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[ Suna ]
Mittlerweile befinde ich mich auf dem Rückweg von dem Schneider. Ich musste ihm einen Plan, für spezielle Kleidung, die unter einer Rüstung getragen wird, überbringen.

Tatsächlich entstehen derzeit Konflikte mit einem anderen Königreich, weshalb wir im Notfall vorbereitet sein müssen. Bisher ist noch nichts eskaliert und es wurde offiziell auch noch keine Feindschaft erklärt, aber es könnte recht schnell ausarten.

Nun aber muss ich den Stapel Papiere abholen, in Umschläge verpacken und anschließend zu einer wichtigen Besprechung..

"Suna?", "Ja?", fragend sehe ich die Dienerin an. "Die unterzeichneten Papiere wurden bereits in Euer Arbeitszimmer gebracht.", erklärt sie höflich, ehe sie sich verbeugt und weiter ihres Weges geht.

Etwas erleichtert darüber, dass ich den Umweg in den Besprechungssaal nicht gehen muss, laufe ich direkt in die Richtung meines besagten Zimmers.

Ist Osamu eigentlich inzwischen wieder abgereist?
Ist er nur für die Besprechung her gekommen?

Vermutlich schon...

Ein wenig enttäuscht stecke ich den Schlüssel in das Schlüsselloch und drehe ihn um.

Moment mal!

Es ist bereits offen!

Jeder Angestellte, der die Papiere hätte hierher bringen können, hätte mein Zimmer anschließend wieder abgeschlossen! Wieso also ist es noch offen? Ist jemand eingebrochen?!

Sofort strömt Adrenalin durch meine Adern und ich ziehe wie aus Reflex mein Gewand etwas nach oben, sodass ich nach dem Dolch greifen kann, welcher an meinem Oberschenkel fest geschnallt ist.

Vorsichtig stoße ich die Türe mit meinem Fuß komplett auf und trete ein.

"Ganz ruhig!", verblüfft starre ich den Prinzen aus Aceso an, welcher auf meinem Schreibtisch sitzt. Da er wohl nicht damit gerechnet hat, dass ich mit einem Dolch voran den Raum betreten würde, hat er seine Hände schützend vor seinem Körper erhoben.

Erleichtert lasse ich schließlich die Waffe sinken, schließe die Türe hinter mir und gehe auf meinen Schreibtisch zu. "Hast du die Papiere mitgenommen?", stolz nickt der Jüngere, während er seine flache Hand auf den Stapel legt. "Danke dir..", murmel ich, ehe ich mich auf meinen Stuhl fallen lasse.

"Da ich schonmal hier bin, könnten wir doch-", "Nein.", überrascht sieht mich der Prinz an. "Was?", "Ich habe dafür keine Zeit, Osamu. Ich muss mich auf meine Arbeit konzentrieren.", beleidigt hopst der Grauhaarige von der Tischablage und stellt sich hinter mich. "Und was wenn ich dich unter dem Tisch unterstütze.", flüstert er amüsiert in mein Ohr. "Du willst mir hier einen blasen?", frage ich ihn ungläubig. "Klar, wieso nicht?", schmunzelnd streicht er mit seinen Händen über meinen Oberkörper. "Das geht nicht...", murmel ich, ehe ich nach seinen Handgelenken greife und ihn somit von meinem Körper fernhalte.

Beleidigt stellt er sich wieder gegenüber von mir, auf die andere Seite des Tisches. "Und wieso nicht?", mittlerweile wirkt er ein wenig genervt. "Weil ich arbeiten muss. Ich darf Freizeit und Arbeitszeit nicht miteinander vermischen! Ich möchte es gerade einfach nicht!", entgegne ich ihm leicht gereizt. "Dann halt nicht.", gibt Osamu schnaubend zurück, woraufhin er mein Arbeitszimmer verlässt und dabei die Türe zuknallt.

Hätte ich es ihm sanfter sagen sollen?
Hätte er dann auf mich gehört?

Frustriert mache ich mich endlich daran die ganzen Papiere in Umschläge zu stecken, meine Gedanken bleiben jedoch bei dem Prinzen. So wie er drauf ist, würde es mich nicht wundern, wenn er sich jetzt jemanden für eine schnelle Nummer sucht..

Allein wenn ich daran denke, dass er mit wem anders Sex haben könnte, zieht sich mein Herz schmerzhaft zusammen.

Wieso verspüre ich nur all diese Gefühle durch ihn?
Was sind das für Gefühle??

Demotiviert betrete ich den Besprechungssaal, wodurch ich bemerke, dass schon fast jeder anwesend ist. Überraschenderweise sitzt auch Osamu bereits an seinem Platz. Er würdigt mir jedoch keinen einzigen Blick..

Bis die Restlichen eingetrudelt sind, unterhalte ich mich noch mit Sakusa über die bisherigen Fakten und Möglichkeiten. Ich kann allerdings einfach nicht anders, als ab und zu zu Osamu rüber zu schauen.

~

"Ich bedanke mich, dass es jeder hier her geschafft hat und wir somit nun diese Besprechung führen können.", beginnt Sakusa die Sitzung. Es haben sich einige wichtige Personen des Königreichs eingefunden, wobei überraschenderweise auch Osamu mit am Tisch sitzt. Er ist weder von hier, noch ist er ein König aus einem anderen verbündeten Königreich.

"Wenn es gestattet ist, würde ich vorab gerne klarstellen, dass mein Vater aus zeitlichen Gründen nicht hier sein kann. Dementsprechend hat er mich, den rechtmäßigen Thronfolger, an seiner Stelle geschickt.", überrascht schaue ich den Grauhaarigen an. Ich habe ihn bisher nie bei der Arbeit erlebt, weshalb es gerade tatsächlich etwas verwirrend war, dass er so formell gesprochen hat.

Verstehend nickt König Sakusa. Als nächstes fängt er auch schon an die Situation genauer zu schildern: "Caelum steht schon seit Jahrzehnten mit dem Königreich Sunako in einer kritischen Beziehung. Es herrscht ein Waffenstillstand, aber direkten Frieden haben wir nicht. Nun gefällt es König Yamiyo aus Sunako nicht, dass wir mit dem Königreich Aceso eng verbunden sind. Daher fordert der König, dass wir unsere Grenzen aufgeben und seinen Vorschlag für Neue akzeptieren. Da Sunako direkt an Caelum anliegt, würden wir reichlich Land verlieren.", gespannt höre ich ihm zu, obwohl ich all das bereits wusste.

"Können wir sie in einem Krieg besiegen?", fragt einer der Anwesenden. "Es wäre durchaus möglich, aber wir würden uns somit nur weitere Feinde machen.", erläutert Kiyoomi seufzend. "Würde Aceso uns bei einem Kampf unterstützen?", neugierig wenden sich alle Blicke Osamu zu. Irgendwie wirkt er ganz anders, als er in seinem privaten Leben ist.

Es scheint zwar als wäre er im Moment lieber Zuhause, dennoch nimmt er seine Pflicht hier sehr ernst.

"Mein eigener Zwillingsbruder ist einer der Könige dieses Reiches. Selbstverständlich werden wir uns aktiv an einem Krieg beteiligen! Wir können im Notfall mit Soldaten, Ausrüstungen, Waffen, Transportmitteln und Nahrung helfen.", entgegnet der Prinz in einem neutralen Tonfall.

"Was wäre die beste Entscheidung im Moment, die wir treffen können?", fragt schließlich einer der Männer die bedeutsamste Frage. "Wir hoffen, dass wir es friedlich lösen können. Derzeit schicken wir Botschafter hin und her, wodurch wir direkten Kontakt mit König Yamiyo behalten. Trotzdessen werden wir die Armee aufrüsten und dafür sorgen, dass wir uns im Notfall jederzeit verteidigen können!", stellt Kiyoomi entschlossen klar. Offenbar sind die anderen Männer einverstanden, da sie nun nur noch über die Bestände der verfügbaren Mittel reden.

Mir sind diese Fakten schon bekannt, weshalb ich meinen Blick durch den Raum schweifen lasse. Dabei fällt er unbewusst auch auf Osamu.

Er sieht verdammt heiß aus!

Sein Blick strahlt Entschlossenheit aus, seine Körperhaltung wirkt dominant und sein Gewand lässt sein Gesamtbild als sehr wohlhabend erscheinen.

Er ist einfach perfekt und-

UND ER SCHAUT IN MEINE RICHTUNG!

ROYAL MARRIAGE || sakuatsuWo Geschichten leben. Entdecke jetzt