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Ardy

"Guck mal, wie wäre es, wenn wir dieses Sofa nehmen und dann die schwarzen Tische dazu.", schlug ich Taddl vor.
"Ist keine schlechte Idee."
Wieder saßen wir auf seinem Bett vor dem Laptop und schauten uns verschiedene Möbel an.
Taddl und ich hatten uns entschlossen die ungenutzten Räume alle zu verbinden um dann daraus eine Chillout Area zu machen. Falls man mal kurz weg will von der lauten Musik. 
"Bauen wir noch eine Theke mit rein?", fragte ich ihn.
"Auf jeden Fall, wenn der Platz dann da ist. Müssen wir schauen, wie groß er ist, wenn die Wände dort weg sind."
Ich schaute auf mein Handy und sah, dass ich eine Sprachnachricht von Ilja hatte.
"Ilja hat geantwortet.", informierte ich Taddl.
Ich hatte ihn gefragt wer die junge Dame war, mit der er gestern Nacht verschwunden ist.

Ilja
"Boah Bro, das nächste Mal, wenn ihr mich dabei beobachtet dann warnt mich vor man. Es war wie in nem schlechten Film. Wir sind zu ihr und dann bin ich aufgewacht neben ihr und musste fast kotzen. Und das nicht wegen der Pille die ich mir zuvor eingeworfen habe. Sie war ja mal sowas von hässlich. Keine Ahnung was ich mir dabei gedacht habe. Und fragt mich nicht, wie sie im Bett war. Ich nämlich keine Ahnung mehr. Auf jeden Fall, hab ich mich jetzt rausgeschlichen und muss erstmal duschen gehen, weil stinken tat es in dem Haus auch wie auf ner Müllhalde. Und ihren Namen hab ich übrigens auch vergessen. Vielleicht auch besser so. Ich hoffe nur, dass das keine wird, die denkt, dass es war ernstes wird.... Obwohl... so wie die aussah, denkt sie das bestimmt. Wenn ich noch ihren Namen wüsste, würde ich jetzt gucken ob ich ihre Nummer eingespeichert habe und die löschen.
Aber nachher lösche ich ne falsche Nummer und das will ich auch nicht. Nicht, dass ich die Nummer von nem heißen Mädel lösche und sie dann nie wieder anschreiben kann.....
Ich glaub ich schließ mich nem Kloster an und werde keusch. "

