Fallen Angel - Draco Malfoy

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,,Vergiss es, Nova." antwortete Draco ernst.
,,Draco; bitte." erwiderte ich konzentriert. ,,Es ist bloß eine Fassade; bloß, wenn Dumbledore in der Nähe ist; oder dein Vater. Es ist wichtig; es könnte uns weiterhelfen."
,,Nein; ich werde keine Scheinbeziehung mit Astoria führen und in der Öffentlichkeit ihre Hand halten, wenn ich dich an meiner Seite haben will. Nur dich."

,,Wie rührend." grinste Astoria unbeeindruckt. ,,Ich hingegen finde den Plan recht interessant." witzelte sie provokant.
,,Halt deinen Mund-"
,,-Draco." unterbrach ich ihn und umgriff sein Gesicht mit meinen Händen. ,,Ich muss wissen, warum ich nicht an deiner Seite sein soll; es augenscheinlich nicht darf. Du musst deinem Vater das geben was er will; vielleicht wird er so reden. Sag ihm, dass wir uns gestritten haben; das wir nichts mehr miteinander zu tun haben. Bitte; es ist wichtig."

,,Warum musstest du sagen, dass ich mit Astoria in einer Beziehung bin?" fragte er kalt.
,,Ich habe es als Ausrede für meinen Wutanfall genutzt, Draco; warum ich Astoria geschlagen habe. Doch diese Erleichterung, als ihr Name gefallen ist; Draco, da steckt mehr dahinter, als wir denken. Viel mehr. Ich muss unsere Bedeutung herausfinden; Astorias, deine; und meine."

,,Ich wüsste nicht warum ich dir helfen sollte." grinste Astoria lachend, als ich mich wütend zu ihr umdrehte. ,,Was springt denn für mich dabei raus?"
,,Du darfst dich einen Tag gebraucht fühlen." antwortete ich kalt; mit einer sagenhaften Kälte in mir. Mit geballter Faust; einer pulsierenden Wut in mir.

,,Nova; zwing mich nicht." flüsterte Draco erneut. ,,Ich will nicht in ihrer Nähe sein, wenn ich dich gerade erst wiederbekommen habe."
,,Das hast du nicht." bestritt ich streng. ,,Doch du könntest mir nun beweisen, dass du dich wirklich geändert hast. Zeig mir, dass dir egal ist was andere Menschen denken solange der Mensch die einzig wahre Wahrheit kennt, den du liebst; der dich liebt."

Für einige Sekunden sah er mich still an; seine Gedanken wurden lauter. Er sah zu Astoria; zögerte. 
,,Einverstanden." willigte er schließlich bedrückt ein, als mir erneut kalt wurde; furchtbar kalt. Meine Haut war ganz straff; eine Gänsehaut zierte von meinem Scheitel bis zu meinen Fußspitzen. Meine Lippen wurden wieder blau; ich konnte sie schon gar nicht mehr spüren.

,,Also-" sagte Astoria mit einem gehässigen Grinsen, als sie sich vorlehnte; ich auf sie hinab sah. ,,-warum sollte ich dir diesen Gefallen tun, Nova? Wie ich sehe scheinst du mich zu brauchen."
,,Du hast dich wirklich verändert." lächelte ich traurig, als ich nach dem Stuhl am Schreibtisch griff; ihn vor Astoria zog und mich verkehrt herum drauf setzte. ,,Du warst einmal meine Freundin-"
,,-nun sei nicht so rührselig." unterbrach sie mich mit einem Augenrollen. 
,,Ich werde dich zu erst freundlich darum bitten mir diesen Gefallen zu tun-" sagte ich konzentriert und ruhig. ,,-bevor ich dir verraten werde, warum dir keine andere Wahl bleiben wird."

Mit großen Augen; einer Blässe in ihrem Gesicht sah sie mich an. Ihr Selbstbewusstsein sank von Minute zu Minute; an ihrem Brustkorb konnte ich erkennen, dass ihr Herzschlag schneller geworden war. Sie hingegen unkonzentrierter; ich selbstbewusster. 

,,Wir waren einmal Freunde, Astoria." fuhr ich nostalgisch fort. ,,Wir haben zusammen gelacht; ich habe in Hogwarts auf dich aufgepasst. Ich habe dir nie Unrecht getan; und dennoch hast du unsere Freundschaft weggeschmissen. Für Draco; für einen Jungen, deren Herz du noch nicht einmal erobert hattest. Also möchte ich dich nun um diesen Gefallen bitten; weil ich an das Gute im Menschen glaube. Daran, dass auch in dir noch eine reine Seele steckt."

,,Du hast dich im Gegensatz zu mir kaum verändert, was?" grinste sie ein wenig gehässig. ,,Das selbe dämliche Lächeln auf den Lippen; die kindlichen Sommersprossen. Noch immer hast du kein Selbstbewusstsein; noch immer hast du vor so vielem Angst. Wie ein kleines Kind. Du bist das selbe schwache Mädchen wie damals; die kleine schwache Hufflepuff. Die Tatsache, dass selbst jetzt keiner deine Anwesenheit genießen kann; oder es will-"
,,-Astoria!" unterbrach Draco ihre Worte hasserfüllt, als ich ihn mit einer Handbewegung zum Schweigen brachte. 

,,Lass sie reden." flüsterte ich konzentriert, als ich meine Augen nicht eine Sekunde von Astoria nahm. 
,,Noch immer scheinst du der Außenseiter zu sein, der du bereits damals warst; als der du gestorben bist." fuhr sie fort. ,,Du hast mir die Nase gebrochen; und nun scheinst ausgerechnet du meine Hilfe zu brauchen. Recht ironisch, findest du nicht auch?" belächelte sie mich hochnäsig. 

,,Ja; ironisch." antwortete ich, als ich von dem Stuhl aufsprang; ihn umwarf. ,,Doch in einer Sache hast du dich geirrt, Astoria. Schwach bin ich schon lange nicht mehr." flüsterte ich, als ich schlagartig in ihre Bluse griff; sie voller Wut zu mir hoch riss. 
,,Nova!"

,,Du wirst mir jetzt genau zuhören, Astoria." raunte ich emotionslos, als mein Griff immer enger wurde; meine Wut immer größer. ,,Ich weiß, dass du etwas mit meinem Tod zu tun hast. Du hast mir damals dieses Geschenk auf mein Bett gelegt; mir dieses weiße Kleid geschenkt. Ein kleiner Brief lag dabei; erinnerst du dich?" lächelte ich ernst. ,,Ich habe deine Handschrift sofort erkannt; du hast dich bei mir entschuldigt. Mir das Kleid geschenkt; mich in diesem Brief darum gebeten um Mitternacht beim Astronomieturm zu erscheinen."

,,Nova; bitte." flüsterte sie leise, als ich sie noch ein wenig näher zu mir zog.
,,Du wusstest, dass ich keine Angst vor dir hatte; dass ich trotz der ganzen Grausamkeiten die du mir angetan hattest, eine Freundin in dir gesehen habe. Du wusstest es, weil mir niemand geblieben war; außer dir." wisperte ich, als die ersten Tränen in meine Augen stiegen; meine Lippen kalt wie Eis wurden. ,,Ich bin die Treppen zum Astronomieturm hinauf gegangen, in der Hoffnung, dass wir uns aussprechen würden. Das wir bloß wieder miteinander reden könnten; so wie damals. Ich habe dich als kleine Schwester wirklich furchtbar vermisst, weißt du? Doch anstatt meine Freundin dort oben zu treffen, traf ich auf meinen Mörder."

,,Nova." flüsterte Draco leise, als er mich ein wenig von Astoria weg zog; ich jetzt erst bemerkte, dass ich ihr zeitweise die Luft abgeschnürt hatte. Meine eigene Kraft überschätzt hatte.
,,Ich weiß, dass ich ermordet wurde; und das du in dieser Nacht dabei warst. Ich weiß auch, dass Dumbledore und Lucius da waren. Ich könnte dich und deine ganze Familie mit einer einzigen Schlagzeile vernichten, Astoria." drohte ich, als ich erneut das Gefühl in meinen Fingerspitzen verlor; die Kälte damit begann, meine Hände zu steuern. Meine Gedanken. ,,Ein Mädchen, dass gestorben ist; und wieder menschlich wurde. Ein Mädchen; dass in Hogwarts ermordet wurde. Dein Name; er würde sich sicherlich wunderbar neben der Schlagzeile eines Mörders machen. Findest du nicht auch?"

,,Du bist nicht so." flüsterte sie angespannt, als sie sich ihre Bluse wieder richtete; besorgt an ihren Hals griff. ,,Du würdest sowas niemals tun; nicht die Nova die ich kenne."
,,Die Nova die du kanntest ist in dieser Nacht gestorben, Astoria. In deinem Kleid." antwortete ich ernst. ,,Du kennst mich nicht; niemand tut das. Doch unterschätze meine Fähigkeiten nicht; ich habe mir versprochen, dass ich meinen Mörder mit meinen eigenen Händen die Luft zum Atmen rauben werde; bis er auf ewig Schweigen wird."

,,Nova-" sprach Draco mit großen Augen. ,,-was redest du denn da?"
,,Und ich hoffe wirklich, dass du nicht mein Mörder bist, Astoria." grinste ich kälter, als ich langsam die Kontrolle über meine Gedanken verlor; über die Worte die ich sprach. Über mich.

,,Nova; bitte-" flehte sie immer nervöser. ,,-ich weiß nicht was damals passiert ist; ich kann mich nicht erinnern dort gewesen zu sein. Ich weiß nicht wer dich gestoßen hat; ich weiß nichts, bitte; du musst mir glauben."
,,Ich frage dich also noch einmal." raunte ich fokussiert. ,,Wirst du mir diesen Gefallen tun?"
,,Ja; ja." flüsterte sie eingeschüchtert, als ein zufriedenes Lächeln über meine Lippen kam. 

,,Komm heute Abend in die Bibliothek; 19 Uhr." sagte ich noch, als ich ohne weiteres das Zimmer verließ; Draco mir nach kam. 
,,Nova; warum hast du sowas gesagt? Ich habe dich noch nie so... kalt reden hören!" fragte er fassungslos, als er mich eingeholt hatte; mich an einem Arm festhielt. 

,,Was meinst du?" entgegnete ich irritiert. ,,Ich habe sie bloß um einen Gefallen gebeten, Draco. Sie sollte mich nie wieder schwach nennen-"
,,-deine Wimpern." unterbrach er mich blass; mit geweiteten Augen. Ängstlich. ,,Deine Wimpern."

,,Was?" flüsterte ich nervös und griff an meine Augen; strich über meine Lippen. Über meine Wangen. Über meinen Hals. Ich war eiskalt; meine Lippen bereits taub. ,,Was ist mit meinen Wimpern, Draco?" fragte ich nervös, als ich in den Gemeinschaftsraum rannte; mich vor den großen Standspiegel stellte. 

,,Was-" wimmerte ich wie in Trance; als ich mein Spiegelbild ansah. Doch nicht bloß meine blauen Lippen bereiteten mir Sorgen; meine eiskalten Hände. ,,-meine Wimpern-"
,,-sie sind schneeweiß, Nova."
,,Draco." flüsterte ich wie gelähmt, als ich mit meinem Finger auf mein eigenes Spiegelbild zeigte; es mich kalt und angsteinflößend angrinste. ,,Sieh nur."