Kapitel 1

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Tsunades POV:

Ich stand vor dem riesigen Gebäude der Konoha-Oberschule. In dem kleinen Dorf, in dem ich lebe, gibt es nur zwei Schulen. Die Grundschule und die Weiterführende. Dabei ist es egal, ob du später Abi machen willst oder nicht, was ich eigentlich ganz cool finde. Schließlich kann man das so früh noch gar nicht wissen.

Für eine Schule sieht das Gebäude ziemlich schick aus. Es ist nicht einfach nur ein Kasten, sondern eingeteilt in verschiedene zum Lernen, was man auch von außen her sehen kann. Die schrägen Dächer in orange-braunen Ton werten das ganze um einiges auf.

Nicht, dass ich groß ein künstlerisches Auge dafür habe, aber mein Großvater musste mir natürlich ständig erklären, was Konohagakure so besonders machte. Er war schließlich Mitbegründer des Dorfes. Gemeinschaft, Zusammenhalt und sowas.... Dafür steht auch die heimelig wirkende Architektur hier.

Nun gut.

Ich seufzte. Eigentlich hatte ich nicht besonders große Lust da jetzt reinzugehen. Ich zögerte den Moment so weit es ging noch hinaus, während alle anderen Schüler auf den Eingang zu strömten. Ich wurde von ihnen gar nicht beachtet.

Warum auch, ich habe nicht besonders viele Freunde hier. Eigentlich komme ich nur zum Lernen her. Mein Traum ist es, irgendwann Ärztin sein zu können. Das hat mich schon immer fasziniert. Aber dazu braucht man eben gute Noten.

Schließlich machte ich mich also doch auf.

Ich lief durch die vollen Gänge, zielstrebig zu dem Raum, in dem ich meine erste Stunde haben würde. Physik war ein Fach, was ich noch aushalten konnte. Es war nicht immer leicht, aber es war dennoch interessant. Außerdem war es wichtig für mein Studium, dass ich mich in Naturwissenschaften auskannte...

“Tsunade, fang!”, hörte ich es noch und schon traf mich der Ball. Es riss mich total aus meinen Gedanken. Ich war zu geschockt, um zu realisieren, was gerade passiert war.

Doch nachdem das Überraschungsmoment vorbei war, merkte ich den pochenden Schmerz in meinen Brüsten. Bitte was? Welcher Idiot hatte gerade meine Brüste beworfen?

Tränen traten mir in die Augen, vor Schreck und vor Wut, doch ich drückte sie tapfer herunter. Ich kannte die Antwort, denn ich hatte die Stimme erkannt.

“Jiraiya!”, brüllte ich den Flur entlang. Ich war mir sicher, dass er mit Absicht auf meine Brüste gezielt hatte. Dieser Typ hatte schließlich nichts anderes im Kopf.

“Hey, musst du eben richtig fangen”, antwortete er lachend und dann entdeckte ich auch schon seinen weißen Schopf in der Menge. Er kam auf mich zu. “Soll ich mal gucken, ob alles in Ordnung ist?”

Ich schlug seine Hände weg, bevor er irgendwas anfassen konnte. Ich war mir nicht sicher, ob er wirklich so frech gewesen wäre, doch allein der Gedanke machte mich stinksauer. “Lass mich einfach in Ruhe! Sonst knallt´s!”

“Okay, schon gut”, sagte er beschwichtigend und lachte. Da war es: das typische breite Jiraiya-Lachen, welches ich so gut kannte und doch irgendwie hasste.

Als ich nicht darauf regierte, sondern ihn nur weiter anfunkelte, wurde er doch tatsächlich ein wenig nervös. "Bis gleich, Tsunade", sagte er, ohne dass sein Lächeln verrutschte.

Natürlich, wir hatten gleich zusammen Physik.

Dann trabte er mit seinen Freunden davon. Das konnte doch nicht wahr sein. Aus diesem Jungen würde nie etwas werden. Wir waren jetzt in der Abschlussklasse und trotzdem benahm er sich noch so kindisch.

Jiraiya und ich kannten uns eigentlich praktisch schon immer. Zumindest fühlte es sich so an. Wir hatten uns in der Grundschule kennengelernt und waren gute Freunde gewesen. Beste Freunde. Doch irgendwie hatte sich das mit der Zeit geändert.

Wir hatten unbedingt gewollt, dass wir auf der Weiterführenden in die gleiche Klasse kamen, um auch hier beste Freunde zu sein, doch mit der Zeit hatten wir unterschiedliche Freunde gefunden. Er machte mehr mit seinen Jungs und ich blieb bei den Mädchen. Nicht dass ich was dagegen gehabt hätte mit einer Gruppe halbwüchsiger, pubertierender Jungs abzuhängen, doch eigentlich wollten sie mich nicht dabei haben. Sie fragten nicht nach, ob ich mit zum Basketball-Platz kam oder so. Und so kam es, dass Jiraiya und ich uns entfernten.

Es war nicht schlimm für mich. Ich war ganz glücklich damit, ihn nur noch aus der Ferne betrachten zu können, denn mit so einem kindischen Typen wollte ich nichts mehr zu tun haben.

Wenn du nicht wärst (Jiraiya x Tsunade FF) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt