ROYAL MARRIAGE || sakuatsu

043

[ Suna ]
Heute ist der Tag, an dem Osamu von seinem Vater nach Aceso gebracht wird.. Wie ich mich dabei fühle? Alles andere als gut. Ich möchte nicht, dass er geht.

Wir haben den gesamten gestrigen Tag miteinander geredet und auch viel geschlafen, beziehungsweise hat Osamu geschlafen, ich habe in der Zeit meist meine Arbeit erledigt. Nun aber stehen wir im Hof und warten darauf, dass die königliche Kutsche ankommt.

Der Prinz kann noch nicht ohne Hilfe stehen, weshalb ich seinen linken Arm um meine Schultern gelegt habe und ihn an der Hüfte stütze. Sakusa hat uns gestern Abend berichtet, was mit dem letzten überlebenden Angreifer passiert ist.

Offenbar waren die drei Brüder und pflegten, laut eigener Aussage, einen gewissen Hass gegenüber Osamu. Das liegt daran, dass er einen der drei abgewiesen hat und später ihren Vater zum Tode verurteilt hat, da dieser einen Attentat an Atsumu durchführen wollte. Das Ganze ist wohl schon eine Zeit lang her, aber sie haben der Königsfamilie dafür nie verziehen und wollten sich nun an Osamu rächen. Eigentlich wäre der letzte Bruder zum Tode verurteilt worden, allerdings nahm er sich noch in seiner Zelle das eigene Leben.

Nachdem Kiyoomi uns all das berichtet hat, hat Osamu auch seine Seite des Angriffes geschildert. Es ist zwar keine passende Situation um sowas zu sagen, aber irgendwie verspüre ich nun noch mehr Anziehung gegenüber ihm. Allein dass er sein Leben für mich riskierte, reicht aus dass ich für immer an seiner Seite bleiben würde. Ich liebe diesen Mann mittlerweile einfach viel zu sehr!

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"Geht es bei dir?", erkundige ich mich bei dem Prinzen, welcher sich etwas instabil an mich lehnt. "Ja, passt schon.", murmelt er monoton. Ich weiß, dass er am liebsten noch länger hier bleiben würde und deswegen so frustriert ist, aber irgendwie macht es mich echt traurig, dass er jetzt wieder so gefühlskalt wirkt. Aber das ist nunmal seine normale Art. In seinem Königreich kennt man ihn auch nur so. Erst durch mich wurde seine sanfte Seite geweckt.

Worüber ich übrigens sehr stolz bin!

"Da kommt er.", murmel ich betrübt, als das Tor aufgeht und eine Kutsche einfährt. "OSAMU!", sofort ertönt die laute Stimme von König Miya, welcher hastig aussteigt. Er läuft direkt auf seinen Sohn zu und mustert diesen genau. "Du siehst furchtbar aus. Ein Wunder, dass du noch am leben bist.", gibt er schließlich von sich. "Das habe ich den Ärztinnen und Suna zu verdanken.", entgegnet Osamu seinem Vater, woraufhin sich dieser an mich wendet: "Vielen Dank. Von nun an werde ich wieder auf ihn aufpassen, dann hast du deine Ruhe vor ihm.", meint der Mann mit einem undefinierbaren Gesichtsausdruck.

Bedrückt zwinge ich mir ein höfliches Lächeln auf: "Das habe ich gerne getan, ich würde mich auch noch länger um ihn kümmern.", erstaunt betrachtet mich der König für einen Moment lang. "Ach wirklich? Interessant.. Wie dem auch sei, wir müssen los. Vielen Dank nochmal!", bevor ich überhaupt reagieren kann, stützt eine Wache den Prinzen und sorgt dadurch dazu, dass ich Osamu wohl oder übel loslassen muss.

Mit leicht wässrigen Augen beobachte ich erst seinen Vater beim Einsteigen und dann ihn. Ein letztes Mal treffen unsere Blicke aufeinander, ehe er in der Kutsche verschwindet, diese abfährt und mich somit alleine zurück lässt.

Ich werde ihn schon sehr bald vermissen...

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Zurück in meinem Gemach setze ich mich ans Fußende meines Bettes. Es hat sich hier zwar nichts verändert, aber es wirkt viel trostloser und einsamer als zuvor.. Ich will, dass Osamu zurück zu mir kommt...

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[ Osamu ]
Wir sind mittlerweile in Aceso angekommen und ich wurde in mein Gemach gebracht. Mir wurde verboten mich selbstständig zu bewegen, weshalb nun jede halbe Stunde jemand nach mir sieht.. Privatsphäre habe ich somit eigentlich keine mehr. Als ich mich darüber bei der Rückfahrt beschwert habe, ist mein Vater beinahe ausgerastet.

Er hielt mir eine ewig lange Predigt darüber, was mir einfällt einfach so länger in Caelum zu bleiben und meine Pflichten völlig zu ignorieren. Ich habe ihn vermutlich noch nie so wütend erlebt. Normalerweise ist er sehr gutmütig und geduldig, aber ich schätze, dass ich es dieses Mal übertrieben habe.

Wie dem auch sei, im Moment werde ich mit sämtlichen Salben, Medikamenten und gesunden Gerichten vollgestopft. Es ist sehr entspannend, aber am liebsten wäre ich bei Suna... Ich frage mich was er wohl gerade macht. Schlafen? Arbeiten? Ich tippe auf Zweiteres.

Als ich ihn damals im Badezimmer kennenlernte, dachte ich, dass er seine Arbeit nur halbherzig erledigt und generell sehr leichtsinnig handelt, aber über die Zeit hat er mir das Gegenteil bewiesen. Er ist viel konsequenter als ich, obwohl ich einen deutlich höheren Rang habe.

Nachdem ich anfangs noch davon ausging, dass er nicht gerade diszipliniert ist, war ich nicht allzu überzeugt, als er mich bat nur noch mit ihm zu schlafen. Ich habe nur eingewilligt, weil ich es interessant fand und herausfinden wollte, wie es dann weitergeht. Nun aber kann ich seine Bitte nachvollziehen, ich würde auch nicht mehr wollen, dass er mit wem anders ins Bett steigt. Ich möchte ihn für mich alleine haben und auch nur ihm gehören.

Ich weiß nicht, warum er solch eine Wirkung auf mich hat und was das für Gefühle sind, die ich verspüre, aber es fühlt sich gut an. Ich fühle mich in seiner Anwesenheit geborgen, als könnte uns nichts zustoßen, wenn wir zusammen sind.

Ich habe so etwas nie zuvor gefühlt..

Er fragte mich einst, ob es vielleicht Liebe sein könnte.. Aber das ist doch unmöglich! Oder...?

Von Sakusa dachte auch jeder, dass er zu solch einer Bindung nicht in der Lage wäre, doch nun führt er eine der glücklichsten Ehen auf der Erde. Könnte es bei mir ähnlich sein? Könnte es sein, dass ich tatsächlich Liebe gegenüber ihm verspüre? Bevor ich starb, bedankte ich mich bei ihm, dass er mir zeigte wie sich Liebe anfühlt, aber ist es wirklich so? Und wenn ich ihn tatsächlich liebe... würde er diese Gefühle erwidern?...