Als mir bewusst wurde das ich wach war, dass meine Augen geschlossenen waren und ich auf dem Rücken lag, spürte ich immer noch denn Kuss auf meiner Wange.
Warm.
Ein Hauch von Zuneigung, Intimität, Liebe.Einen Moment harrte ich noch so aus.
Noch einen Moment.
Noch für einen Moment wollte ich den Kuss spüren.
Denn ich wusste, ab dem Zeitpunkt an dem ich meine Augen öffnen würde, würde das Gefühl verschwinden.Schließlich öffnete ich doch meine Augen.
Blickte an die Decke.
Versuchte das was gestern geschehen war noch einmal durchzugehen.Ich war wie jedes Mal aufgewacht.
In diesem Raum.
War hinaus gegangen.
Zu Nolan.
Es hatten Bücher gefehlt.
Doch dann?Ich blinzelte.
Irgendetwas war passiert.
Eine Episode?
Ein Anfall?Wo ich jetzt so darüber nachdachte hatte es sich eher angefühlt wie ein aufwachen.
Als hätte mich irgendetwas in eine andere Welt gezogen.
Als wäre ich von dem einen Moment auf den anderen aufgewacht.
Irgendwo, irgendwo wo es laut war.
Und klar.
Einfach so.
Als wäre ich irgendwo aufgewacht.Ich blickte noch eine Weile an die Decke, starrte sie einfach nur an. Ohne einen Gedanken.
Einfach so.Ich blinzelte, atmete.
Plötzlich tanzten wieder schwarze Punkte vor meinen Augen.
Ich versuchte sie wegzublinzeln.
Sie wurden größer, immer mehr.
Ich blinzelte, schüttelte meinen Kopf.
Doch das machte es nur schlimmer und jetzt dröhnte auch noch meinem Kopf.Ich richtete mich auf.
Hörte das Blut in meinen Ohren Rauschen.
Wie es aus meinem Kopf in meinen restlichen Körper floß.
Ich fühlte mich schwer.
Träge.
So als wurde mich alles nach unten ziehen.
Ich seufzte.Die schwarz Punkte waren mittlerweile wieder vor meinem Auge verschwunden und ich sah wieder klar.
Langsam und ohne Motivation irgendetwas zu tun stand ich auf.
Meine Arme hingen an meiner Seite herunter und zogen mich nach unten.
Ich schob meine Beine regelrecht über den Boden.
Durch den Raum.
Zur Tür.
Durch die Tür hindurch.Bis zu dem Sessel schaffte ich es gerade noch so.
Dann ließ ich mich kraftlos fallen und landete mit einem dumpfen Geräusch auf den Polstern auf.
Es fröstelte mich und ich schlang meine Arme um mich.
Der Mantel
Ich griff über meine Schulter, wollte ihn greifen.
Doch da war nichts, kein rauer Stoff, kein Duft, kein Gefühl das mein Inneres warm und vollkommen machte.
Nichts.
Nur das Polster des Sessels, sonst nichts.In meinem Inneren brach Panick aus, wo war er?
Ich brauchte ihn.
Brauchte ihn!
Ich schlang meine Arme noch enger um meinen Körper, auf der suche nach Wärme, Geborgenheit, Sicherheit.
Doch da war nichts.
Nur meine Haut die sich berührte.
Nackt, irgendwie klebrig vom Schweiß der eine dünne feuchte und kalte Schicht über meinen Körper gezogen hatte.Mein Körper begann zu zittern.
Zuerst meine Hände.
Dann meine Arme und Beine.
Mein Körper zuckte unkontrolliert zusammen und ich vergrub meinen Kopf an meinen Knien.
Was passierte hier?
Gott was passierte hier ?
Ich wimmerte.
Obwohl ich versuchte meinen Körper zu kontrollieren, ihn Still zu halten und ruhig zu bleiben, gelang es mir nicht.Ich spürte wie Tränen über meine Wangen floßen.
Warm, nass und salzig.
Mit meinem Handrücken versuchte ich sie weg zu wischen, doch es war als wäre eine Schutzmauer in meinem Inneren zerbrochen.
Eine Mauer die all das verschlossen gelassen hatte, hinter einen dicken Schicht von Stein und Zement, der nichts durchließ, nicht mal Luft die eine Welle auslösen könnte.
Doch sie hatte angefangen zu bröseln, ganz langsam war der Putz zwischen den Ziegeln spröde geworden und hatte sich heraus gelöst.Und jetzt, wo die Schutzmauer nur noch aus Steinen bestand und schon einige Löcher entstanden waren durch die kleine Wasserströme flossen, brach sie endgültig zusammen und all das Wasser, die Angst und die Panick die sich dahinter angesammelt hatte, strömte heraus und überflutete alles was zuvor noch notdürftig trockengehalten wurde.
Eine Weile saß ich so da, weinend mit tausenden Tränen die sich über meine Wangen verteilten wie Flüsse, schluchtzend, mein Körper zuckte immer noch, doch mittlerweile war es eher zu einer Art Rhytmus geworden denn ich dennoch nicht kontrollieren konnte.
Ich schloß meine Augen noch einmal, versuchte tief durchzuatmen.
Ein,
Aus,
Ein,
Und in diesem Moment wurde es vor meinen Augen noch dunkler als das innere meiner Augenlider und ich fiel, irgendwo hin, irgendwo hin wo es dunkel war, und schwer.
So schwer.Ich tauchte auf.
Doch es war trotzdem noch dunkel.
Ich schaute nach oben, der Himmel war überseht von Sternen, sie funkelten.
Ich spürte wie immer noch Tränen über meine Wangen flossen, dann holte ich tief Luft und ließ los.
Ich sank nach unten.
Immer weiter.
In das dunkle.
Es war kalt und nass.
Wasser.
Ich ertrank.
Ja ich ertrank, weil ich ertrinken wollte.Ich spürte wie mein Körper dagegen ankämpfte, wie er sich verkrampfte und meine Lungen versuchten sich mit Luft zu füllen, doch da war keine Luft.
Nur Wasser.
Kalt, schwarz und schwer.
So schwer das es mich verschlang, bis nichts mehr von mir übrig war, nur noch Luftblasen die nach oben trieben und an der Wasseroberfläche zerplatzten.Plop
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24 Tage bis Morgen
RandomWas passiert wenn man die Tage nicht mehr auseinander halten kann? Wenn man nicht mehr weiß wann heute und wann morgen ist? Kaylie ist eingesperrt. Irgendwo. Keine Ahnung wo. 24 Tage verbringt sie dort, ohne Kontakt nach Draußen und ohne eine Ahnu...