[ Suna ]
Der Ball ist mittlerweile wieder zuende, weshalb wir nun auf dem Weg zu unserem Gemach sind.Es war ein wirklich aufregender Tag!
Ich habe viele neue Persönlichkeiten kennen gelernt. Ich habe erfahren, dass Osamu König wird und ich habe mich verlobt?! Ich würde mal behaupten, es war ein erfolgreicher Abend!
~
Zufrieden gehe ich zu dem großen Schrank und beginne damit mein Gewand auszuziehen. "Suna...?", "Hm?", ich höre wie mein Verlobter unsicher neben mich tritt. "Es tut mir leid, dass ich dir in letzter Zeit so wenig Aufmerksamkeit geschenkt habe.. Es fiel mir so schwer es vor dir geheim zu halten, aber ich wollte dich einfach überraschen. Im Nachhinein hätte ich es dir vielleicht doch lieber erzählen sollen..", murmelt er betrübt vor sich hin.
Denkt er etwa mir hätte die Überraschung nicht gefallen?
Verblüfft drehe ich mich in seine Richtung und mustere ihn für einen Moment. Er lässt sowohl seine Schultern, als auch seinen Kopf hängen. Dazu hat er einen traurigen Gesichtsausdruck aufgesetzt. "Hör mir zu.", sanft lege ich meine Hand an sein Kinn und drücke es somit ein Stückchen nach oben, sodass er mich nun ansehen muss.
"Die letzte Zeit war zwar nicht einfach für mich, aber ich verstehe nun, warum du so beschäftigt warst. Dieser Tag heute ist dir mehr als gelungen! Ich habe wirklich nichts davon geahnt! Ich bin aber so unendlich glücklich darüber. Du wirst König und ich kann dich als dein Ehemann dabei unterstützen! Es ist wie als würde ein Traum von mir in Erfüllung gehen!", "Bist du dir sicher? Ich möchte dich zu nichts zwingen, dass du eigentlich gar nicht willst.. Wenn wir heiraten und ich gekrönt werde, dann wirst du ebenfalls König.. Das bedeutet, dass uns eine Menge Verantwortung erwartet. Bitte sei ehrlich mit mir. Willst du das wirklich? Wenn nicht, dann... dann hauen wir von hier ab! Wir können weglaufen und wieder ins Gebirge und dort-", schmunzelnd lege ich meine Hand an seine Wange, ehe ich ihn in einen zärtlichen Kuss verwickel. Sofort geht er darauf ein und erwidert diesen. Es fühlt sich an, als würde er sich augenblicklich entspannen.
Bei unserem ersten Treffen hätte ich niemals gedacht, dass er mal so emotional werden kann!
"Wir sollten aber bald schlafen gehen.", murmel ich, nachdem ich mich wieder von ihm gelöst habe. Zustimmend nickt mein Verlobter nur, bevor er sich auch schon entkleidet und stattdessen seine Schlafhose anzieht. Da er schneller fertig ist als ich, holt er noch kurz zwei Becher gefüllt mit Wasser und stellt jeweils einen an eine Seite des Bettes. Dankbar trinke ich gleich einen kleinen Schluck aus meinem.
Fünf Minuten später liegen wir nebeneinander, in völliger Dunkelheit, auf unserer großen Matratze. Eigentlich möchte ich wirklich schlafen, aber ein bestimmter Gedanke lässt mich einfach nicht los. "Osamu?", sofort höre ich wie er sich neben mir dreht. "Ja? Kannst du nicht schlafen?", leichte Besorgnis unterstreicht seine Worte. "Nein...", "Wieso nicht? Was ist los?", im nächsten Moment spüre ich seine große Hand an meinem Arm. Sanft beginnt er mit seinem Daumen kleine Kreise auf diesem zu formen.
"Werden mich die Bewohner wirklich akzeptieren? Habe ich es verdient König zu werden? Habe ich dich verdient? Bitte versteh mich nicht falsch! Ich liebe dich über alles und würde dich für nichts in der Welt verlassen, aber ist das okay? Im Vergleich zu dir bin ich ein Niemand.. Jemand wie ich kann doch unmöglich gekrönt werden...", stumm kullert mir die erste Träne die Wange herab und tropft anschließend auf das Kissen unter meinem Kopf.
Sofort legen sich zwei starke Arme um meinen Körper und er zieht mich nah zu sich, wodurch ich nun eine angenehme Wärme verspüren kann. Zudem steigt mir sein vertrauter Geruch in die Nase.
"Meinem Volk bleibt nichts anderes übrig, als dich zu akzeptieren. Ich werde dich heiraten und ich werde dich dadurch zu einem König machen! Du hast mir oft genug das Leben gerettet, ohne dich wäre ich wohl nicht mehr am Leben, wieso sollten sie dich also nicht wollen? Du hast mir, ihrem König, stets Treue bewiesen und mich zum glücklichsten Mann auf dieser Erde gemacht. Glaub mir, sie werden dich mit offenen Armen in Empfang nehmen.", entgegnet mir der Grauhaarige schließlich mit einem ruhigen Unterton.
Er hat recht...
Abgesehen davon, dass ich aus keiner hoch angesehenen Familie komme, haben sie keinen Grund mich abzulehnen!"Na schön, ich glaube dir. Jetzt fühle ich mich aber fast schon schlecht, weil sich die ganzen Väter nun keine Hoffnung mehr für ihre Töchter machen können. Ich bin mir sicher, dass die Hälfte der Damenwelt hier Interesse an dir hat.", gebe ich amüsiert von mir, woraufhin der Jüngere leicht lachen muss. "Sie werden darüber hinweg kommen!", murmelt er verschmitzt grinsend, ehe er mir zärtlich die Haare aus dem Gesicht streicht.
"Aber sag mal, hattest eigentlich du oder Atsumu mehr Verehrer?", nachdenklich krault der Prinz meinen Haarschopf. "Gute Frage. Eigentlich würde ich Atsumu behaupten, da er von seiner Art her einfach viel umgänglicher ist als ich, aber er war immer so sehr auf die Arbeit fokussiert. Deswegen haben wohl einige sich gleich mehr an mir orientiert und versucht bei mir zu landen.", antwortet er zögerlich.
"Da frage ich mich allerdings... wieso hast du an mir Interesse entwickelt und nicht an meinem Bruder?", etwas unschlüssig überlege ich einige Sekunden lang. "Ich habe da nie so wirklich drüber nachgedacht, da Atsumu von Anfang an, als wir uns kennengelernt haben, an Sakusa versprochen war. Somit hatte ich automatisch kein Interesse an ihm.", erkläre ich, wobei ich gleich weiter spreche:
"Aber wenn ich so drüber nachdenke, gab es noch andere Gründe. Zum einen mag ich Personen mit einem ruhigeren Charakter mehr. Atsumu ist mir etwas zu hyperaktiv. Zudem finde ich Muskeln recht ansprechend, davon hast du ebenfalls mehr als dein Bruder. Und generell finde ich dich einfach von deinem Verhalten und der Art her interessanter.".
Nach meiner Antwort ist es erstmal still...
Habe ich was falsches gesagt?
Unsicher lege ich meine Hand an seine Wange, wodurch ich die Spuren von Tränen spüren kann. Erschrocken richte ich mich leicht auf und will gerade eine Kerze anzünden, als mich Osamu sanft davon abhält: "Nicht~ Das sind Freudenstränen.", etwas irritiert wische ich eine weitere Träne mit meinem Daumen beiseite. "Wieso-.. Wieso weinst du?", seufzend zieht mich der Prinz zurück in seine Arme, sodass ich nun auf ihm liege.
"Weil noch nie zuvor jemand so gut über mich geredet hat, wenn mein Bruder ebenfalls involviert war.. Wir wurden ständig verglichen und im Normalfall kam ich schlechter weg. Er war immer der engagiertere Zwilling von uns beiden. Er arbeitete hart, er war stets höflich, er stellte seine Pflichten über seine eigenen Bedürfnisse, er verstand Taktiken schneller und er war zuverlässiger als ich... Fast nie wurde ich über ihn gestellt, verstehst du?", leise schniefend streicht er seine weichen Haare nach hinten.
Sowas habe ich mir leider schon gedacht...
Es war fast klar, dass einer von beiden als besser angesehen wird...Dann ist es nun eben meine Aufgabe, Osamu dazu zu bringen, dass er sich geliebt und akzeptiert fühlt!
"Zu jedem Zeitpunkt meines Lebens werde ich dich auswählen. Du wirst für immer meine große Liebe und die einzige Person sein, der mein Herz gehört. Ich liebe dich so sehr~. Ich kann mir ein Leben ohne dich nicht mehr vorstellen."
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ROYAL MARRIAGE || sakuatsu
أدب الهواةMiya Atsumu ist der Erstgeborene Sohn des Königs, Miya Haruto. Da Hochzeiten zwischen dem gleichen Geschlecht nichts Seltenes sind, entscheidet er sich dazu den König, Sakusa Kiyoomi, zu heiraten. Er kennt den fremden König zwar nicht persönlich, al...