6. Kapitel

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Als sie sich vom Tisch erhob drückte sie Severus einen Zettel in die Hand. Unauffällig entfaltete er die Notiz und las:

Kommst du nach dem Abendessen zu mir?

Er musste sich ein Lächeln verkneifen. Bisher war sie nach dem Essen immer zu ihm geschlichen, mit der Erklärung das sie nicht so gerne jemanden in ihr Zimmer einlud. Für Severus war das kein Problem gewesen, weshalb er sich jetzt nur noch mehr freute da sie ihm anscheinend soweit vertraute das sie ihn in ihr Zimmer ließ. Stum faltete er den Zettel wieder zusammen, steckte in in eine Innentasche seines Mantels und setzte sein Essen fort als wäre nichts gewesen.

Sirius tauschte mit Remus immerwieder undeutbahre Blicke aus. Irgendetwas verheimlichtete ihm seine Tochter. Hatte es etwas mit Snape zutun? Oft genug hatte er seiner Tochter eingeschärft, das sie sich von Snape fern halten sollte. Wobei die zwei gut zusammen passen würden, immerhin waren sie beide hässlich, dumm und hatten keine Freunde. Bei diesen Gedanken schlich sich ein Grinsen auf sein Gesicht.

Als Snape ihn grinsen sah, runzelte er die Stirn. Was war den mit dem schon wieder falsch?! Unauffällig so das Black es nicht bemerkte, verschaffte er sich mithilfe von Legilimentik Zugang zu seinen Gedanken. Als er sich wieder aus seinem Kopf zurück zog, waren seine Gedanken voller Mordlust. Was war er bitte für ein Monster von Vater?! Wie konnte er diese wunderschöne und kluge junge Frau so behandeln? Er wollte ihn am liebsten foltern bis er um seinen Tod bettelte. ' Tief durchatmen, Severus! Niemanden umbringen!'
Er erhob sich. Keine Sekunde länger wollte er mit diesen Menschen/Monstern an einem Tisch sitzen.

Als er die weiße Tür zu ihrem Zimmer erreichte wollte er gerade klopfen aber die Tür war bereits geöffnet. Langsam betrat er das Zimmer seiner Prinzessin. Es sah genauso aus wie das Mal davor, nur das auf dem Schreibtisch viele Pergamente unordentlich verstreut waren. Neugierig ging er auf den Schreibtisch zu und besah sich die Pergamente. Auf jedem einzelnem waren Notenlinien zusehen. Darunter standen Texte. Über den Noten waren Anmerkungen wie: langsamer, Wiederholung,... Daneben war ein aufgeschlagenes Notizbuch, indem einige Liedtexte standen. Der Rand der Seite war mit Notizen, Verbesserungen, Anmerkungen und durchgestrichenen Wörtern übersät. Ganz unter auf jedem Pergament standen Namen. "Jedes Mal wenn ich traurig bin schreibe ich weiter. Fast schon traurig wie viele es sind...", bemerkte plötzlich eine sanfte Stimme hinter ihm. Leicht zuckte er ertappt zusammen. Allerdings schien sie nicht wütend darüber zu sein das er unerlaubt ihre Sachen angesehen hatte. "Spielst du mir ein Stück vor?" Severus wusste selbst nicht wieso er das gefragt hatte und irgendwie bereute er es schon gefragt zu haben da sie denn Blick abgewand und kräftig geschluckt hatte. Gerade als er sich entschuldigen wollte, meinte sie: "Nagut, ich kann aber nicht besonders gut spielen." Dann nahm sie sich ein Pergament vom Schreibtisch, machte den Raum mit einem Zauber schaldicht, setzte sich auf den Klavierhocker und deutete ihm sich auf den Schreibtisch Stuhl zu setzten, was er nach kurzem Zögern auch tat. Dann begann sie zu spielen.

Und Himmel, dass war das schönste was er je gehört hatte. Die sanfte Melodie, ihre eleganten Bewegungen beim Spielen. Ihre Augen waren geschlossen, ihr Kopf leicht in den Nacken gelegt und ein Fuß auf dem Pedal. Sie sah aus wie eine Göttin und durch diese atemberaubende Melodie, glaubte er zu träumen. Aber selbst wenn er wollte nie wieder aufwachen. Wieder einmal war er in einer anderen Welt. In einer Welt die nur ihm und ihr gehörte. Wollte sie endlich seins nennen können, wollte das sie niemanden außer ihn mehr ansah, wollte das sie zu ihm kaum wenn es ihr nicht gut ging. Er war blind vor Liebe, wollte es auch sein, doch wollte das sie ihm seine Sehfähigkeit zurück gab. Sein Körper spielte verrückt, er konnte nicht mehr klar denken und er verlor seinen Verstand. Und doch: Er liebte es, Er liebte sie.

Als das Lied zuende war, folgte noch eins und noch eins und noch eins...

Innerlich verfluchte er Albus, als er auf die Uhr blickte. Dieser hatte für den heutigen Abend nämlich eine Ordenssitzung angekündigt, welche in einer viertelstunde beginnen würde.

Amina schloss gerade ihre Zimmertür, nachdem sie sich von Severus verabschiedet hatte. Das war das erste Mal das sie jemandem etwas vorgespielt hatte und war mehr als überrascht das es ihm gefallen hatte. Sie entschloss sich zu duschen bevor sie ins Bett gehen wollte. Sie nahm sich einen Nachthemd aus dem Schrank und ging ins Bad, welches an ihr Zimmer angrenzte.

 Sie nahm sich einen Nachthemd aus dem Schrank und ging ins Bad, welches an ihr Zimmer angrenzte

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( Den gleichen Fabgeschmack wie Snape😅)

Im Bad zog sie sich aus und stieg in die Dusche. Das warme Wasser tat gut, wie es auf ihren Körper plätscherte. Sie selbst fand sich nicht gerade schön. Ihren Körper zierten bereits einige Narben und blaue Flecken. Sie besaß durchaus weibliche Kurven, aber das eher zu ihrem Leidwesen. Es war egal was sie anzog oder tat, denn die Schüler in Hogwarts hatten sie zur Schlampe erklärt. Vorallem Parkinson, Zabini und ihre Klicke, machten sie die ganze Zeit fertig.

( ❗Ab hier eine Warnung! Es geht in diesem Kapitel um Selbstverletzung! Für wenn das zuviel ist kann das restliche Kapitel überspringen❗)

Eine Träne floß ihre Wange hinab. Sie ließ sich kraftloses auf den Boden sinken. Sie schrie ihren Schmerz hinaus, bekam Schnapatmung und ihre Sicht verschwam. Der ganze Schmerz war ihrgentwann zu viel geworden, sie hatte zum Messer gegriffen und versucht den seelischen Schmerz mit Körperlichem zu verdecken. Es war eine Sucht geworden. Doch jedesmal wenn sie versuchte aufzuhören kam neuer Schmerz hinzu. Ihre einzige Freundin Luna Lovegood, nannte sie Prinzessin, doch das war sie nicht. Sie war keine Prinzessin, nur eines der Mädchen die selbst mit Tränen in den Augen lächelte. Das Mädchen das gefragt wurde: "Wie geht es dir?" Und jedesmal antwortete: "Gut" denn wenn sie sagte wie es ihr ging fragten sie "warum"? Aber das könnte sie nicht sagen. Deshalb sagte sie einfach gut. Es fiel nie jemandem auf.

Ihre Hand griff nach dem Messer, welches bereits neben ihr lag. Sie wollte einfach kurz die Schmerzen vergessen. Ihren Unterarm zierten bereits einige Narben, einige waren schon verblasst, andere ganz frisch. Die Klinge zog einen geraden strich und Sekunden später vermischten sich Tränen mit Blut, Wasser und Schaum....

Eine zweite Chance mit einer Black - Severus SnapeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt