Clay's PoV
Ich saß auf meiner Couch und schaute Netflix auf meinem Fernseher, während ich mein Bier dabei trank. Zur Uni war ich heute nicht gegangen, daher gammelte ich hier den ganzen Tag schon so herum.
Wieso ich nicht gegangen war?
Zum Teil, weil ich heute einfach echt keine Lust hatte und zum anderen, weil ich George nicht sehen konnte.Nachdem ich ihm gestanden hatte, dass ich Gefühle für ihn hatte, kam von ihm so gut wie nichts.
Ich hatte auch nicht erwartet, dass er etwas sagen würde, doch mit seinem Gesichtsausdruck sagte er dennoch ziemlich viel.Ich konnte mir denken, was er sich nun dachte.
Dass ich alles, was ich ihm erzählt hatte, wahr war oder nur dazu galt, ihn von Karl fernzuhalten.
Es war jedoch wahr, alles.Und gerade, weil alles, auch dass ich Gefühle für ihn hatte, wahr war, machte mir Angst.
Es machte mir eine verdammt große Angst, denn so war ich verletzlich.
George machte mich verletzlich.Das letzte Mal, dass ich mich so verletzlich gefühlt hatte, war, als ich Violett von meinen Gefühlen erzählt hatte und mir nur wenige Stunden später von ihr und meinem angeblichen besten Freund das Herz gebrochen wurde.
Ich hatte Angst.
Angst, dass Karl es wieder schaffen würde.
Dass er es wieder schaffen würde, mir einen Menschen, den ich wirklich liebte, zu nehmen - ganz egal wie.Karl stand nicht auf Typen, also vermutete ich mal, dass er George nicht vögeln oder allgemein verführen würde. Dennoch würde er es anders schaffen ihn mir zu nehmen, dass wusste ich.
Selbst wenn er alles in seiner Macht Stehende tat, um ihn dazu zu bringen, mich zu hassen.Bis heute verstand ich nicht, was Karls Problem mit mir war.
Ich sollte der einzige von uns beiden sein, der einen bitteren Hass auf den anderen verspürte.
Er hatte mir alles genommen, nicht ich ihm.Ein Klopfen an meiner Wohnungstüre riss mich aus meinen Gedanken.
Ich stellte mein Bier auf den Couchtisch, stand auf und lief zur Türe.
Ohne vorher nachzuschauen, wer dort stand, öffnete ich sie.Tatsächlich hätte ich eher mit George gerechnet, doch er war es nicht.
Es war Corpse, der vor mir stand und mich mit einem undefinierbaren Blick musterte.
,,Lässt du mich auch rein?'' kam es von ihm nach einer Weile.
,,Sorry, komm rein'' entgegnete ich ihm und trat zur Seite.Er stand im Wohnzimmer und schaute sich um.
Meine Wohnung sah nicht besser als ich heute aus.Er drehte sich um und schaute mich an.
,,Was ist los mit dir?'' fragte er direkt, ohne groß drum herumzureden.
,,Was soll sein?'' entgegnete ich ihm und versuchte es mit einem spöttischen Grinsen zu übertönen, während ich meine Hände in meine Hosentasche packte.,,Clay'' sagte er ernst meinen Namen.
,,Ich kenne dich mittlerweile lang genug, um zu wissen, dass mit dir etwas nicht stimmt.''
Corpse war nicht dumm und der einzige, der mich seitdem wir uns kannten besser kannte als jeder andere aus meinem Leben.Dass ich bisexuell war konnte ich bisher immer gut vor ihm oder den anderen verstecken, doch nun schien er wirklich zu merken, dass ich ihm etwas verheimlichte und es war nicht nur das, sondern höchstwahrscheinlich ging es auch um George.
,,Wieso redest du nicht mit mir? Vertraust du mir nicht mehr?'' fragte er und klang wirklich bedrückt. Ich hatte ihn schon lange nicht mehr mit einem so ernsten Ton oder Gesichtsausdruck gesehen.
Erst jetzt wurde mir wirklich bewusst, wie sehr mich die Sache mit Karl noch immer bedrückte.
Durch Karl hatte ich verlernt Menschen, die mir sehr nahe standen, nicht mehr vollkommen zu vertrauen, selbst Corpse.Karl hatte mir mehr aus meinem Leben genommen, als es mir bis gerade eben bewusst war.
Ich durfte nicht zulassen, dass er mir noch mehr nehmen konnte, als er es sowieso schon getan hatte.Seufzend setzte ich mich auf meine Couch und stützte mein Kinn auf meinen Händen ab.
Ich hatte lange Angst vor genau diesem Moment.
Auch dieser war nämlich einer, in dem ich verletzlich sein würde und das wollte ich nicht.Ich starrte eine Weile auf den Boden und dachte nach, anschließend schaute ich ihm wieder ins Gesicht. Noch schien er ahnungslos, doch das würde sich noch ändern. Es war an der Zeit.
,,Vielleicht sollte ich damit anfangen dir die Wahrheit über Karl und mich zu erzählen, bevor wir zum anderen Teil kommen...'' fing ich an.
I kinda love the Dream and Corpse Duo in my Ffs ngl, haha
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Neighbor
FanfictionNachbarn - wir kennen sie alle. Es gibt die lauten, die leisen, die unerträglichen oder erträglichen - Georges Nachbar Clay war alles außer leise und erträglich, er war zum Kotzen. Er war viel zu laut, viel zu dickköpfig, von sich selbst überzeugt...