Clay's PoV
Nachdem ich meine Wohnungstüre schloss und mich zu meiner Mutter begab, saß sie wieder amüsiert auf meinem Sessel.
Nicht erfreut schaute ich sie mit verschränkten Armen an.,,Was sollte das?'' fragte ich sie.
,,Was sollte was?'' entgegnete sie, während sie einen Schluck aus ihrem Kaffee trank.
,,Du weißt ganz genau, was ich meine!'',,Ich wollte ihn doch nur ein wenig kennenlernen'' sagte sie.
,,Indem du ihn verschreckst?'' entfuhr es mir.
,,Ich habe doch nur ein paar Fragen gestellt?'' Sie legte ihren Kopf schief.
,,Ein paar zu viel'' entgegnete ich ihr, während ich anfing meinen Couchtisch ein wenig aufzuräumen.Erinnert ihr euch noch daran, wie George mir von seinem Vater erzählt hatte?
Dass er sehr fürsorglich wäre, sich in sein Leben ganz gerne einmischte und so weiter?
Nun, genau so war meine Mutter.Niemand außer meiner Mutter wusste, dass ich bisexuell war.
Sie wusste es in einem bereits sehr jungen Alter angeblich bei mir schon.
Ich hatte sie darum gebeten, es niemanden zu erzählen.Ich fühlte mich viel mehr zu Frauen hingezogen, doch als ich George das erste Mal sah, wusste ich, dass sich das Blatt gewendet hatte - jedenfalls bei ihm.
Meine Mutter war meine Mutter und kannte mich dementsprechend leider mehr, als es mir lieber war. Sie musste gesehen haben, wie unruhig ich wurde, als er so plötzlich vor meiner Wohnungstüre stand und sie im Wohnzimmer saß.
Oder diese Anspannung gefühlt haben.Sie fragte ihn so aus und wollte ihn kennenlernen, weil sie höchstwahrscheinlich die Absicht hatte, mich mit ihm zu verkuppeln und das sollte sie mal ganz schnell wieder sein lassen.
Ich wollte keine Beziehung, ich wollte nur meinen Spaß.
Und diesen Spaß mit einer Person zu haben, zu der man sich sehr hinzugezogen fühlte, wäre etwas ganz anderes, als mit irgendeiner Person.Als ich mein Wohnzimmer betrat schaute ich sie ernst an.
,,Halt dich da raus'' entgegnete ich ihr und sie wusste ganz genau was oder wen ich meinte.
,,Gut, wie du willst'' meckerte sie, stand auf und machte sich fertig für den Abgang.Nachdem sie verschwand lag ich auf meiner Couch und dachte nach.
Irgendwie beschäftigte mich, worüber George mit mir sprechen wollte.
Er schien ziemlich wütend gewesen zu sein.
Ob das etwas mit dem Vorfall im Saal heute zu tun hatte?
Selbst wenn, was sollte ich damit denn zu tun haben?George schien es vorhin ziemlich unangenehm zu gehen.
Erst recht, nachdem er erzählt hatte, dass er seine Mutter nicht kannte.
Das musste der Grund sein, wieso er sie nicht bei unserem Gespräch erwähnt hatte.Auch wenn ich mit George nur meinen Spaß wollte, lag mir sein Wohl merkwürdigerweise am Herzen. So etwas hatte ich noch nie und ließ mir wirklich zu bedenken geben.
Zum ersten Mal in meinem Leben hatte ich Angst, dass ich von einer Person doch nur mehr als nur Spaß haben wollen würde und das wollte ich nicht.
Ich wollte nicht emotional an eine andere Person gebunden - verliebt sein.Seufzend fuhr ich mir durch die Haare.
Würde ich wirklich mit dem, was ich vorhatte, weitermachen oder es sein lassen?Ich wollte nicht aufhören, da noch nicht einmal etwas passiert war, doch schon jetzt hatte ich das Gefühl, dass ich ihm viel zu nahe stand und ich meinte nicht körperlich.
George war auf der einen Seite leicht, doch auf der anderen schwierig einzuschätzen.
Er schien wie eine reine, ruhige, aufrichtige Person, die keiner Fliege etwas zu leide tun wollte. Und wiederum erinnerte er mich irgendwo ein Stückchen an mich selbst - dabei waren wir das totale Gegenteil. Ich schätzte, dass sich Gegenteile wohl wirklich anzogen.Wie schon einmal erwähnt, lag es nicht in meiner Absicht, ihn zu verletzen.
Sobald er wissen würde, was ich von ihm wollte, lag es noch immer in seiner Hand, was er daraus machen würde.Zum ersten Mal stellte ich mir aber wirklich die Fragen:
Was, wenn ich mich in ihn verliebe?
Wenn er sich in mich verliebt?
Wenn wir uns beide verlieben?
Was dann?
Ja Clay, was dann? 🤔
Jaaaa ich weiß, ein neues Kapitel nach drei ganzen Tagen....es tut mir leid! 🤯
War die letzten Tage einfach ziemlich müde und lustlos aber here I am, haha!
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Neighbor
FanfictionNachbarn - wir kennen sie alle. Es gibt die lauten, die leisen, die unerträglichen oder erträglichen - Georges Nachbar Clay war alles außer leise und erträglich, er war zum Kotzen. Er war viel zu laut, viel zu dickköpfig, von sich selbst überzeugt...