Taddl und ich lachten die ganze Zeit, während wir uns seine Sprachnachricht anhörten, die eher wie ein Podcast war, weil sie so lang ging.
"Wir haben sonst immer Wetten untereinander abgeschlossen ob Ilja ein hübsches oder hässliches Mädel hatte.", lachte ich.
"Echt? Ihr seid ja tolle Freunde."
"Muss er mit leben."
"So eine Wette gab es doch bestimmt auch über dich oder?", fragte Taddl grinsend.
"Nein, wieso?"
"Hätte ich jetzt gedacht. Du warst doch auch so ein Aufreißer."
"Unrecht hast du nicht. Aber ich hab es eher diskret gemacht. Und ich war ja auch ne zeitlang nicht da. Aber es gab ne Wette über uns beide."
"Über uns?"
"Ja. Wie lange wir zusammen sein werden. Also eigentlich hat keiner von meinen Leuten geglaubt, dass aus uns was Ernstes wird."
"Ganz ehrlich? Ich hätte früher auch nicht gedacht, dass wir mal zusammenkommen."
"Ich auch nicht. Ich wollte dich nur ins Bett kriegen."
"Ja, ich weiß.", sagte Taddl.
"Aber, nachdem ich dich einmal hatte, konnte ich nicht wieder ohne dich. Du machst süchtig.", sagte ich leise und kletterte auf seinen Schoss um ihn zu küssen.
"Tue ich das, ja?"
"Und wie. Du schmeckst gut."
Meine Zunge wanderte zu seinem Hals, während meine Hand seinen Schritt knetete.
Ich genoss sein leises, unregelmäßiges Stöhnen. Dann drückte ich ihn ins Bett, hob sein Shirt etwas hoch und verteilte dort mehrere Küsse. Im selben Moment öffnete ich seine Hose und zog diese, mit der Boxershorts hinunter.
Ich ging wieder zu ihm hoch, küsste ihn und bewegte meine Hand an seinem Glied langsam auf und ab.
"Wir sind alleine, richtig?", fragte ich flüsternd.
"Ja.", keuchte er.
"Dann will ich dich stöhnen hören. Zeig mir, wie sehr du meine Berührungen genießt."
Ich ging wieder runter zu seinem Schritt. Meine Zunge fuhr über seine Erektion, bevor ich sie vollends in den Mund nahm. Erst bewegte ich mich langsam und quälend. Ich wollte ihn damit nur ein bisschen ärgern.
Doch als ich das heisere Stöhnen aus seiner Kehle hörte, wollte auch ich mehr. Also wurde ich schneller in meinen Bewegungen, saugte an seiner Erektion. Dabei schaute ich hoch um seinen Blick zu sehen. Er hatte die Augen geschlossen und den Kopf in den Nacken gelegt.
Fuck, ich könnte mir diesen Anblick Stunden angucken.
Ich wurde wieder etwas langsamer, dann wieder schneller.
Sein Stöhnen war unregelmäßig und wurde immer lauter.
"Fuck...", stöhnte er. "Ardy..."
Ich liebte es, wenn er meinen Namen stöhnte. Und dann er kam in meinem Mund. Ich schluckte es runter und wischte mir über den Mund.
"Du bist böse. Du hast geflucht.", sagte ich grinsend und legte mich auf seine Brust.
"Das ist deine Schuld. Du machst mich zu so einem bösen Menschen. Wegen dir komme ich in die Hölle."
"Du kommst sowieso in die Hölle, weil du auf Männer stehst."
"Hast auch wieder recht."
"Baby?"
"Hm?"
"Ich liebe dich."
Taddl fing an zu lächeln. "Ich liebe dich auch."
"Ich bin froh, dass wir uns kennengelernt haben. Ohne dich, wäre ich jetzt wahrscheinlich Drogensüchtig unter irgendeiner Brücke."
"Ach quatsch. Aus dir wäre trotzdem was geworden."
Das glaube ich zwar nicht, wollte ihm jetzt aber auch nicht widersprechen. Viel zu sehr genoss ich den Moment, in dem ich einfach in seinen Armen lag und mich sicher fühlte.
"Ich hoffe das mit uns geht nie zu Ende.", sagte ich leise, doch er verstand es.
"Wird es nicht. Versprochen."

(...)

Ich kniete neben dem Grab meiner Mutter und schaute mir die neuen Blumen an, die ich ihr soeben gebracht hatte.
"Und er hat mich gefragt ob wir zusammenziehen wollen. Ich bin mir echt unsicher, was das angeht. Aber ich habe lange drüber nachgedacht. Fast jede Nacht und ich glaube ich will das auch."
Ich mochte diese Stille auf dem Friedhof, wenn sonst keiner da war.
"Mom? Weißt du noch, als du mir gesagt hast, dass ich irgendwann auch den richtigen Menschen finden werde? Ich hab dir das nie geglaubt. Aber jetzt weiß ich was du meinst....
Er ist der Richtige."
Ich machte eine kurze Pause und stellte mir das Gesicht meiner Mutter vor und was sie nun sagen würde. 
Wahrscheinlich sowas wie: "Hab ich dir doch gesagt. Irgendwann erwischt es auch dich."
"Ich wünschte du würdest ihn richtig kennenlernen. Aber ich verspreche dir, dass ich auf ihn aufpassen werde und ihn nicht so schnell loslasse....
Und er wird auch auf mich aufpassen. Das weiß ich."
Langsam stand ich auf und schaute nochmal auf den Grabstein.
"Hab dich lieb, Mama."
Dann ging ich wieder in Richtung des Tores. Ich war heute Abend bei Karin zum Essen eingeladen. Bock hatte ich da auf jeden Fall nicht drauf. Aber ich tat es trotzdem. Was blieb mir auch anderes übrig? Es war schließlich irgendwie Familie.
Gerade als ich in die leere Straße einbog, die mich nachhause führte, löste sich ein Schuss, welcher direkt neben mir an einer Tonne abprallte.
Geschockt schaute ich hoch und sah Maddox, mit einer erhobenen Waffe, welche genau auf mich zeigte.

Remember us || Fortsetzung von Different WorldsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt