Kapitel 16

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Am 2. 7. 2016 um 4:32 h Ortszeit betrat ich zum ersten mal in meinem Leben Marseiller Boden. Ich hatte den letzten Flug von Athen aus genommen. Was Liam erzählt hatte, hatte mich wahnsinnig gemacht. Daher beschloss ich, dass ich lieber früher als später mit Manuel reden würde. Zumindest war das mein Plan gewesen. Aber gerade sank mir mein Herz bis in die Hose. Ich stand alleine vor dem Marseiller Flughafen umgeben von Fußballfans und Geschäftsleuten, war der Landessprache nicht mächtig und ein nicht gerade kleiner Teil in mir begann bereits an meinem Vorhaben zu zweifeln. Gerade als ich mich umdrehen wollte um zurück nach Griechenland zu fliehen sprach mich ein älterer Herr im Anzug an. „Sind sie Mademoiselle Manja?", fragte er in einem sehr französischem Akzent. Einen Augenblick lang starte ich ihn verwirrt an bevor die Wort in meinem Kopf an kamen. „Ich denken?!", sagte ich und kam mir ziemlich dämlich vor. „Ich habe von Monsieur Black den Auftrag bekommen sie zu ihrem Hotel zu bringen!", meinte er freundlich und nahm mir meine Reisetasche aus der Hand. Liam, also! Es war ja klar das er es nicht lassen konnte. Da ich nicht wirklich scharf drauf war einen der Taxi Fahrer die Adresse des Hotels erklären zu müssen stieg ich in den Schwarzen Audi.

Was ich von Marseille während der Fahrt sah war wenig beeindruckend. Es war fast so als ob man in München über den Mittleren Ring fahren würde nur irgendwie größer. Aus diesem Grund war ich froh als der Wagen vor dem Hotel parkte und noch während ich ausstieg realisierte ich das Liam wohl nicht nur meine Fahr vom Flughafen organisiert hatte, nein, er hatte auch mein Hotel umgebucht. Zumindest hatte das sechs stöckige Gebäude mit der alten Fassade, dem roten Teppich vor der großen goldenen Eingangstor und dem Pagen welcher auf uns zu kam, nicht wirklich viel mit der kleine Pension zutun die ich gebucht hatte. Mit einem genervten Seufzen nahm ich verstärkte ich nen griff um meine Handtasche und ging mit zügigem Schritt auf das Gebäude zu. Ich konnte es auf den Tot nicht ausstehen wenn man meine Pläne einfach über den Haufen warf und Liam wusste das ganz genau. Herr Gott noch mal! Warum konnte er seinen Finger nicht ein einziges mal aus meinen Angelegenheiten lassen?! Dabei war er nicht gerade unbeteiligt daran das ich jetzt über Haupt hier war. Er und Bella. Himmel was hatten sich die beiden eigentlich gedacht?

„Mademoiselle Black", riss mich eine der adrett gekleideten Rezeptionistinnen aus den Gedanken. „Eigentlich ja Löw, aber ja, Black!", sagte ich genervt und nahm kurz darauf eine Schlüsselkarte entgegen. Die junge Französin begleitete mich bis vor die Tür und erklärte mir während dessen die gegebenheiten des Hotels. Außerdem informierte sie mich über das Publik-Viewing-Event im zugehörigem Park, welches aber nur für Gäste war. Ich war heil froh als sich die Tür hinter mir schloss und mich eine angenehme ruhe umgab. Schwerfällig setzte ich mich auf das Fußende des großen Doppelbetts. Mir tat gefühlt jeder Knochen weh. Schweigend sah ich aus dem Fenster. Mein Kopf war wie betäubt. Noch immer versuchte ich das zu verarbeiten was Liam mir versucht hatte zu erklären. Noch immer ergab es keinen Sinn. Ich seufzte und schloss für einen Moment die äugen. Aus einem Moment wurden zwei und kurze Zeit später schlief ich ein.

Die Nachmittagssonne erhellte den Raum als ich wieder auf wachte. Es dauerte lange bis mein Kopf wieder begann zu funktionieren und noch länger brauchte es mich zu orientieren. Träge und langsam setzte ich mich auf und bereute es zutiefst. Mein Rücken und mein Nacken war komplett verspannt. Seufzten griff ich nach meinem Handy. 17.00h. Ich hatte also den ganzen Tag verschlafen.

Es dauerte lange bis ich meinen Kreislauf und meine Muskeln dazu bewegen konnte aufzustehen. Mit schmerz verzerrten Gesicht und zusammengepressten Zähnen zog ich mich um stand kurze Zeit später vor dem Hotel. Erst jetzt viel mir auf das es direkt an der Promenade lag. Langsam überquerte ich die Straße und lief auf das Meer zu. Es war ein befreiendes Gefühl den warmen Sand unter den Füßen zu spüren und als die ersten Welten meine Füße streichelten war es für eigenen Augenblick als ob alle Probleme sich auflösen würden. Für einen Moment dachte ich nicht an meine Verletzungen, an die zwei Jahre, welche ich verloren hatte, oder an Manuel und Nina. Für einen Augenblick drehte sich die Welt nur um mich. Für einen Moment war ich frei. 


Ich lieft gefühlte Ewigkeiten lang am Strand entlang und erreichte das Hotel erst als die Sonne am Horizont unterging. Einen Moment lang überlegte ich ob ich mich doch lieber in mein Zimmer zurück ziehen sollte, entschloss ich aber dagegen. Schließlich konnte ich nicht immer alleine versauern. Als diesem Grund entschloss ich mich mir ein Buch aus meinem Zimmer zu holen und mich zum Abendessen in den Großensaal zu setzten. Einer der Keller geleitete mich zu einem zwei Personen Tisch an der Fensterfront hinter zwei großen Säulen. Ich hatte um diesen Tisch gebeten, da man von hier einen Atemberaubenden Blick auf das Meer hatte und geschützt vor den Blicken der anderen Gästen war. Natürlich war ich nicht berühmt aber die sorge von irgendjemanden erkannt zu werden war doch vorhanden. Man reichte mir die Karte, ich bestelle mein Essen und ein Glas Rotwein. Während ich das Essen genoss lauschte ich den klängen des Klaviers und schloss für einen Moment traurig die Augen. Ich konnte tun und lassen was ich wollte, ich vermisst ihn schrecklich und die Tatsache das ich hier alleine, umgeben von Familien und glücklichen Paaren, saß machte es nicht besser. Ich seufzte, griff nach meinem Glas und lehnte mich zurück. Das war das Zeichen für den Keller ab zu räumen. Um mich auf andere Gedanken zubringen begann ich in meinem Buch herum zu blätern. Wirklich konzentrieren konnte ich mich nicht. Immer wieder Schiffen meine Gedanken zu Manuel. Was er wohl gerade tat? Ober er manchmal an mich dachte? Ich seufzte und starrte auf das Wasser. Was würde ich dafür geben jetzt wieder in Griechenland zu sein. Auf dem Segelschiff. Mit Manu.

Ich nippte an meinem Wein und für einen müden Moment schloss ich die Augen bevor ich sie wieder öffnete und mich meinem Buch widmete.

„Unfassbar", saget eine männliche Stimme bevor sie oder viel mehr er den den Stuhl mir gegenüber zurück Zug und sich nieder lies. ich zog einen Augenbraue in die Höhe sah ihn aber nicht an. „Obwohl dreist trifft es wohl eher! Nach ein ein halb Jahren wachst du auf und sagst nichts. Nein du gehst sogar noch weiter du machst Urlaub lässt's dir gut gehen und denkst nicht mal daran was andere sich für Sorgen wegen dir gemacht haben". Er klang vorwurfsvoll, fast anklagend. „Den leuten die es wissen sollte habe ich bescheid gesagt und ich habe nicht URLAUB gemacht ich hab eine scheiße anstrengende Zeit hinter mir. Du hast keine Ahnung wie es ist wieder Lernen zu müssen wie man läuft. Oder damit zurecht zukommen das am fast Zwei Jahre seines Leben verloren hat nur weil irgendjemand einen Fehler gemacht hat. Du weißt nicht wie es ist aufzuwachen und fest zu stellen das sich die Personen für die man gestorben währe von einem abgewannt haben. Also mach mir keine Vorwürfe!", brachte ich mit zusammengebissenen Zähnen heraus. „Du weist nicht wie es ist von heute auf Morgen alleine zu sein", setzte ich nach und sah ihn an. Er sah ihm ähnlich. Er seufzte. „Du hättest nicht alleine sein müssen, das weißt du!", sagte er. „Hätte ich nicht?", spöttisch sah ich ihn an. „Er hat geheiratet, Marcel! Ich bin ihm nicht mehr wichtig! Es währe falsch wenn ich mich gemeldet hätte!", wütet sah ich ihn an. Marcel seufzte und für einen Augenblick war es als ob ich Manuel gegenüber sitzen würde. „Ich dachte Liam hätte es dir erklärt?", sagte er leise. Er klang müde und erschöpft. „Hat er ja auch!", sagte ich schnippisch und kühl. „Aber...", fing Marcel verwirrt an. „Ach komm schon! glaubst du wirklich ich glaube euch das! Sei doch mal ehrlich!" Er seufzte. Eine Ewigkeit schweigen wir. „Er liebt dich! Aber ich finde es schade das du der Presse mehr glaubst. Außerdem weißt du nicht was er in den letzten Jahren durch gemacht hat!" „Also gut Marcel! Erzähl mir wie es deinen Bruder geht!", murrte ich sah ihn an und zog fragen die Augenbraue hoch.

Mrs. Keeper - Never? or Forever!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt