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Ich wache auf.
Die Vögel zwitschern vor meinem Fenster, die Sonne erhellt mein Zimmer. Irgendwas ist anders. Aber ich weiß nicht was es ist.

Mit einem letzten gähnen strecke ich mich und spüre einen leichten Schmerz, dann kommen die Erinnerungen vergangener Nacht wieder hoch. Es war... Ich kann es nicht beschreiben. Aber Keaton King, er ist wie eine Droge. Eine Droge, von der ich nur schwer los komme.

Ich gehe ins Bad, werfe die Dusche an und ziehe das bißchen was ich noch trage aus. Der heiße Strahl liebkost mich, als ich in die Dusche trete und ich genieße es, lässt es mich doch vollends aufwachen.

Letzte Nacht war kein Traum wird mir bewusst, es war keine Einbildung. Er hat sich in mein Zimmer geschlichen und der Sex war... Wahnsinnig gut.

Ich beginne mich zu waschen, gleite über meine Haut, meine Brüste, bis hinunter zwischen meine Beine und stelle fest, schon wieder feucht zu sein.

Reicht ein Gedanke an Keaton damit das passiert?

So etwas ist mir noch nie passiert. Bisher habe ich Sex zwar auch genossen, besonders die Orgasmen, doch ich habe es eher als Waffe eingesetzt und nie als etwas anderes betrachtet.

Ich beiße mir auf die Lippe während ich mich selbst streichle, fahre meine harten Nippel nach, wandere tiefer und tiefer, bis zu meinem Kitzler... Den ich hart bearbeite. So hart, das mir fast die Beine weg knicken, als ich komme.

Wie auf Drogen, mit vernebelter Sicht und vernebelten Gedanken beende ich die Dusche und streife mir einen Mantel über.

Allmählich funktioniert mein Hirn wieder wie es soll, also wähle ich im Kleiderschrank etwas... Aufreizendes um Keaton den Tag zu versüßen.

Das Kleidchen mit den Spaghetti Trägern eignet sich hervorragend und schlägt sogar zwei Fliegen mit einer Klappe;
Der kurze Rock und der weite Ausschnitt lassen keine Fantasie offen und gleichzeitig ist es perfekt geeignet für einen sommerlichen Tag wie heute.

Nachdem meine Haare trocken sind ~ sie fallen mir glatt über die Schultern ~ spaziere ich aus meinem Zimmer, grüße jeden, dem ich begegne freundlich, was mir einen irritierten Blick von einigen einbringt und laufe zur Küche.
Mit zwei Kaffeebechern bewaffnet suche ich Keaton, der mitten im Garten etwas abseits steht und telefoniert... Er steht mit dem Rücken zu mir, sodass er mich nicht kommen sieht.

"Du machst doch Witze, oder? Verdammt... Nein! Das ist ein beschissener Plan...", dann lauscht er was die Gegenseite sagt, ehe er weiter spricht. "Ja ich weiß was alles davon abhängt, natürlich. Es ist nur... Es ist komplizierter als ich dachte."

Plötzlich dreht er sich rum und seine Augen weiten sich kaum merklich als er mich entdeckt.

"Hör zu ich muss auflegen."

Wachsam beobachtet er mich und für einen Moment scheint es als hätte ich ihn erwischt. Aber wobei?

"Ist alles in Ordnung?", frage ich und lege die Stirn in Falten.

Mit den Händen auf den Hüften steht er da, in seinem weißen Hemd und der dunklen Hose, was für mich mittlerweile schon so etwas wie sein Markenzeichen ist und betrachtet mich. Fast wehmütig blickt er drein, sammelt sich aber schnell und nickt.

"Ja, es... Alles in Ordnung. Nur eine kleine Unstimmigkeit mit jemandem meiner Familie.", antwortet er und kommt auf mich zu.

Mit einem Mal merke ich, daß ich fast nichts über ihn weiß. Wir haben bisher immer nur oberflächliche Gespräche geführt. Hat er Geschwister? Wo lebt er, wenn er nicht dafür sorgt daß ich in Sicherheit bin? Was tut er in seiner Freizeit?

Ich reiche ihm den Kaffee und versuche alle Gedanken ab zu schütteln. Wir haben uns gerade aneinander gewöhnt und kommen gut aus, das darf gerne so bleiben. Ich will nichts riskieren und einen Streit vom Zaun brechen, der diese Harmonie zerstört.

"Isabella, hör zu. Ich..", murmelt er schließlich, aber ich unterbreche ihn mit erhobener Hand.

"Izzy, Keaton. Nenn mich Izzy."

"Izzy,", haucht er, "ich würde dich heute Abend gerne zum Essen ausführen, wenn du nichts anderes vor hast..."

Skeptisch sehe ich ihn an, hat mein Vater doch klare Anweisungen gegeben... Aber haben wir diese nicht bereits sowieso schon gebrochen?

Ich lächle und nicke.

"Ich würde gerne mit dir essen gehen. Sag einfach was du möchtest und ich trage es der Haushälterin auf zu kochen.", antworte ich, doch damit ist er nicht zufrieden.

"Ich meine außerhalb... Ich kenne einen guten Mexikaner, ein kleines Restaurant. Wir wären nicht lange weg, versprochen."

Sein fast flehentlicher Ausdruck bringt mich ins schwanken. Ich beschließe meine Waffe zur Sicherheit mitzunehmen.

"Na gut, okay. Solange du an meiner Seite bist, wird sowieso nichts passieren, oder?", frage ich leicht nervös.

Es dauert einen Moment, bis er antwortet. Seine Lippen sind zu einer schmalen Linie verzogen und für den Bruchteil einer Sekunde glaube ich, in seinen Augen so etwas zu sehen, doch ehe ich es benennen kann, ist es weg.

"Du bist nirgends sicherer.", flüstert er und tastet nach meiner Hand.

Die Berührung fühlt sich fremd, und gleichzeitig so gewohnt an und diesmal weiß ich, daß es nicht nur die körperliche Anziehung ist, die mich jedesmal in seine Arme treibt,... Nein.

Es ist viel schlimmer.

Ich habe mich in Keaton verliebt.

K I N G × Geliebter FremderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt