche zu besinnen. Auch wenn das hier - unter Voraussetzung der Abwesenheit meines Vaters - fast idyllisch und paradiesisch ist, hält mich nichts hier.

Mit einem Tablett voller Cocktails kommt Calden zurück und lächelt. Irgendwie wirkt er immer ausgeglichen und freundlich, der typische Sunnyboy. Er bietet mir einen Cuba Libre an, ehe er das Tablett abstellt.

Gerade als ich das Glas an meine Lippen führe entledigt er sich seiner Hose und seines Shirts, was zur Folge hat das ich mich verschlucke. Die Narbe auf seiner trainierten Brust hebt sich farblich vom Rest seiner Haut ab. Man könnte sagen ; er ist perfekt.

Er bemerkt zwar daß ich ihn anstarre, kommentiert es aber nicht und springt stattdessen in den Pool.

"Oh mein Gott...", murmle ich als er wieder auftaucht. Dieser Typ kann unmöglich kein Model sein.

Moment... Was ist bloß in mich gefahren? Man sollte mich ohrfeigen, das ich mich wie eine laufige Hündin aufführe aber ich rede mir ein dass das womöglich meine Art der Bewältigung ist, um über den Verrat von Keaton und die ständigen Enttäuschungen meines Vaters hinweg zu kommen. Und da passiert es wieder...

Keaton.

Er hat sich in meinen Kopf geschlichen und eingenistet als sei er ein Parasit. Mich davon zu erholen wird unmöglich, wenn ich nicht sofort anfange. Schnell schäle ich mich aus meinen Klamotten, ehe ich ohne darüber noch einmal nachzudenken ins Wasser springe. Die leichte kühle tut unglaublich gut auf der Haut und als ich wieder auftauche beobachtet Calden mich fast lüstern... Zumindest empfinde ich seinen Blick als genau das ; leicht erregt.

"Tut gut, hm?", versuche ich die unangenehme Stille zu unterbrechen und ernte dafür nur Blicke. Hat Calden etwa verlernt zu sprechen?

Er schwimmt auf mich zu und zieht mich, um das letzte bißchen an Distanz zu überbrücken, an sich heran. Der Duft von Zitronen strömt in meine Nase als ich seinen Geruch in mich aufnehme.

"Lass es mich versuchen... OK!?", flüstert er und senkt seinen Kopf. Ich antworte nicht, sondern warte was geschieht. Seine Lippen berühren vorsichtig meine, seine Hände legen sich auf meine Hüften. Der Kuss ist vorsichtig, fast so, als wäre ich zerbrechlich, bis ich ihn erwidere.

Calden lächelt als er mich ansieht und los lässt, steigt aus dem Wasser und hilft mir es ihm gleich zutun. Auf einer der Liegen lasse ich mich nieder und Calden folgt mir. Seine Augen ruhen auf meinem Gesicht während er die nassen Strähnen zur Seite schiebt und mich dann mit dem Mund erobert. Fast automatisch öffne ich die Beine, lasse zu das er sich dazwischen legt und genieße das langsame schlagen seiner Zunge gegen meine.

Eigentlich sollte es mir nicht gefallen, aber das tut es. Irgendwie. Es fühlt sich anders an als bei... Nein. Jetzt an ihn zu denken, in diesem Augenblick, ist absolut das schlechteste was ich machen kann. Calden tastet meinen Bikini ab, will mir das Oberteil abstreifen, doch ich weine bereits.

Es fühlt sich widerlich an jemanden zu verraten, obwohl dieser jemand einem das Herz gebrochen hat. Was Keaton und ich hatten war einmalig und mit aller Macht versuche ich die Gedanken an ihn zu verdrängen, egal wie schmerzhaft es gerade ist.

"Alles okay?", flüstert Calden und stoppt sein Vorhaben. "Ich kann aufhören wenn du nicht willst... Sag mir das du mich willst... So wie ich dich..."

Es fühlt sich an als würde ich ersticken als ich lauter schluchze. Ich kann es nicht aufhalten.

Das klicken eines Spannschiebers zerreißt fast bedrohlich die Luft. Calden und ich schauen fast zeitgleich in die Richtung aus der das Geräusch ertönt...

Und starren in den Lauf von Keaton's Waffe.

K I N G × Geliebter FremderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt