Fallen Angel - Draco Malfoy

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,,Hattest du etwa vor die ganze Nacht zu bleiben?" erwiderte ich ironisch und widmete mich wieder meinem Buch.
,,Wenn es sein muss; ja." antwortete er ernst und zog mir das Buch aus meinen Händen.
,,Was-"
,,-erzähl mir alles. Einfach alles, Nova." unterbrach er mich, als ich tatsächlich Tränen in seinen Augen erkennen konnte.

,,Warum auf einmal? Warum genau jetzt?"
,,Weil ich nicht mehr der Feigling sein will, der ich viel zu lange gewesen bin." erklärte er fokussiert. ,,Ich möchte keine Geheimnisse mehr vor dir haben; gar keine. Keine aus der Vergangenheit; keine in der Gegenwart."

,,Es wird nichts ändern-"
,,-du wirst mich mit anderen Augen sehen." fiel er mir erneut; diesmal ängstlich ins Wort. ,,Ich weiß, dass ich vermutlich mit diesem Geständnis alles zerstören werde; doch du hast nichts außer die Wahrheit verdient. Egal... wie schmerzhaft sie sein wird."

,,Du machst mir Angst." flüsterte ich nervös, als er sich neben mich setzte; er bitterlich gegen seine Tränen ankämpfte. Seine Unterlippe zitterte bereits; seine verbundene Hand hatte er zu einer Faust geballt.
,,Bitte; ich möchte es von dir hören. Nicht von Astoria." fuhr er fort und sah zu Boden. ,,Jedes Detail, Nova."
,,Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll." lächelte ich traurig. ,,Ironisch, findest du nicht?"

,,Erzähl mir von eurer Freundschaft; wie ihr Freundinnen geworden seid."
,,Eine der wenigen schönen Erinnerungen die ich an Astoria habe also." flüsterte ich nostalgisch und dachte an den Augenblick zurück, als Astoria das erste Mal in mein Leben getreten ist. ,,Es war das dritte Schuljahr; der erste Schultag. Ich saß wie so oft in der Bibliothek und las, als ich einige der neuen Erstklässler sah. Sie wurden von McGonagall herum geführt; doch ein Mädchen hatte den Anschluss verpasst. Sie war so klein und zierlich." lächelte ich mit Tränen in den Augen. ,,Sie kannte sich nicht aus; hat vergeblich nach ihren Mitschülern gesucht. Sie war in ein Buch vertieft gewesen-" grinste ich. ,,-also half ich ihr."

,,Am ersten Schultag in ihrem ersten Jahr hier in Hogwarts hast du sie bereits kennengelernt?" fragte Draco ein wenig überrascht.
,,Ja; du musst wissen, dass wir nicht immer Freundinnen gewesen sind. Zu Beginn war sie wie meine kleine Schwester; wie die Schwester die ich nie hatte. Ich half ihr mit den Schulaufgaben; beschützte sie vor dem, wie sie ihn nannte, unheimlichen Snape." lachte ich. ,,Ich habe einfach als Schwester fungiert; als Beschützerin. Sie hat mir erzählt, dass ihre Schwester nicht sonderlich viel von ihr hält. Sie nie für sie da gewesen ist; also habe ich die Rolle für sie übernommen. 2 Jahre lang."

,,Was ist dann passiert?"
,,Als sie im 3. Schuljahr war, ich somit im 5.; da hat sie sich verändert. Als wäre sie in den Ferien ein ganz neuer Mensch geworden. Das sie zwei Jahre jünger war als ich, konnte ich kaum noch spüren. Sie verhielt sich furchtbar erwachsen; interessierte sich plötzlich für ganz andere Dinge. Keine Bücher mehr; keine Zeit mit mir. Ich war ihr peinlich hatte sie gesagt. Immerhin sei sie ja eine Slytherin; und ich bloß ein Hufflepuff." erklärte ich enttäuscht.

,,Weißt du warum sie sich verändert hat? Was geschehen ist?" fragte Draco leise; mit gesenktem Blick.
,,Nein. Sie redete nicht mehr mit mir; sie tat, als würde sie mich nicht kennen. Damit hat alles angefangen." sagte ich nachdenklich.
,,Was hat angefangen?"
,,Sie wusste, dass ich schüchtern war; leise und für alle anderen unsichtbar. Sie wusste, dass ich mich niemals wehren würde. Nicht die kleine Hufflepuff." erzählte ich ernst. ,,Sie begann mich vollständig auszugrenzen; Lügen über mich zu verbreiten. Sie lauerte mir auf; demütigte mich öffentlich. Im Unterricht, in meiner Freizeit; einfach überall."

,,Das tut mir leid, Nova. Wirklich." flüsterte Draco sichtlich nervös.
,,Es wurde immer schlimmer; das ganze Jahr über sah sie in mir bloß ihr Opfer. Sie schien so mehr Ansehen in ihrem Haus zu erlangen; von ihren Freunden." entgegnete ich ernst.
,,Was hat sie mit dir gemacht?"
,,Wo soll ich da nur anfangen?" lachte ich mit Tränen in den Augen. ,,Sie hat meine Schulbücher in Brand gesteckt; immer und immer wieder. Sie wusste, dass ich keine wirkliche Familie mehr hatte. Ich so, jedes Buch neu bezahlen musste. Mit meinen mageren Ersparnissen."