Fallen Angel - Draco Malfoy

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Mir war weder kalt noch warm; ich war weder traurig noch glücklich. Ich war überfordert. Gebrochen. Ängstlich. Einsam. Jeder hatte mich verlassen; alle Menschen die mir je etwas bedeutet haben, haben mich verlassen. Jeder von ihnen.

Meine Eltern; ich kenne sie nicht einmal, werde sie niemals kennenlernen. Verstoßen, ohne mein wahres Ich je kennenlernt zu haben. Meine Tante, mein eigen Fleisch und Blut; verstoßen wie ein Findelkind. Erneut. Meine erste richtige Freundin; Astoria. Wie gern hatte ich gemeinsam mit ihr Zeit verbracht. Am See, in der Bibliothek; in Hogsmeade. Doch auch sie hatte mich getäuscht; mich verlassen. Mich verstoßen. Selbst meine Schmetterlinge sind für mich gegangen; sie sind fort gegangen. Meinetwegen. Und nun; nun ist es auch die wahre Liebe die mich verlassen hat. Draco.

,,Du bist noch hier?" ertönte eine dunkle Stimme hinter meinem Rücken, als ich auf dem wackeligen Geländer saß; nostalgisch zum hellen Vollmond blickte. ,,Es ist beinah 2 Uhr, Nova."
,,Ich habe dir gesagt, dass ich warten werde, Draco." antwortete ich ohne zu ihm zu blicken. ,,Ich wusste, dass du kommen würdest."
,,Ich wollte nicht-"
,,-und dennoch bist du hier." unterbrach ich ihn und löste meinen Blick vom Mond; sah erschöpft zu ihm. ,,Ist es nicht das worauf es ankommt?"

,,Warum bist du hier, Nova? Warum wolltest du mit mir reden?" fragte er emotionslos weiter, als er auf mich zukam; sich neben mich an das Geländer stellte. ,,Wärst du nicht lieber bei ihm? Bei-"
,,-die Sterne." lächelte ich ausweichend und sah zum Sternenhimmel. ,,Wirklich schön."

,,Hör auf abzulenken, Nova."
,,Wenn du es lässt." erwiderte ich ernst und sah wieder zu ihm. ,,Es geht hier nicht um Cedric; oder Astoria. Nicht einmal um Dumbledore oder Lucius." fuhr ich fort, als er schlagartig den Augenkontakt löste; zu Boden blickte. ,,Es geht um uns, Draco."

,,Welches uns?" wiederholte er meine Worte leise. ,,Uns gibt es doch schon lange nicht mehr. Es gibt genug Gründe die ein uns unmöglich machen."
,,Und du möchtest nicht weiter kämpfen? Es nicht einmal versuchen?"

,,Warum sollten wir kämpfen?" lachte er ironisch; emotional betroffen. ,,Wofür? Es ist verschwendete Zeit, Nova. Du hast Snape gehört; du hast dieses Bild gesehen! Dieser Mythos; diese Legende! Wir gehören nicht zusammen, wir hätten niemals zusammen finden dürfen! Es wird niemals eine gemeinsame Zukunft für uns geben, egal wie sehr wir davon träumen! Du wirst sterben; du wirst gehen! Du wirst mir weg genommen, verdammt!" schrie er, als ich tatsächlich wieder Tränen in seinen Augen erkennen konnte. Den Hauch von wahrhaftigen Emotionen. ,,Du wirst mir weggenommen. Ich kann das nicht, Nova."

,,Du bist so anders." fuhr ich fort und sah zu Boden. ,,So kalt und distanziert. Das bist nicht du; nicht, weil wir diese Nachricht bekommen haben. Es gibt einen anderen Grund."
,,Das kann ich dir nicht sagen." sagte er hasch. ,,Es geht einfach nicht."

,,Hat es etwas mit deinem Vater zu tun? Was im Malfoy Anwesen passiert ist?" fragte ich weiter, als seine Hand immer fester das Geländer umgriff; er meinen Augen immer wieder auswich. ,,Du weißt, dass du mir alles sagen kannst. Egal was."
,,Nein." widersprach er. ,,Das nicht."

,,Warum denkst du so?"
,,Weil-" schrie er verzweifelt, als er mich mit tränengefüllten Augen ansah;zitternder Unterlippe. ,,-weil du mich dafür hassen wirst! Du wirst Angst haben; du, du wirst nicht mehr den Draco in mir sehen, der ich wirklich bin. Der, der ich dank dir geworden bin. Denkst du es hat mir Spaß gemacht dich so zu behandeln? Ich wollte, dass du mich hasst! Dich von mir distanzierst! Es sollte einfacher sein; für dich. Für mich... Du solltest mich hassen, verdammt. Denn so würde es sein... bald."

,,Draco." erschrak ich mit großen Augen. ,,Wie kannst du sowas bloß sagen?" fragte ich und sprang vom Geländer runter. Ich stellte mich unmittelbar vor ihn; wollte meine Hand auf seine Wange legen, als er auswich. ,,Sieh mich nur an. Ich habe silbernes Haar; silberne Augen. Vor wenigen Stunden ist das Buch in meinen Händen zu Eis geworden... ich habe deinen Tod als mein größtes Begehren gesehen. Und dennoch; du hattest niemals Angst vor mir."
,,Habe." korrigierte er mich zögernd. ,,Ich habe keine Angst vor dir, Nova."