Kapitel 30

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Im ersten Moment reagierte er nicht und ging vor mir her. „Wann hast du mit Nina und Marcel geredet?", fragte er schließlich, ohne auf meine Frage ein zu gehen. „In Marseille", antworte ich ihm. „Wann warst du in Marseille?", fragte Manuel und klang dabei verärgert. „Während ihr gespielt habt. Ich weiß nicht warum. Es war eine Übersprungshandlung, nach dem Liam mir seine Version der Dinge erzählt hat. Ich glaube ein teil von mir wollte dich sehen, und konfrontieren. Aber am ende habe ich mit Marcel geredet, mit Nina und mit Lisa. Zu guter letzt habe ich mich auf der Tribüne mit Mats gestritten, nachdem ich kalte Füße bekommen habe, nach dem ich dich auf dem Feld gesehen habe. Geendet hat dieser absurde Trip damit, das mich mein Vater zurück nach München geschickt hat. Er und ich waren der Meinung, dass es dich und generell die Mannschaft zusehe aus dem Konzept bringen könnt." Erklärte ich. Abrupt blieb Manu stehen und fuhr so schnell herum, dass ich fast gegen ihn prallte. „Du verarscht mich gerade oder? Es ist nicht nur das du nicht erst die letzten Tage wach bist. Du bist anscheinend schon so lange wieder wach das du dich so gut wie komplett regenerieren konntest und auch noch in der Welt geschieht herumreißen konntest?" Selten hatte ich so viel Wut und Frust in seinen Augen gesehen. „Ich weiß nicht was ich sagen soll. Ich kann nicht ausdrücken wie sehr mich das gerade wütend und traurig macht. Ich hab so viel in dich investiert und soviel für dich getan und so dankst du es mir?". Ich spürte wie er sich gerade erst warm lief. Ich wollte nicht, dass dieses Gespräch so verlief aber ich konnte diese Anschuldigungen nicht einfach klein bei geben. „Ja, ich hätte es dich vermutlich wissen lassen sollen. Aber sei ehrlich? Wie hättest du reagiert? Währst du zu mir gekommen und hättest deinen EM Teilnahme riskiert? Oder hättest du es zu Kenntnis genommen und währst im Team geblieben? Und bevor du jetzt etwas sagst: Ja es war und ist egoistisch, dass ich dir diese Entscheidung abgenommen habe. Aber als ich soweit war das ich diese Entscheidung treffen konnte, hatte man mir gesagt, du hattest dich seit über nem Jahr nicht mehr blicken lassen. Außerdem warst du zu diesem Zeit Punkt mit deiner Hochzeit, oder vermeintlichen Hochzeit, gerade groß in den Schlagzeilen! In meinen Augen hattest du deine Entscheidung getroffen, für Nina und gegen mich. Ich sah keinen Grund dich zu Kontaktiert, obwohl ich es so of so gerne getan hätte, weil ich dich wirklich gebraucht hätte. Weil du mir so oft gefehlt hast. Aber für mich wirkte es als ob du dir ein leben ohne mich aufgebaut hättest. Und ich meine wer kann es dir verübeln." sagte ich und schluckte den Klos herunter der sich in meiner Kehle fest setzte. „Ich hatte einfach nicht die Kraft dich zu konfrontieren. Ich hatte und habe angst vor diesem Gespräch. Und ich weiß nicht, ob ich jetzt die Kraft habe. Nur halte ich es jetzt nicht mehr aus. Ich musst mit dir reden. Ich halte keine offenen Wunden aus und das mit uns ist eine offene Wunde mit Entzündung und viel Dreck und ich möchte das alles geklärt haben. Denn sonst bin ich die, die damit leiden und leben muss. Und ich weiß nicht ob es je wieder ein wir gibt wenn wir das nicht klären. Manuel, bitte lass es uns jetzt klären, länger halte ich es einfach nicht aus!", flehend sah ich ihn an und ich sah wie sich etwas in seiner Mimik veränderte. „Also bitte erklär mir was da los war? Erzähl mir irgendwas... damit ich abschließen kann..." meine Stimme zitterte und nun spürte ich sie doch, diese elenden, erleichterten Tränen. Ich sah den schmerz den meine Wort in ihm auslösten. „Also ist es das was du willst? Einen Schlussstrich? Einen Abschluss? Keinen zweiten Versuch?", fragte er und ich hörte wie seine Stimme brach. Hilflos zuckte ich mit den Schultern. „Ich weiß es nicht, Manuel. Ich weiß nicht weiter. Ich weiß nicht wie ich, wie wir, dass hier retten sollen. Ich weiß nicht wie ich eine Beziehung retten soll, wenn ich nicht einmal selber weiß wer ich bin. Aber ich habe die Hoffnung, dass ein wir vielleicht irgendwann wieder möglich ist. Was ich weiß, ist, dass wir das mit uns und allem was war gerade rücken müssen damit es möglichst ohne Narben und bitteren Nachgeschmack verheilt.", brach ich hervor. Meine Stimme wurde gegen ende immer dünner und leise. Zaghaft hob er die Hand, vermutlich um mir die Tränen von den Wangen zu wischen, ließ sie aber wieder sinken. „Oder hast du eine Idee wie wir „uns" retten sollen?", fragte ich mit einem kleinem Funken Hoffnung. Diesmal war er es, der hilflos mit den Schultern zuckte. Er fuhr sich mit den Händen durchs Gesicht und ich wusste, dass er es tat um die Tränen zu verbergen, die ihm ihn den Augen brannten. Schließlich schüttelte er langsam den Kopf. „Also gut", sagte er mit brüchiger Stimme und setzte sich auf die nächste Bank und sah mir in die Augen. „Was möchtest du wissen?" „Alles, von Anfang an"

Manuels Sicht

Vor uns erstreckte sich ein Meer aus tiefen grün Tönen der Tannen. Über hellblauen Himmel zogen weiße Wolken und die Sonne schien viel zu perfekt. Ich wusste nicht wo ich anfangen sollte. Ich konnte nicht mal genau sagen wo es angefangen hatte. „Weißt du noch, der Abend wo du mir Nina vorgestellt hast?", fragte ich. Sie nickte und so mich aus ihren großen braunen Augen ruhig an. Verdammt, wie sehr hatte ich diese Augen vermisst. „Zu diesem Zeitpunkt ist sie mir nicht aufgefallen. Ich hätte sie nicht wieder erkannt hätte sie mich nicht angesprochen als ich für die Nation in Berlin war und ihr über den Weg lief. Wir haben uns gut unterhalten, sie hat mir viel von dir erzählt und mit der Zeit haben wir Gemeinsamkeiten bemerkt oder entwickelt. Ich konnte mit ihr vielleichter über dinge reden wo ich zu dem Zeitpunkt bei dir nicht die Zeit oder die Worte gefunden habe. Obwohl, dass wohl in erster Biene an mir gelegt haben muss. Rückblickend haben mir mehre Personen gesagt, dass ich mich in diesem Zeitraum anders verhalten habe. Mit Nina war alles leicht und entspannt und ich, oder wir, haben lange nicht bemerkt, das wir mit einander geflirtet haben. Schließlich ging es am Anfang hauptsächlich um ein Thema. Um den Grund warum ich überhaupt mit ihr etwas trinken war, nach dem wir uns in Berlin unterhalten hatten. Sie war eine der wenigen Freundinnen von dir mit der ich wirklich gut klar kam und bei der ich wusste, dass sie dir nicht sofort von meinem Plan erzählt. Also hatten wir Wochen damit verbracht..." ich gerat ins stockend, wisst enicht ob ich es ihr sagen sollte. Schließlich hatte sie sich gerade quasi von mir getrennt. „Einen Antrag zu planen?", fragte sie leise und klang so unendlich verletzt. Obwohl sie das vermutlich garnicht wollte. Ich würde sie so gerne fest in den Arm nehmen und sie nicht wieder los lassen. Ich wollte nicht der Grund für den Schmerz in ihren Augen sein. Und doch war ich es, aufgrund meiner eigenen Dummheit! Ich stutzte. „Woher weißt du das mit der Verlobung?", fragte ich. Lisa zuckte mit den Schultern. „Es war einer der wenigen Teile, das in allen Versionen gleich war", antwortete sie und starte mit glasigen Augen den Horizont an. Ich schluckte. „Das war der Grund warum ich so oft in Berlin war, zumindest redete ich mir das sehr lange ein. Es ist nicht so, dass ich Nina je geliebt hätte oder mich gar in sie verliebt hätte. Es war nur... Sie war... so fröhlich, quirlig und herzlich und ... sie löste in mir, dass Gefühl aus, dass ich sie beschützten müsste. Und sie lies mich sie beschützte. Ich meine versteh mich nicht falsch, ich..." Lisa schnaubte verächtlich. „Ich versteh schon. Nina ist klein, zierlich, blond mit kugelrunden Reh Augen die in jedem Mann den großen Macker und Beschützter hervorlockt. Und so verf*ckt charismatisch. Ich weiß, ich habe sie gerade dafür so beneidet und gehasst. Sie war alles was ich nie war. Ich war nie beschützenswert!" brachte sie verächtlich hervor. Ich wusste und hörte, dass sie nur zu tiefste verletzt war. „Das ist nicht wahr! Du bist beschützenswert! Du kannst dich nur eben auch sehr gut selbst verteidigen. Du hast mir nie, oder kaum, dass Gefühl gegeben Beschützt zu werden und immer, wenn ich dich beschützen wollte hast du es selber geregelt. Du bist eine selbstbewusste starke Frau. Das ist etwas wofür ich dich liebe und trotzdem hat es mir scheinbar gefehlt, dich beschützen zu dürfen. Es war vermutlich nicht nur das es war einfach Nina. Das gesamt Parket. Ach ich weiß es nicht und ich wollte auch nie, dass es so weit kommt. Währe dieser eine Abend nach dem Wachsfigurkabinett nur nicht gewesen. Obwohl eigentlich war auch nicht viel. Aber es hat gereicht, dass ich das schlechtes Gewissen jemals hatte. Und nein, wir haben nicht mit einander geschlafen. Wir haben miteinander rumgemacht, stürz betrunken. Aber bevor mehr passiert ist, hab ich gezögert und Nina sich kurz darauf übergeben. Ich wollte es dir sagen, als ich damals nach München zurück kam. Aber da wusstest du es ja schon. Und dann ist alles aus dem Ruder gelaufen. Nina hatte kurz darauf ihren Freund und jetzigen Ehemann und irgendwie ist dann der stein mit der falschen Hochzeit ins Rollen gekommen und ich habe ihn einfach rollen lassen. Um die Sache auf den Punkt zu bekommen: Ich hatte nie Gefühle für Nina und mit ihr geschlafen habe ich auch nicht. Aber ich habe mit ihr geknuscht oder rumgemacht. Ich weiß nicht wie ich es bezeichnen soll. Und ja ich habe während du im Koma lagst mit anderen Frauen geschlafen und sie auch gedated aber es hat mit keiner gepasst." Beendete ich meinen Monolog. Das Schweigen, dass folgte war schlimmer und erdrückender alls alles andere. „Du bist mir also Fremdgegangen, weil ich dir nicht genug das Gefühl gegeben habe gebraucht zu werden?", fragte sie leise und sah mich an. „Nein... Ich weiß auch nicht. ... Eigentlich nicht. Ich kann dir nicht genau sagen was er war", ich stockte. „Doch ich kann dir sagen was es war. Es war Ninas Art, mit allem und jedem zu flirten den sie trifft. Ich bin ihr in Kombination mit dem Alkohol schlussendlich einfach fast verfallen.Was ich aber weiß, ist, dass es der größte Fehler war den ich je begangen habe und ich so viel dafür geben würde ihn rückgängig zumachen." Ich sah sie an und wartete auf eine Reaktion. Langsam nickte sie. „In Ordnung" flüsterte sie. In Ordnung? Das war alles? Ich hatte mit so vielem gerechnet aber nicht damit. Sie sah mich an und ihr blick wirkte absolut ruhig und leer. „Was soll ich den sagen Manuel?" fragte sie leise, fast als hätte sie meine Gedanken gelesen. Ich wusste es selbst nicht.

Mrs. Keeper - Never? or Forever!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt