Kapitel 2

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Er gähnte, ziemlich herzhaft sogar und lies sich auf das Sofa im Ärztezimmer falle. Er hatte spät Schicht und wollte sich nur kurz von seinem stressigem Arbeitstag erholen. Nur blieb ihm die Ruhe nicht gegönnt den kaum hatte er seine braunen Augen für einen kurzen Augenblick geschlossen gab das Gerät in seiner Hosentasche einen nervigen Signalton von sich. Der Junge Assistenzarzt zog das Mobiltelefon aus der Hosentasche und nahm ab. „Helikopterlandeplatz. Sofort!" war das einzige was er zuhören bekam und schon sprang er auf, griff nach seinem Kittel und eilte los.

Am Landeplatz des Münchner Klinikum herrschte ein reges Treiben als Vincent Löw dort eintraf. Der Oberarzt, welcher ihn herbestellt hatte stand mit einem Kollegen und einer weiteren Assistenzärztin und zwei Pfleger mit Transportliege am Rand des Landeplatz. Hanna Jakob, war Assistenzärztin im selben Jahr und eine Studienfreundin von ihm. „Weißt du was rein kommt?", fragte er die kurzhaarige und desinfizierte sich die Hände. „Ein Unfall auf der A9 in höhe der Allianz Arena. Zwei Unfall Opfer, eines davon Schwerverletzt. Die ander bringen Sie mit dem Sanker." Er nickte und richtete seinen Blick gegen Himmel wo man den Helikopter auf Sie zufliegen sah. „Bereit machen", brüllte der Oberarzt gegen den Lärm der Rotoren an als der Helikopter sich dem Boden näherte. 
In dem Moment wo die Maschine auf dem Boden stand lief alles ab wie ein gut trainiertes Schauspiel. Jede Bewegung hatte seinen Sinn und jeder wusste genau was er zutun hatte. Zu sechst rannten sie, mit der Liege zwischen Ihnen, auf den Helikopter zu. währenddessen rissen die beiden Notärzte im im inneren die Tür auf. Das Tempo, welches die Ärzte das Unfallopfer aus dem Heli holten machte deutlich das jede Sekunde zählte und jeder noch so kleiner Fehler das Leben des Opfers auf eine harte Probe stellen würde. Erst als das Unfallopfer auf der Life lag und der Oberarzt sich ein Stück weg bewegte um die wichtigsten Informationen über seine Patientin einzuholen sah Vincent das Gesicht der jungen Frau auf der liege. 
Ihre Augen waren geschlossen und Ihr Gesicht nahezu Blutleer. Das dunkle Haar war am Haaransatz teilweise verklebt und an ihrer linken Schläfe sah man wie das Blut welches aus dem Haaransatz hervor sickerte anfing zu trocknen. Unter den geschlossen Augen zeigte sich ein dunkler Schatten ab und verlieh ihr einen erschreckend tot ausgehenden Ausdruck. Ihr Oberteil war aufgerissen und das EKG an der Seite der liege zeigte einen viel zu schwachen Herzschlag.

Für Vincent war dies einer dieser erschreckend Moment im Leben wo die Zeit schier stehen zu blieben schien. Sein Blick hing starr an dem von Blut verschmierten Körper seiner kleinen Schwester hängen. Er nahm nicht war wie der Oberarzt ihn anschrie und kurzerhand aus dem Weg schob. Er nahm nicht war wie er verzweifelt den Namen seiner Schwester schrie und er nahm auch nicht war wie Hanna auf ihn einredete. Das einzige was er war nahm war seine kleine Schwester die von staub, Dreck und Blut überzogen. Viel zu viel Blut. Hanna war neben ihm auf dem Landeplatz stehen. „Vince?", fragte sie leise aber er reagierte nicht. Sein Blick starrte nach wie vor auf die Tür durch das die Ärzte gerade seine Schwester gebracht hatten. „Na komm!", sagte sie und schob ihn sachte Richtung Eingang. 


Hanna chauffierte den Leichen blassen Assistenzarzt ins Ärztezimmer und drückte ihn sanft auf das Sofa bevor sie ihm ein Glas Wasser in die Hand drückte. "Vince sie wird schon wieder!", redete sie auf ihn ein und versuchte dabei möglichst überzeugt zu klingen. Es viel ihr sichtlich schwer. Sie hatte die Verletzungen gesehen und sie hatte gehört was die Notärzte gesagt haben. Es hieß es währe ein wunder das die Rettungskräfte die junge Frau lebend aus dem Sportwagen bergen konnte. Soweit Hanna es richtig verstanden hatte musste man die junge Frau an der Unfallstelle und im Helikopter drei mal reanimieren. "Meine Eltern!", fuhr der dunkel Haarige aus seine Gedanken. "Ich muss meine Eltern informieren" "Sicher das du das selbst machen möchtest? Soll nicht lieber ich?", schlug Hanna vor. Er schüttelte den Kopf. "Nein, dass bekomm ich schon hin",murmelte er. "Vince? Ich will dir keine unnötigen Sorgen bereiten aber Lisa schwebt in mehr als nur Lebensgefahr. Die Notärzte sagten das es einem wunder gleich kommt das sie überhaupt noch lebt und keiner weis ob sie die OP überstehen wird!" Knapp brachte Hanna die Situation auf den Punkt. Der junge Mann vor ihr schluckte hart bevor er aus dem Raum stürzte. Sie sah ihm nach bevor sie sich in Richtung OP bewegte um herauszufinden wie es um das Schicksal der jungen Frau stand. 


Er hatte noch nie solange und so nervös gewartet das seine Eltern das Telefonat annahmen. Als er die vertraute Stimme seiner Mutter hörte zogen sich seine Eingeweide zusammen. Wie brachte man seiner Mutter bei das die eigene kleine Schwester kurz davor war zu sterben. „Vincent, was ist los?", hörte er die Stimme seiner Mutter. Er hörte die Panik. „Sie hatte einen Unfall", brach er hervor. „Wer?" „Lisa" 
Schweigen. Nichts als schweigen und erdrückende Ruhe klangen durch sein Mobiltelefon. „Was?", brach seine Mutter hervor. „Sie glauben nicht das sie ed überlebt", flüsterte er leise und nichts tat mehr weh als diese Worte auszusprechen. Er hörte ein schluchzen und wie das Telefon im Hause seiner Eltern auf dem Boden aufschlug. Leise hörte er wie seine Mutter panisch nach ihrem Mann rief und dann brach die Verbindung ab. Zitternd holte der junge Arzt Luft um seine Gedanken zu sortieren. Manuel, er muss nur noch Manuel anrufen. Wie in Zeitlupe suchte er die Nummer des Lebensgefährten seiner Schwester. Während des Rufaufbaus überlegte er fieberhaft wie er dem Torwart beibringen sollte das dieser vermutlich nie wieder in die Augen seiner Liebsten sehn würde. Aber der Keeper ging nacht an sein Handy. Vincent war kurz davor die Nummer erneut zu wählen als er durch die Glasscheibe den Fernsehe im Besucherraum erspähte. Plötzlich wusste er warum der blonde Torwart nicht an sein Telefon ging. Er spielte ohne das wissen das seine Freundin im sterben lag. 
Auch wenn es Vincent schwerfiel diese Nachricht immer und immer wieder ui wiederholen suchte er die Nummer des Torwart trainers der Bayern. Toni ging mach kurzen Zögern an sein Handy. Den Hintergrundgeräuschen zufolge ging Vincent davon aus das sich der Trainer im Stadion befand. Schnell versuchte er sich zu sammeln um das Problem und die Konsequenzen auf den Punkt zu bringen. Es funktionierte nicht wirklich aber wer konnte schon erwarten das man vollkommen sachlich vom Tot seiner Schwester berichten. Obwohl sie nicht Tot war und er flehte und bettete das sie all das hier heil überstehen würde. Toni war ähnlich schockiert wie seine Mutter und versprach ihm Manuel darüber in Kenntnis zu setzten. 
Nach kurzem Zögern beschloss er trotzdem den Versuch zu starten den Co-Trainer der Bayern zu erreichen.
Er wusste das die Wahrscheinlichkeit schlecht stand das er den Trainer erreichte aber andererseits wusste er das Manuel es ihm nie verzeihen würde wenn er nicht über einen solchen Vorfall informiert werden würde. Vincent könnte es sich selbst nie verzeihen. Als er die genervte Stimme des Trainers hörte schilderte er  monoton und sachlich das die Lebensgefährtin des Torwarts in Lebensgefahr drohte. Kaum hatte er aufgelegt ruhte sein Blick auf dem Bildschirm. Er sah wie der Torwart vom platz gestellt wurde und wie der Trainer etwas sagte bevor der blonde in den Katakomben verschwand. Vincent wusste es war nur eine Frage der Zeit bis Manuel hier war und er hoffte das auch seine Eltern nicht lange auf sich warten ließen. Mit hängenden Schulter ging er in Richtung OP und war in Gedanken bei seiner kleinen Schwester. Wer weiß vielleicht hatte  Hanna etwas in Erfahrung bringen können.

Mrs. Keeper - Never? or Forever!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt