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„Du hast mich wütend gemacht." raunte ich streng, als ich vor meinem Spiegel stand; mein Zimmer verbarrikadiert hatte. „Du hast zugelassen, dass ich Cedric schlage."
Ich werde immer besser." antwortete mein Böses Ich stolz, als ich in den Spiegel blickte; sie dort erkennen konnte. „Nicht einmal deine Haare haben sich verfärbt. Bald schon kann niemand mehr unterscheiden mit welcher Nova er wirklich redet." grinste sie erfreut.
„Du wirst nicht gewinnen." ermahnte ich wütend. „Ich werde dich vernichten."
Tatsächlich?" grinste sie. „Du wirst es nicht schaffen; das verspreche ich. Ich werde nicht gehen bevor sie alle bezahlt haben."

„Sie alle?" wiederholte ich ernüchternd. „Sie sind bloß Hexe und Zauberer die-"
„-die uns zerstört haben." fiel sie mir ins Wort. „Die uns getötet haben und auf unserem Grab tanzten, als gäbe es kein Morgen. Sie wollten Draco von uns fern halten; das sie dafür alles tun würden sollte dir inzwischen bewusst sein, kleine Nova. Sie haben es verdient; wir haben es verdient. Sie sollen für ihre Taten zahlen."

„Das werden sie." sagte ich nachdenklich. „Doch ohne Gewalt, sie-"
„-naives Ding!" schrie sie rasend vor Wut. „Hast du es denn noch immer nicht verstanden? Ich habe dich bereits längst übernommen; sie werden bezahlen. Sie alle. Einer nach dem anderen."

„Ich habe meine Leiche." erwiderte ich immer nervöser. „Ich habe alles um es beenden zu können."
Bist du dir wirklich so sicher?" lachte sie herablassend. „Diese Naivität ist kaum mit anzusehen, Nova. Es benötigt viel mehr, als bloß die Leiche."
„Was?" flüsterte ich mit großen Augen.

Hast du wirklich geglaubt, dass du mich so einfach zerstören könntest?" lachte sie lautstark und unfassbar kalt. „Wir werden gehen, wenn ich es sage, meine kleine Nova."
„Wann?" wisperte ich ängstlich; mit Tränen in den Augen.
„Wenn das Blut unser weißes Haar Rot färbt." sprach sie noch, als ihr Spiegelbild verschwand; ich mir wieder in meine Augen blicken konnte.

Minutenlang stand ich erstarrt vor diesem Spiegel; ließ mir ihre Worte immer wieder durch den Kopf gehen. Ihre Drohungen; ihre Andeutungen. Eilig stieg ich unter die heiße Dusche; wusch mir endlich das kalte und dümpelnde Seewasser von der Haut, als ich in Dracos viel zu großen Pullover schlüpfte; seine Latzhose drüber zog.

Mit einem traurig verliebten Lächeln strich ich über die von ihm eigenständig schief angenähten Sonnenblumen; lächelte. Schwärmte. Vermisste. Seit seiner ausgebrochenen Wut hatte ich ihn nicht mehr gesehen. Weder Pansy; noch Blaise.

Nervös und unwissend über mein weiteres Vorgehen lief ich zum Slytherin-Raum; versteckte mich gekonnt vor Professor Snape. Ich war nicht zu ihm zurückgekehrt; wollte weder ihn, noch meine Tante, noch meine angebliche Halbschwester sehen. Es verwirrte mich; es überforderte mich. Es ließ mich nicht klar denken. Ich musste Prioritäten setzen. Draco war die wohl wichtigste von ihnen.

Durch Pansy und Blaise war ich an das Passwort gekommen; klopfte schließlich leise und vielleicht ein wenig ängstlich an Dracos Zimmertür an. Ich wartete einige ruhige Sekunde, ehe die Tür langsam und knarrend geöffnet wurde. Es war Draco der vor mir stand; der mir sofort das Gefühl der Erleichterung überreichte.

„Draco-"
„-wow." unterbrach er mich mit geröteten Augen; einem sagenhaft schwachen Lächeln auf den Lippen. „Du bist so wunderschön, kleiner Stern."
„Oh, blonder Junge." lächelte ich traurig-verliebt, als ich vorsichtig durch sein Haar fuhr; seine wilden Strähnen von seiner Stirn strich.

„Darf ich reinkommen?" fragte ich besorgt, als er mir schwach zunickte; ich eintrat. Erschrocken sah ich mich um; verspürte sofort eine Enge in meinem Brustkorb. „Draco-"
„-es tut mir leid." unterbrach er mich weinerlich. „Es tut mir leid, Nova. Ich konnte es nicht kontrollieren."

Fallen Angel - Draco MalfoyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt