012

585 38 19
                                    

[ Atsumu ]
Nachdem wir noch etwas Zeit haben, bevor Sakusa zu der Besprechung muss, laufen wir derzeitig durch den Schlossgarten. Dabei habe ich mich mit meinem rechten Arm bei meinem Mann eingehängt, was er zufrieden lächelnd akzeptiert hat.

"Oh! Da vorne ist Sugawara!", stelle ich begeistert fest, da ich ihn eine Weile nicht gesehen habe. Kiyoomi hingegen wirkt nicht sonderlich überzeugt. "Ich verspreche dir, dass zwischen uns nichts läuft. Wir haben uns das letzte Mal einfach nur nett miteinander unterhalten.", versichere ich dem Schwarzhaarigen, in der Hoffnung dass er dadurch etwas besser gelaunt ist.

"Na schön..", murrt er schließlich, woraufhin ich ihn sogleich hinter mir herziehe. "Sugawara, hi!", überrascht dreht sich der Gärtner um und starrt uns beide für einen Moment lang ungläubig an, ehe er sich tief verbeugt. "König Sakusa, König Miya!", seine Stimme klingt nervös und etwas zittrig.

Liegt es etwa daran, dass Kiyomi dabei ist?

"Ganz ruhig, wir tun dir nichts. Wie läuft die Arbeit?", unsicher schweift der Blick des Grauhaarigen kurz zu meinem Mann, ehe er mir antwortet: "Recht gut. Die Rosen wachsen ausgezeichnet und die Tulpen beginnen zu blühen.".

Tatsächlich ist mir bereits bei unserem Spaziergang aufgefallen, dass der Garten echt lebhaft aussieht. "Es sieht wirklich toll aus! Du leistest unfassbar gute Arbeit!", bestätige ich ihm, woraufhin ich Sakusa unauffällig in die Seite stoße, irritiert sieht er mich an. Ohne ein Wort zu sagen, schaue ich ihn auffordernd an und nicke zaghaft in die Richtung des Gärtners.

Offenbar merkt er worauf ich hinaus will, da er sich kurz räuspert und dann ebenfalls etwas sagt: "Vielen Dank für die gute Arbeit. Holt Euch am Abend doch gerne ein Stück Torte, aus dem Speisesaal, als Dankeschön.", fordert Sakusa den jungen Gärtner auf, woraufhin dieser sich sofort hastig verbeugt und ausgiebig bei meinem Mann bedankt.

Lachend verabschiede ich mich von Sugawara, ehe ich mich mit Kiyoomi wieder auf den Weg mache. Uns bleibt vor der Besprechung nicht mehr viel Zeit, weshalb ich die Zeit eigentlich noch mit ihm nutzen möchte.

Aus diesem Grund lassen wir uns etwas weiter weg auf einer Bank nieder. Ich will gerade etwas sagen, als ich jedoch von jemandem unterbrochen werde.

"Mein König, die Gäste warten im Saal.", meint Suna höflich. Sofort steht mein Mann auf, wendet sich aber mir noch ein letztes Mal zu, bevor er den Garten verlässt: "Du kannst mich in zwei Stunden vor dem Saal abholen. Wenn du möchtest, gehöre ich dann ganz dir.", meint er mit einem Zwinkern, ehe er seinem engsten Vertrauten ins Schlossinnere folgt.

Seufzend lege ich meinen Kopf in den Nacken und schließe meine Augen.

Ich hoffe die Zeit vergeht recht schnell..

Ich bin etwas spät dran, weshalb ich den Gästen bereits auf dem Flur begegnet bin. Natürlich habe ich sie höflich begrüßt, aber nun bin ich auf dem direkten Weg zum Besprechungssaal, da mein Mann jetzt endlich wieder für mich Zeit hat.

Gut gelaunt komme ich also vor der angelehnten Tür an und spähe vorsichtig durch den kleinen Spalt, um mich zu vergewissern, dass auch wirklich alle Gäste gegangen sind. Eigentlich wäre ich jetzt schwungvoll eingetreten, aber stattdessen bleibe ich wie angewurzelt stehen.

Das liegt daran, dass ich erkennen kann wie Sakusa am Fenster steht und sich Suna direkt hinter ihm befindet. Er hat seine Hände auf den Schultern des Schwarzhaarigen vor sich abgelegt und massiert diese langsam. Dabei unterhalten sie sich über irgendwas, ich kann allerdings nicht heraushören um was es sich handelt.

Dementsprechend beschließe ich noch etwas länger abzuwarten. Ich weiß nicht, ob gerade wirklich das passiert, was ich denke, aber selbst wenn nicht, wirkt diese Szene etwas.. falsch.

Die beiden scheinen so vertraut zu sein, fast als wären die zwei verheiratet und nicht Sakusa und ich!

Ungläubig beobachte ich die beiden weiterhin.

Auf einmal dreht sich Kiyoomi ruhig um und platziert seine Hände an der Hüfte von Suna. Der Braunhaarige hingegen legt seinen einen Arm über die Schulter von Sakusa und mit der anderen streicht er ihm sanft durch die Haare.

"Suna, ich möchte das nicht.. Es wird negative Folgen haben...", höre ich meinen Mann leise sagen, wobei seine Stimme verzweifelt klingt.

Wovon spricht er??

Leider kann ich die Antwort von seinem engsten Vertrauten nicht hören, allerdings sehe ich wie sich die beiden anschließend innig umarmen.

Ich weiß nicht was hier abgeht, aber mir reicht's!

Ohne weitere Zeit zu verschwenden, drehe ich mich auf dem Absatz um und verschwinde hastig. Ich habe genug gesehen und gehört!

Ich hätte wissen müssen, dass treu sein keine Stärke von Sakusa ist! Schließlich wäre ihm eine Affäre zwischen Sugawara und mir egal gewesen! Zusätzlich wirkte er von Anfang an sehr vertraut mit Suna... ich hätte es ahnen müssen!

[ Sakusa ]
"Suna, ich möchte das nicht.. Es wird negative Folgen haben...", entgegne ich meinem Berater recht verzweifelt. "Das denke ich nicht, mein König.", murmelt Suna leise. Bevor ich aber hätte antworten können, umarmt er mich herzlich. Er ist einer der wenigen Menschen, in wessen Anwesenheit ich mich tatsächlich wohl fühle, aus diesem Grund erwidere ich die Umarmung sofort.

"Es wird alles gut, mein König.", murmelt der Braunhaarige erneut, woraufhin ich mich etwas von ihm löse. "Woher willst du das wissen? Es gibt noch immer reichlich Leute da draußen, die mich am liebsten tot sehen würden! Was wenn sie bemerken, dass sie mich mit Atsumu aus der Reserve locken können? Was wenn sie ihm meinetwegen was antun?!", verzweifelt kralle ich mich im Stoff des Gewandes, meines Beraters und besten Freundes, fest.

"Es stehen aber auch reichlich Verbündete an deiner Seite! Im Schloss wimmelt es nur so von Wachen und wenn Atsumu nach draußen geht, dann wird er niemals alleine sein. Ihm kann nichts passieren.", versichert mir Suna mit einer sanften Tonlage. "Bist du dir sicher? War es keine falsche Entscheidung mit der Hochzeit?...", "Liebst du ihn?", verwirrt über seine Frage denke ich einen Moment lang nach.

"Ich.. denke schon.", antworte ich schließlich zögerlich. "Dann war es die richtige Entscheidung.", entgegnet mein Berater entschlossen. "Auch wenn das bedeutet, dass wir gewisse Tätigkeiten absofort weglassen müssen.", fügt der junge Mann verschmitzt grinsend hinzu. "Ich glaube darüber wirst du hinweg kommen. Ich möchte meine Ehe nicht riskieren.", stelle ich leicht lachend fest, woraufhin Suna mit einsteigt. "Ich finde schon jemand Neuen.", bringt er gespielt beleidigt hervor.

ROYAL MARRIAGE || sakuatsuWo Geschichten leben. Entdecke jetzt