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[ Osamu ]
Es sind nun 4½ Wochen seit dem Attentat vergangen. Das bedeutet, dass ich die meiste Zeit nur im Bett verbrachte und auch Suna nicht mehr gesehen habe. Ich habe ab heute die Erlaubnis mich wieder selbstständig zu bewegen, weshalb ich die Chance nutzen werde. Ich habe vor mit meinem Vater über etwas zu sprechen.

Mir sind nämlich einige Dinge in letzter Zeit klar geworden...

~

"Vater?", zögerlich klopfe ich an der Türe seines Arbeitszimmers an. "Herein.", ich atme ein letztes Mal tief durch, ehe ich den Raum betrete und mich vor seinen Schreibtisch stelle. "Was ist los? Ich bin beschäftigt.", murmelt mein Vater beiläufig, während er sich sämtliche Unterlagen ansieht.

Jetzt oder nie!
Du schaffst das, Osamu!

"Ich-.. wollte mit dir über etwas Wichtiges reden.", seufzend legt mein Vater die Papiere beiseite und widmet seine Aufmerksamkeit nun vollkommen mir. "Was würdest du dazu sagen, wenn ich dir erzähle, dass ich mich verliebt habe?", unsicher schaue ich in sein konzentriertes Gesicht. Sofort erhellt sich sein Ausdruck: "Ist das wahr? Du liebst jemanden? Ich bin so stolz! Dann kannst du endlich heiraten und deine eigene Familie gründen! Wann lerne ich sie kennen? Habt ihr schon ein Datum für die Hochzeit geplant? Werde ich noch dieses Jahr Enkelkinder bekommen?", überfordert lege ich meinen Kopf schief. "Sie...?".

Fuck! Er weiß gar nicht, dass ich kein Interesse an Frauen habe!
Er denkt ich würde beide Geschlechter anziehend finden! Scheiße!

"Ist es etwa... ein... er?", verblüfft schaut er mich an. Unsicher wende ich meinen Blick ab, ehe ich mit dem Kopf nicke. "WAS?!", schockiert steht er auf und stellt sich vor mich. "Aber wo liegt das Problem? Atsumu hat auch einen Mann geheiratet!", entgegne ich frustriert. Seufzend reibt sich mein Vater über die Schläfen, ehe er mir antwortet: "Aber er hat einen KÖNIG geheiratet und somit unserem Königreich weiter geholfen! Außerdem wird es in Aceso keine Nachfolger geben, wenn ihr beide keine Kinder bekommt!", wütend funkelt er mich an.

"Aber dafür gibt es doch extra die Regelung, dass in solch einem Fall ein Nachfolger aus dem Volk ausgewählt wird!", gereizt verschränke ich meine Arme vor meiner Brust.

"...Für wen hast du denn Gefühle?", fragt er schließlich, nachdem er versucht hat sich etwas zu beruhigen. Unsicher richte ich meinen Blick auf den Boden. "Für d-den Berater von König Sakusa...", "WAS?! DIESER BRAUNHAARIGE MANN??", aufgewühlt brüllt mich mein Vater an.

"Du bildest dir das nur ein! Du denkst du liebst ihn, weil er sich um dich gekümmert hat! Das ist keine Liebe, Osamu Miya!", wutentbrannt lehnt er sich gegen den Tisch hinter sich. "Das stimmt nicht! Wir haben schon deutlich mehr Zeit zusammen verbracht! Wir haben viel geredet, viel gelacht und sind auch mehrmals intim geworden. Ich liebe ihn wirklich!", schreie ich meinem Vater wütend entgegen. "BITTE WAS?! Ich gebe dir doch nicht so viel Freizeit in deinem Leben, nur damit du den Berater von Sakusa vögelst! Das ist doch Schwachsinn!", genervt schnaubt er.

"Wir haben ja nicht nur gefickt! Wir haben viele schöne Momente zusammen verbracht! Er hat mir gezeigt, wie sich Liebe anfühlt! Ich liebe ihn verdammt nochmal!", brülle ich verzweifelt. "Meine Erlaubnis zu einer Hochzeit kriegst du sicher nicht! Du darfst auch nie wieder nach Caelum und er soll sich hier gefälligst nie wieder blicken lassen!", entgegnet mein Vater wütend. "Spinnst du?! Du kannst ihm das nicht verbieten! Er ist der Berater eines verbündeten Königs!", antworte ich schockiert. "Es ist mir scheiß egal, wer er ist! Fakt ist, ich will euch nie wieder zusammen sehen!", sprachlos starre ich ihn an.

Das... kann doch nicht sein Ernst sein...

"Wenn...", fragend sieht mich mein Vater an. "Wenn ich nicht mehr bei ihm sein darf, dann wirst du mich nie wieder sehen!", gebe ich entschlossen von mir. Irritiert fragt der König nach, was ich damit meine. "Wenn du mir nicht erlaubst mit ihm glücklich zu werden, dann verzichte ich auf meinen beschissenen Rang als Prinz! Ich will kein Teil mehr von diesem scheiß Königreich sein!", "Osamu! Übertreib nicht!", ermahnt mich mein Vater streng, aber mir ist inzwischen alles egal. "Ich übertreibe nicht, ich will Suna in meinem Leben, das ist alles was ich will! Na los, verbann mich, enterbe mich! Hauptsache ich kann mit Suna zusammen leben!", schreie ich aufgewühlt.

"Osamu! Jetzt sei still verdammt nochmal!", entgegnet mein Vater außer sich.

Panisch rennt auf einmal meine Mutter in den Raum. "Was zum Geier ist hier los?! Man hört euch in allen Gängen streiten!", gibt sie genervt von sich. "Dein Sohn hat mir gerade erklärt, dass er seinen Titel als Prinz für den Berater von König Sakusa aufgeben will!", "Weil du mir nicht erlaubst mit ihm zusammen zu sein!", entgegne ich kochend vor Wut. "Weil es unser Königreich kein bisschen weiterbringt und du es dir sowieso nur einbildest! Du hast nie für jemanden was empfunden, warum dann jetzt auf einmal?! Das ist unmöglich!", erwidert mein Vater gereizt.

"Ich weiß doch selbst nicht wieso ich so für ihn fühle. Aber es ist nunmal so! Er macht mich glücklich, er macht mich zu einem besseren Menschen! Du glaubst nicht wie sehr ich ihn die letzten vier Wochen vermisst habe!", antworte ich entschlossen.

Seufzend legt mir meine Mutter eine Hand auf die Schulter.

Versteht wenigstens sie mich...?

"Osamu.. hör mir zu. Ich glaube dir, dass du diesen Suna toll findest, aber es geht einfach nicht. Du hast als Prinz nunmal gewisse Pflichten und manchmal musst du deine eigenen Bedürfnisse schlichtweg in den Hintergrund stellen. Du wirst mit Sicherheit eines Tages eine wundervolle Frau kennenlernen, durch die du Suna vergisst und nur noch an sie denken kannst, meinst du nicht?", schockiert starre ich meine Mutter an. Hat sie das gerade wirklich gesagt? Aufgewühlt trete ich einen Schritt zurück, sodass mich ihre Hand nicht mehr berührt.

"ICH WILL KEINE FRAU! Ich will niemand anderen kennenlernen! Ich liebe Suna! Mir ist mein Titel als Prinz scheiß egal, solange ich bei ihm sein kann!", entgegne ich nach kurzem Schweigen. "Du kannst aber nicht bei ihm sein!", wirft mein Vater sofort in den Raum. "Dann will ich kein Teil mehr dieser Familie sein!", brülle ich wütend, ehe ich aus dem Arbeitszimmer stürme.

ROYAL MARRIAGE || sakuatsuWo Geschichten leben. Entdecke jetzt